Karl Oskar Blase

Karl Oskar Blase

Karl Oskar Blase (* 24. März 1925 in Köln) ist ein bedeutender deutscher Grafiker und Hochschullehrer. Er ist bekannt für seine zahlreichen Entwürfe von Briefmarken, Postern und Signets sowie für Kataloggestaltung.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Briefmarke „Lufthansa“ von 1955
Briefmarke „Internationales Jahr des Kindes“ von 1979. Siehe auch Lebende Personen auf deutschen Briefmarken

Karl Oskar Blase studierte Grafik und Malerei in Wuppertal. Im Jahr 1950 gründete er zusammen mit Felix Müller das Atelier müller-blase. Von 1952 bis 1958 war Blase Leiter des Ateliers für die Ausstellungen der Amerikahäuser in Deutschland. Blase ist seit 1952 Mitglied des Deutschen Werkbundes. Im selben Jahr hatte er seine erste Einzelausstellung im städtischen Museum Morsbroich in Leverkusen.

Im Jahr 1958 wurde Blase Dozent an der Werkkunstschule Kassel. Seit 1964 ist Blase Mitglied der Alliance Graphique Internationale (AGI). Blase war seit 1966 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1992 Professor für Kunst und Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel.

Blase war als Künstler in der Abteilung Graphik der documenta III und der documenta 8 vertreten. In den Jahren 1968, 1972, 1977 und 1987 gestaltete er Plakate, Signets und Kataloge für die 4. documenta, documenta 5, documenta 6 und documenta 8. In den Jahren 1972 und 1977 drehte er die Videodokumentationen in der 5. und 6. documenta.

Von 1955 bis 1988 entwarf Blase verschiedene Briefmarken der Deutschen Bundespost. Unter anderem gestaltete er die Briefmarkenserie Fortschritt in Technik und Wissenschaft. Die Briefmarke zum Internationalen Jahr des Kindes 1979 zeigt ein Portraitfoto von Blases Sohn. Von zahlreichen eingereichten Entwürfen Blases wurden mehr als 50 Briefmarken gedruckt. Im Jahr 1988 wurde er Mitglied des Kunstbeirates beim Bundesminister für Post und Telekommunikation, der über die Gestaltung der zu verausgabenden Marken entscheidet. Von 1992 bis 1997 war Blase Vorsitzender dieses Kunstbeirates.

Von 1957 bis 1968 entwarf das Atelier müller-blase das Layout für die Zeitschrift „form". Karl Oskar Blase entwarf bis 1968 fast alle Cover der Zeitschrift.

Er war als Gestalter zahlreicher prämierter Plakate tätig, zum Beispiel für den Atlas-Filmverleih von 1966 bis 1978 für die Plakate und das visuelle Erscheinungsbild des Staatstheaters Kassel. Im Jahr 1967 war er Mitglied des Gestalterteams für den deutschen Pavillon auf der EXPO in Montreal. Von 1976 bis 1981 war Blase, zusammen mit Ben Wagin Initiator der Aktion Baumpate – Grün ist Leben in Berlin, Kassel und Basel.

Blase gestaltete die Glasskulptur zum Kasseler Bürgerpreis Das Glas der Vernunft.

Im Jahr 1997 entwarf er ein neues, zeitgemäßes Logo für die Stadt Kassel, das das seit den sechziger Jahren verwendete Kleeblatt ersetzte. 2001 gestaltete er seine Grabanlage in der Künstler-Nekropole Kassel. Blase ist Verfasser zahlreicher kunsttheoretischer Texte.

Karl Oskar Blase lebt und arbeitet in seinem Atelier in Kassel.

Auszeichnungen

Im Jahr 1998 wurde Blase mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

Wichtige Ausstellungen (Auswahl)

  • 1952: Städtisches Museum Morsbroich Leverkusen
  • 1957: Presseclub Bonn
  • 1964: documenta 3 Kassel
  • 1965: Landesmuseum Oldenburg
  • 1966: Galerie 6 Berlin
  • 1967: Kasseler Kunstverein
  • 1968: 4. documenta Kassel
  • 1969: Galerie 66 Hofheim; Galerie Ben Wargin Berlin
  • 1970: Galerie Wendelin Niedlich Stuttgart / Galerie Porta Wuppertal
  • 1971: Studio Kausch Kassel
  • 1971: Musée Palais de l´Atenée Genf
  • 1972: documenta 5 Kassel (Video) / Staatstheater Kassel (Plakate)
  • 1974: Bonner Kunstverein
  • 1977: documenta 6 Kassel (Video)
  • 1981: Orangerie Kassel / Haus am Lützowplatz, Berlin
  • 1983: Kunstverein Offenbach
  • 1984: Kasseler Kunstverein / Galerie Circulus Bonn
  • 1985: Kunststation Kleinsassen
  • 1986: Kasseler Kunstverein / Kunsthaus am Museum Köln
  • 1987: documenta 8. Kassel / Gesellschaft für Kunst und Gestaltung Bonn / Mönchehaus Museum für moderne Kunst Goslar
  • 1989: Galerie für Industrie-Design und Kunst Lippstadt
  • 1990: Gesellschaft für Kunst und Gestaltung Bonn
  • 1992: Neue Galerie, Staatliche und Städtische Kunstsammlungen Kassel
  • 1995: Karl Oskar Blase. Grafik Design von 45 bis 95. Deutsches Plakat Museum, Essen / Kasseler Kunstverein, Kassel
  • 2001: Wiedervorlage d5 - eine Befragung des Archivs zur documenta 1972. documenta Archiv, Kassel Vektor - European Contemporary Art Archives, Wien (Video)
  • 2002: Skandal und Mythos. Eine Befragung des Archivs zur documenta 5 (1972). basis wien - Kunst, Information und Archiv, Wien / documenta Archiv, Kassel / Kunsthalle Wien, project space, Wien / Vektor - European Contemporary Art Archives, Wien (Video)

Schriften

  • Texte über Kunst und visuelle Kommunikation, Kasseler Semesterbücher; München 1991 ISBN 3-88960-021-2
  • Wollten wir nicht Bilder machen? Künstlertagebuch eines langen Abschieds, Kassel 2006 ISBN 3-933617-25-1 ISBN 978-3-933617-25-5
  • Briefmarken-Design, hrsg. anlässlich des Vereinsjubiläums '100 Jahre Kasseler Philatelie 1881 - 1981' vom Verein für Briefmarkenkunde 1881 Kassel e.V.; Verlag für Philatelistische Literatur, Guxhagen 1981

Literatur

  • Ulrich Schmidt (Hrsg.): Karl Oskar Blase - Zeichnungen ; von 1964 bis 1967 und 1989 bis 1991, Neue Galerie, Staatliche und Städtische Kunstsammlungen Kassel, (Ausstellungskatalog); Kassel 9. Februar - 19. April 1992 ISBN 3-923461-04-6
  • documenta III. Internationale Ausstellung, Band 1: Malerei und Skulptur; Band 2: Handzeichnungen; Industrial Design, Graphik, Ausstellungskatalog, Kassel/Köln 1964
  • IV. documenta. Internationale Ausstellung; Ausstellungskatalog: Band 1: (Malerei und Plastik); Band 2: (Graphik/Objekte); Kassel 1968
  • documenta 5. Befragung der Realität – Bildwelten heute; Ausstellungskatalog Band 1: (Material); Band 2: (Exponatliste); Kassel 1972
  • documenta 6: Band 1: Malerei, Plastik/Environment, Performance; Band 2: Fotografie, Film, Video; Band 3: Handzeichnungen, Utopisches Design, Bücher, Ausstellungskatalog, Kassel 1977 ISBN 3-920453-00-X
  • documenta 8: Band 1: Aufsätze; Band 2: Katalog; Band 3:Künstlerbuch, Ausstellungskatalog, Kassel 1987 ISBN 3-925272-13-5

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl Oskar Blase — nació en el 24 de marzo de 1925 en Colonia. Es un reconocido gráfico alemán y profesor. Es conocido por numerosas estampillas, pósters y logos como también catálogos de exposiciones. Contenido 1 Honores 2 Selección de las obras 2.1 …   Wikipedia Español

  • Blase — Das Wort Blase bezeichnet Harnblase, als Kurzform in der Umgangssprache Bulla (Dermatologie), in der Dermatologie einen über das Hautniveau erhobenen, flüssigkeitsgefüllten Raum Bulla (Anatomie), knöcherne, blasenartige Strukturen im Bereich des… …   Deutsch Wikipedia

  • Briefmarkenjahrgang 1968 der Deutschen Bundespost — Blockausgabe 1. Todestag von Konrad Adenauer (Michel Blocknummer 4) Der Briefmarkenjahrgang 1968 der Deutschen Bundespost umfasste 30 verschiedene Ausgaben. Vier bild und wertgleiche Motive wurden auch von der Deutschen Bundespost Berlin… …   Deutsch Wikipedia

  • Briefmarken-Jahrgang 1968 der Deutschen Bundespost — Blockausgabe 1. Todestag von Konrad Adenauer (Michel Blocknummer 4) Der Briefmarken Jahrgang 1968 der Deutschen Bundespost umfasste 30 verschiedene Ausgaben. Vier bild und wertgleiche Motive wurden auch von der Deutschen Bundespost Berlin… …   Deutsch Wikipedia

  • Documenta 3 — Hans Arp: Evocation Humaine, Lunaire, Spectrale (1950) Nach dem großen Erfolg der documenta 1 und der documenta II war die Institutionalisierung der documenta als internationale Ausstellungsreihe für zeitgenössische Kunst nur folgerichtig.… …   Deutsch Wikipedia

  • Documenta III — Hans Arp: Evocation Humaine, Lunaire, Spectrale (1950) Nach dem großen Erfolg der documenta 1 und der documenta II war die Institutionalisierung der documenta als internationale Ausstellungsreihe für zeitgenössische Kunst nur folgerichtig.… …   Deutsch Wikipedia

  • Mehrheitssozialisten — Sozialdemokratische Partei Deutschlands Partei­vor­sit­zender …   Deutsch Wikipedia

  • SPD — Sozialdemokratische Partei Deutschlands Partei­vor­sit­zender …   Deutsch Wikipedia

  • Spd — Sozialdemokratische Partei Deutschlands Partei­vor­sit­zender …   Deutsch Wikipedia

  • Documenta 8 — Sonderbriefmarke der Deutschen Post zur Documenta X 1997 Motiv: Videowand von Nam June Paik zur Documenta 8 Die documenta 8 fand vom 12. Juni bis 20. September 1987 erneut (nach der documenta 6 1977) unter der künstlerischen Leitung Manfred… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”