- Karlheinz Kögel
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Karlheinz Kögel (* 1. Dezember 1946 in Gurtweil) ist ein deutscher Medien- und Touristikunternehmer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach Abschluss seiner Schreinerlehre 1966 im Jesuitenkolleg St. Blasien, die er auf Wunsch seines Vaters machte, um die elterliche Schreinerei später zu übernehmen, begann Karlheinz Kögel mit dem Abendgymnasium in Karlsruhe und absolvierte währenddessen ein Volontariat beim Süddeutschen Rundfunk. Im Anschluss (ab 1970) arbeitete Kögel zusammen mit Walther Krause, Frank Laufenberg und Guido Schneider als Redakteur und Moderator beim damals neu gegründeten Jugendmagazin Pop Shop im dritten Hörfunkprogramm des Südwestfunks (später SWF3).
Er ist zum zweiten Mal verheiratet, hat drei Kinder und besitzt eine Berufspilotenlizenz.
Unternehmer
Medien
Im Jahr 1976 gründete er die Media Control GmbH, die Verkaufszahlen und Charts verschiedener Medien wie CDs, DVDs, Games, Video und Bücher in ganz Europa ermittelt. Mit dem Eintritt der GfK Aktiengesellschaft, Gesellschaft für Konsumforschung, in Nürnberg als Gesellschafter, wurde die Firma in Media Control GfK umbenannt. Inzwischen werden auch in Lateinamerika online alle Verkaufsdaten im Entertainmentbereich ermittelt.
1995 gründet er die SC Spot Control, die vollautomatisch TV Werbespots erfasst und statistisch auswertet. Mit dem Eintritt der englischen Firma Thomson Intermedia, -die heutige Ebiquity Plc-, im Jahr 2004, wurde die Firma in TMC Thomson Media Control umbenannt und erhebt seither umfassende Werbemarktdaten für die Medien TV, Radio, Print, Online, Plakat und Kino. Am 13. April 2010 hat Karlheinz Kögel seine Anteile im Rahmen einer Übernahme des Wettbewerbers Xtreme in den Joint Venture Partner Ebiquity Plc. eingebracht, an dem er nun wesentliche Anteile hält.
1999 gründete er die chart-radio Webcasting GmbH & Co. KG, die aber in der Form heute nicht mehr besteht.
Touristik
1979 startete Kögel den Reiseveranstalter Medico. Dieses Unternehmen spezialisierte sich auf den Verkauf von Restplätzen bei Flügen nach Brasilien.[1][2]
Die L’TUR Tourismus AG mit Kögel als Vorstandsvorsitzendem wurde im Jahr 1987 gegründet. Sie war der erste europäische Lastminute-Veranstalter, der leere Betten und Flugsitze kurzfristig erfasst, zusammenfügt und als Last-Minute-Angebot mit hohen Preisabschlägen auf den Markt bringt. Kögel hält heute 30 Prozent der L’TUR Tourismus AG, nachdem er im Juni 2009 von Thomas Cook AG 10 Prozent der Anteile zurück erworben hat. Weiterer Aktionär ist die TUI AG (70 Prozent) [3].
Im Juli 2007 wurde er zum Aufsichtsratmitglied der Thomas Cook AG berufen.
Im Januar 2008 kündigte Kögel an, im Lauf des Jahres den Vorstandsvorsitz der L'TUR abzugeben und auch dort in den Aufsichtsrat zu wechseln. Gleichzeitig gab er die Gründung eines gemeinsamen Projektes mit Air Berlin an: einer Internet-Plattform namens Binoli – billig fliegen, nobel liegen. Sie soll Air-Berlin-Flüge mit Hotelangeboten zu Pauschalreisen kombinieren und ist damit der erste online-Reiseveranstalter einer Fluggesellschaft. [4][5]
Sonstiges
Seit 1997 sitzen Kögels Firmen im ehemaligen „Haus des Kurgastes“ in Baden-Baden, welches früher als Alleeflügel des Hotels Villa Stephanie (heute Brenner's Park-Hotel) genutzt wurde. 1998 eröffnete er dort das Restaurant Medici.
Deutscher Medienpreis
Seit 1992 ist Media Control Ausrichter des Deutschen Medienpreises, einer inzwischen international anerkannten Auszeichnung, die jährlich in Baden-Baden verliehen wird.
Benefiz
Im Dezember 2009 gründete Kögel zusammen mit seiner Ehefrau Dagmar Kögel die gemeinnützige Stiftungs-GmbH United Charity. Das Benefiz-Auktionsportal versteigert Erlebnisse und besondere Objekte, die man für gewöhnlich nicht kaufen kann.[6]
Auszeichnungen und Titel
- Honorarkonsul von Indonesien für Baden-Württemberg und das Saarland
- Bundesverdienstkreuz
- Goldene Ehrenmedaille der Stadt Baden-Baden
- Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg (verliehen am 26. April 2008 in Ludwigsburg)
Literatur
- Steffen Klusmann (Hrsg.) 101 Haudegen der deutschen Wirtschaft: Köpfe, Karrieren und Konzepte, FinanzBuch-Verlag München 2006, ISBN 3-89879-186-6
Einzelnachweise
- ↑ „Der Last-Minute-Mann“ (manager magazin, Ausgabe 8/2004)
- ↑ „Das Unternehmen des Karlheinz Kögel“ (Die Welt-Online am 7. November 2007
- ↑ FOCUS Online vom 19. Juni 2009
- ↑ „L'TUR-Vorstandschef Kögel will in Aufsichtsrat wechseln“ (AP-Meldung vom 14. Januar 2008)
- ↑ „Air Berlin und L'TUR starten Online-Reiseplattform“ (dpa-AFX)am 4. Januar 2008
- ↑ United Charity Gemeinnützige Stiftungs GmbH, na•presseportal vom 1. Dezember 2009,
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