- Der Verlorene
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Filmdaten Originaltitel Der Verlorene Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1951 Länge 98 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Peter Lorre Drehbuch Peter Lorre, Benno Vigny,
Axel EggebrechtProduktion Arnold Pressburger Musik Willy Schmidt-Gentner Kamera Václav Vich Schnitt Carl Otto Bartning Besetzung - Peter Lorre: Dr. Karl Rothe
- Karl John: Nowack, ehemals Hösch
- Helmut Rudolph: Oberst Winkler
- Renate Mannhardt: Inge Hermann
- Johanna Hofer: Frau Hermann
- Eva-Ingeborg Scholz: Ursula Weber
- Lotte Rausch: Helene
- Gisela Trowe: Prostituierte
- Kurt Meister: Preefke
- Hansi Wendler: Sekretärin
- Peter Ahrweiler: Oberstleutnant Marquardt
- Josef Dahmen: Lieske, Kantinenbediensteter
- Hans Fitz: Barkeeper
- Kurt Fuß: Kahlköpfiger Mann
- Richard Münch: 1. Kriminal-Inspektor
Der Verlorene ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahre 1951. Es ist der einzige Film, bei dem der Schauspieler Peter Lorre auch selbst Regie führte. Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Handlung des Films beginnt 1943 in Hamburg. Dr. Rothe ist ein Serumforscher. Für die Nazis ist seine Arbeit geheim und kriegswichtig. Seine Verlobte Inge spioniert seine Forschungen aus. Als er von ihrem Verrat erfährt, ermordet er sie im Affekt. Doch die Nazis schützen den wichtigen Forscher vor der Verurteilung. Sein Kollege Hösch deckt ihn und verhindert damit eine Verurteilung des Täters. Doch Rothe bleibt allein mit den Schuldgefühlen, die er nicht überwinden kann. Nach dem Krieg trifft Rothe seinen ehemaligen Kollegen in einem Lager wieder. Der gesuchte Nazi Hösch nennt sich jetzt Nowack. Rothe glaubt, endlich jemanden gefunden zu haben, der seine psychische Situation verstehen wird, doch Hösch hat sich nicht geändert und empfindet Rothes Schuldgefühle als fehl am Platze. Aus Wut ermordet Rothe nun auch Hösch und richtet anschließend sich selbst.
Hintergrund
Der Film wurde im Dezember 1950 / Januar 1951 im Flüchtlingslager Heidenau in der Lüneburger Heide gedreht. Die Uraufführung des Films fand am 7. September 1951 in Köln statt.
Die 2007 erschienene DVD enthält als Bonusmaterial neben Harun Farockis Film Peter Lorre – Das doppelte Gesicht (1984) auch die Dokumentation Displaced Person – Die Entstehung von Peter Lorres Film von Robert Fischer, die sich detailliert mit der Entstehungsgeschichte von Der Verlorene auseinandersetzt und dabei auch Zeitzeugen wie die Schauspielerin Gisela Trowe zu Wort kommen läßt.
Kritiken
„Ungeachtet einiger Schwächen in der Verzahnung der Geschichte und der psychopathologischen Zeichnung ein atmosphärisch sehr dicht und quälend eindringlich gestalteter, hervorragend gespielter Film, der in der deutschen Nachkriegsproduktion seinesgleichen sucht und lange Zeit verkannt blieb.“
„Die dumpfen Schatten der Vergangenheit, die zögerlich herankriechen, die unterschiedlichen Charaktere der beiden Hauptakteure sowie die ausführlichen Betrachtungen über Angst, Schuld und Sühne erschaffen eine dichte Spannung, innerhalb welcher sich in Rückblicken eine zutiefst hintergründige Geschichte offenbart, die zu Beginn des Films als tatsächlich geschehen ausgewiesen wird. Mit dieser Einführung unterstreicht Regisseur Peter Lorre sein mitunter durchaus provokatives Anliegen, das damals junge Nachkriegsdeutschland zu einer gründlichen Auseinandersetzung mit seiner jüngsten Vergangenheit herauszufordern – vergeblich, denn Der Verlorene fand seinerzeit kaum Publikum und wurde nach nur wenigen Tagen Spielzeit [...] aus dem Programm genommen.“
– Marie Anderson, kino-zeit.de[1]
Auszeichnungen
- Der Verlorene war der erste Film, der von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden geprüft und bewertet wurde. Er erhielt das Prädikat „wertvoll“. In der Begründung heißt es u. a.: Die Handlung ist mit einer so ungewöhnlichen Eindringlichkeit gestaltet, die schauspielerische Leistung von Peter Lorre und den eingesetzten anderen Kräften, die Regie und die Kamera sind von einer filmischen Ausdruckskraft, wie sie kaum ein ausländischer Film der Nachkriegszeit gezeigt hat. Neben dieser ganz besonders künstlerischen Leistung steht aber auch die Tendenz des Films, die in so überaus notwendiger und eindringlicher Weise zeigt, bis zu welcher Vernichtung des Individuums ein diktatorisch gelenktes Staatswesen führen kann.
- Peter Lorre erhielt bei der Verleihung des Bundesfilmpreises 1952 eine lobende Erwähnung.
Einzelnachweise
- ↑ Marie Anderson: Ein Moloch an moralischen Modalitäten, kino-zeit.de
Weblinks
- Der Verlorene in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Der Verlorene bei filmportal.de
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