- Karl Fischer (Illustrator)
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Karl Fischer (* 1921 in Bismarckhütte, heute Chorzów-Batory) ist ein deutscher Illustrator, der in der DDR zu den meistbeschäftigten der Branche gehörte.Zu seinen Illustrationen gehörten Arbeiten in allen Gattungen, er ist aber vor allem als Kinderbuchillustrator bekannt und arbeitete unter anderem für den Kinderbuchverlag Berlin und den Verlag Neues Leben. Er lebt in Berlin.
Von 1937 bis 1940 absolvierte Fischer eine Lehre als Gestalter und Dekorateur im Berliner Kaufhaus Union. Dann Soldat. Nach seiner Entlassung aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft Ende 1948 war er als Bildredakteur in Berlin tätig.
Seit 1954 ist Fischer selbstständiger Grafiker. Avancierte seitdem zu einem der bekanntesten Kinder- und Jugendbuchillustratoren in der DDR. Arbeitete für verschiedene Verlage, darunter Kinderbuchverlag, Verlag Neues Leben, Altberliner Verlag, Berliner Verlag, Domowina-Verlag, Deutscher Militärverlag.
Fischer illustrierte an die 400 Bücher. Er nutzt verschiedene grafische Techniken – Feder-, Tusche-, Schab- und Aquarellzeichnungen. Mit seinem realistischen Strich legt er viel Wert auf die Farbigkeit seiner Bilder.
1957 erschien im Kinderbuchverlag eine vierbändige Ausgabe von Grimms Märchen; 1961 Egon und das achte Weltwunder von Joachim Wohlgemuth im Verlag Neues Leben – der satirisch-kritische Jugendroman wurde zu einem Bestseller in der DDR; 1969 Sternschnuppenwünsche von Gerd Bieker, ebenfalls im Verlag Neues Leben.
In der Reihe Spannend erzählt spezialisierte er sich auf Science-Ficton-Romane. Für über vierzig Titel gestaltete er das komplette Erscheinungsbild, vom Umschlag, übers Deckblatt bis zu den ganz- und halbseitigen Illustrationen, vorwiegend in schwarz-weiß. Das Rätsel Sigma von Karl-Heinz Tuschel, Antarktis 2020 oder Das Kosmodrom im Krater Bond von Alexander Kröger.
Sein besonderes Engagement galt den Kindern. Regelmäßig waren seine Zeichnungen und Comics in den Kinderzeitschriften Frösi, Atze, Trommel, ABC-Zeitung und Bummi zu finden. Mit viel Liebe und Einfühlungsvermögen hat der Vater zweier Töchter versucht, stets die kindliche Naivität in Bildern einzufangen.
Für die Zeitschriften Wochenpost, NBI und Freie Welt aus dem Berliner Verlag illustrierte er über 30 Jahre lang überwiegend Kurzgeschichten.
Karl Fischer ist heute noch aktiv, sitzt täglich am Schreibtisch und führt nach wie vor mit einer bestaunenswert ruhigen Hand den Pinsel. So entstanden unter anderem aufwändige religionsgeschichtliche Bildfolgen. Und Rätselfreunde des Troll wissen die kleinen witzig-fröhlichen Bilderrätsel zu schätzen, die er sich selbst ausdenkt und in Szene setzt.
Auswahl seiner Arbeiten
- Ingeborg Schwenkner: Wölfchen Ungestüm. Kinderbuchverlag Berlin, 1955.
- Eduard Klein: Der Indianer. Verlag Neues Leben, 1958.
- László Szenczei: Der Sohn des Burgwächters. Verlag Neues Leben, 1961.
- Carlos Rasch: Krakentang. Verlag Neues Leben, 1968.
- Alexander Kröger: Antarktis 2020. 2. Auflage. Verlag Neues Leben, 1973.
- Siegfried Fischer: Pat Parcham, der Schneemensch. Verlag Neues Leben, 1976.
- Herbert Friedrich: Im Eis. Verlag Neues Leben, 1976.
- Eduard Klein: Die Smaragdmine. Verlag Neues Leben, 1979.
- Dietmar Beetz: Weißer Tod am Chabanec. Verlag Neues Leben, 1979.
- Alexander Kröger: Energie für Centaur. Verlag Neues Leben, 1983.
- Hans Bach: Die Glastropfenmaschine. Verlag Neues Leben, 1988.
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