Karniggels

Karniggels
Filmdaten
Deutscher Titel Karniggels
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1991
Länge 94 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Detlev Buck
Drehbuch Detlev Buck,
Wolfgang Sieg
Produktion Claus Boje
Musik Detlef Petersen
Kamera Roger Heeremann
Schnitt Sybille Windt
Besetzung

Karniggels ist ein Kinofilm von Detlev Buck aus dem Jahr 1991. Die Hauptrollen spielten Bernd Michael Lade, Ingo Naujoks, Inga Busch sowie Julia Jäger. Es war der erste Film, den Buck in Kooperation mit Claus Boje produzierte.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Horst Köpper, im ländlichen Idyll Schleswig-Holsteins aufgewachsen, ist dabei seine Ausbildung zum Polizisten zu beenden. Seine Leistungen sind eher mäßig, dennoch träumt er vom zukünftigen Dienst in einer großen Stadt wie Kiel oder Lübeck. Seine Ausbilder allerdings haben für den engagierten, aber fahrigen „Köppe“ ein etwas beschaulicheres Fleckchen Erde vorgesehen und schicken ihn als Praktikanten nach Barmstedt, wo jeder jeden kennt und wo man als normaler Bürger der Polizei stets mit Argwohn begegnet.

Köppers erste Fahrzeugkontrolle als Praktikant verläuft mangels Autorität recht erfolglos, als der kontrollierte Kraftfahrer, ein Schlachter namens „Elle“, ihn auflaufen lässt. Dennoch steigert sich der junge Polizist in die Arbeit und macht sogar nachts mit seinem privaten Auto Extrarunden, um dem geheimnisvollen Kuhmörder auf die Spur zu kommen, der in der Gegend sein Unwesen treibt. Dabei läuft ihm nächtens erneut Elle über den Weg, der mit dem Auto liegen geblieben ist und nun durch die Feldmark läuft, um einen Abschleppwagen anzurufen. „Köppe“ vermutet sofort, den Täter gefunden zu haben und schlägt „Elle“ nieder, dem das Verhörspiel zu dumm ist. Aus dem Missverständnis entwickelt sich in der Folge eine Freundschaft.

Durch einen Autodiebstahl lernt er Annarina, eine junge Frau aus betuchtem Hause, kennen und verliebt sich in sie. Als „Köppe“ seinem neu gewonnenen Freund „Elle“ einen Überraschungsbesuch abstattet, findet er ihn in seiner Garage vor, wie er gerade dabei ist, Annarinas gestohlenes Auto umzuspritzen. Der Polizist in Köpper gewinnt die Oberhand. Er meldet den Diebstahl und nimmt Elle mit aufs Revier. Stolz bringt er den Wagen persönlich zu Annarina, bei der gerade ein Fest stattfindet, zurück. Diese zeigt aber wenig Dankbarkeit. Überdies muss Köppe bei dieser Gelegenheit ansehen, wie sie mit einem ihm fremden Mann flirtet.

Über den Frust, zwei Freundschaften verloren zu haben, besäuft sich Köpper und gerät auf dem Rückweg volltrunken in eine Polizeistreife. Zwar versucht Nina, die mit ihm zusammen die Polizeischule besucht hat und in die er ebenfalls verliebt war, ihn zu schützen, fliegt aber auf. Aus Angst, seinen Job zu verlieren, nimmt Köpper Reißaus. Am nächsten Tag missbraucht er in Uniform den VW-Transporter des Reviers für eine irrwitzige Fahrt, bei der er u.a. einen Verkehrsunfall „schlichtet“ und eine groteske Verkehrskontrolle durchführt. Am Ende wird er gefasst und vom Polizeidienst suspendiert. Elle hilft ihm, wieder auf die Beine zu kommen, indem er ihm eine Arbeitsstelle im Schlachthof verschafft. Als schließlich auch Nina ihn besuchen kommt, scheint sich Köppers Leben wieder zum Guten zu wenden.

Hintergrund

Karniggels thematisiert auf hintergründig-humorvolle Art verschiedene Aspekte wie die dörfliche norddeutsche Lebensart, die emotionale Blockade der ersten Liebe gegenüber oder der Abnabelungsprozess vom Elternhaus. Die kühle norddeutsche Distanziertheit wird dabei ebenso karikiert wie die typischen Querelen unter Geschwistern, die plumpen Finessen des Aufreißertums oder die zahlreichen Klischees, mit denen sich Polizisten auseinanderzusetzen haben.

Buck bezeichnet den Film als eine Art Reflexion seiner eigenen Vergangenheit als junger Mann, dessen Eltern es gerne gesehen hätten, wenn er Polizist geworden wäre. Somit sieht Buck in Karniggels eine mögliche Variante seines eigenen Lebens, die sich hätte entwickeln können, wäre er nicht zum Film gekommen. Buck ist in dem Film nur einmal kurz in einem Cameo-Auftritt als Postbote zu sehen, ebenso der Co-Autor Wolfgang Sieg, der als Mann im Garten einen Kurzauftritt hat.

Der Film entstand mit Unterstützung des Hamburger Filmbüro e.V., des Kuratoriums Junger Deutscher Film, der Filmförderungsanstalt, der Berliner Filmförderung, der Drehbuchwerkstatt Berlin und des Bundesministerium des Inneren.

Teile des Films wurden in der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung im schleswig-holsteinischen Eutin gedreht.

Auszeichnungen

Weblinks


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