- Karl John
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Karl John, manchmal auch Carl John (* 24. März 1905 in Köln; † 22. Dezember 1977 in Gütersloh) war ein deutscher Bühnen- und Filmschauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Nach dem Erwerb der Hochschulreife studierte Karl John zunächst Architektur an der Technischen Hochschule in Danzig. Doch er entdeckte seine Liebe zur Bühne und zog nach Berlin, wo er auch Schauspielunterricht nahm. Im Alter von 26 Jahren erlebte er seinen ersten Bühnenauftritt an einem Theater in Bunzlau. 1932, nur ein Jahr später, gelang ihm auch in dem Streifen Der weisse Dämon sein Filmdebüt. In der Folgezeit spielte er immer wieder auch an verschiedenen Bühnen und gelangte 1938 auch an das Deutsche Theater in Berlin.
Karl John spielte ob seiner Physiognomie, seines Auftretens und seiner Stimme in der UFA-Zeit immer wieder hauptsächlich Soldatenrollen. So war er auch zu sehen in Propagandafilmen wie Stukas, U-Boote westwärts! oder auch Zwei in einer großen Stadt (alle 1941). Nachdem er sich 1943 Goebbels gegenüber abfällig über die Kriegsführung geäußert hatte, fiel er in Ungnade und musste Kriegsdienst leisten.[1]
Nach dem 2. Weltkrieg spielte er im Antikriegsfilm In jenen Tagen (1947) mit und seine Rolle in der Wolfgang-Borchert-Verfilmung von Draußen vor der Tür mit dem Titel Liebe 47 zeigte seine eindrucksvollste Darstellung. Wieder waren es hauptsächlich Wehrmachtsangehörige, die er in Streifen wie Des Teufels General (1955), Hunde, wollt ihr ewig leben (1957) und Fabrik der Offiziere (1960) sowie in der internationalen Produktion von The Longest Day (Der längste Tag) verkörperte. In Peter Lorres einziger Regiearbeit Der Verlorene (1951) spielte er einen Gestapo-Agenten.
In den 1960er Jahren war er filmisch vor allem in einigen Edgar-Wallace-Adaptionen zu sehen. Im Fernsehen hatte er noch Auftritte in Derrick und Tatort und in Der Kommissar.
Auch in einer ganzen Reihe von Hörspielen war er als Sprecher im Einsatz. Zu seinen bekanntesten Rollen gehörte 1959 die Darstellung des Londoner Schriftstellers und Privatdetektivs Paul Temple in der achtteiligen Produktion Paul Temple und der Conrad-Fall von Francis Durbridge, in der Willy Purucker die Regie führte.
Er starb 72-jährig in Gütersloh und wurde auf dem Friedhof Heerstraße im Berliner Stadtteil Charlottenburg beigesetzt.
Filmografie (Auswahl)
- 1933: Kind, ich freu' mich auf Dein Kommen
- 1936: Wenn der Hahn kräht
- 1937: Weiße Sklaven
- 1937: Der Lachdoktor
- 1939: Legion Condor
- 1940: Fahrt ins Leben
- 1940: Bal paré
- 1940: Kora Terry (kleine Nebenrolle)
- 1941: Mein Leben für Irland
- 1941: Stukas
- 1941: U-Boote westwärts!
- 1941: Der Weg ins Freie
- 1941: Über alles in der Welt
- 1942: Andreas Schlüter
- 1942: Zwei in einer großen Stadt
- 1943: Großstadtmelodie
- 1947: In jenen Tagen
- 1948: Unser Mittwochabend
- 1949: Die Letzte Nacht
- 1949: Liebe 47
- 1951: Der Verlorene
- 1952: Le Banquet des fraudeurs
- 1953: Inspektor Tondi (1953) (TV)
- 1953: The Man Between
- 1953: Weg ohne Umkehr
- 1954: Jedem das Seine (TV)
- 1955: Des Teufels General
- 1955: Hotel Adlon
- 1955: Urlaub auf Ehrenwort (Remake von 1938)
- 1958: Das Lächeln der Gioconda (TV)
- 1958: Wie es euch gefällt (TV)
- 1958: Hunde, wollt ihr ewig leben
- 1959: Die Gute Sieben (TV)
- 1960: An heiligen Wassern
- 1961: Diesmal muß es Kaviar sein
- 1962: Der längste Tag
- 1964: Der Hexer
- 1964: Das Kriminalmuseum (TV-Serie) – Folge: Der Schlüssel
- 1965: Neues vom Hexer
- 1965: Die fünfte Kolonne (TV-Serie) – Folge: Blumen für Zimmer 19
- 1968: Babeck (TV-Dreiteiler)
- 1970: Der Kommissar (TV-Serie) - Folge: Dr. Meinhardts trauriges Ende
- 1974: Pusteblume
- 1977: Atemlos vor Angst
Weblinks
- Kurzportrait mit Foto
- Karl John in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 285.
Kategorien:- Mann
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- Geboren 1905
- Gestorben 1977
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