- Karst-Bahn
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Die eingleisige Karst-Bahn von Nova Gorica (ehem. Görz Staatsbahnhof) nach Trieste Campo Marzio (ehem. Staatsbahnhof Triest-St. Andrea) umfasst eine Länge von 55 Kilometern und wurde zwischen 1901 und 1906 errichtet. Von km 4,5 bis 12,5 wurde die Trasse der Wippachtal-Bahn (err. bis 1902) einbezogen. In Verbindung mit Tauern-, Pyhrn-, Karawanken- und Wocheinerbahn stellte sie die „Zweite Eisenbahnverbindung mit Triest“ her. Deshalb wird die Karst-Bahn teilweise "Neue Alpenbahn", manchmal auch als „Triester-Bahn“ bezeichnet.
Eine Herausforderung für die Trassierung im Raum Triest bestand in dem jähen Abfall des Geländes von der Karsthochfläche bis zum Stadtgebiet und den Hafenanlagen. Zur Bewältigung dieser Höhenstufe führt die Eisenbahntrasse in einem weit ausholenden Bogen und vielen kleinen Windungen südöstlich um das Stadtgebiet herum. Zusätzlich waren hier Tunnel und innerstädtische Brückenbauten erforderlich.
Der Gutteil der Bahn, von Nova Gorica bis zur italienischen Staatsgrenze bei Repentabor, befindet sich heute in Slowenien, der Rest in Italien. Bis 1936 wurde der Abschnitt Trieste Campo Marzio - Villa Opicina elektrifiziert, bis 1948 entstand die Zweigbahn Kreplje-Sežana. Letztere Maßnahme diente der Arrondierung des slowenischen Bahnnetzes.
Nach der Eröffnung der „Koper-Bahn“ im Jahr 1967 wurde der Hafenverkehr Koper-BRD/Österreich über Karst- und Wocheinerbahn („Isonzo-Korridor“) abgewickelt. Seit dem Zerfall Jugoslawiens kann der Verkehr jedoch ungehindert über Pivka und Ljubljana abgewickelt werden. Dadurch sank die Bedeutung des „Isonzo-Korridors“ erheblich. Er wird heute in der Regel als Ausweichstrecke genutzt.
Literatur
- OBEREGGER Elmar: Die wichtigsten Hauptbahnen. –Sattledt 2007(Zur Eisenbahngeschichte des Alpen-Donau-Adria-Raumes 3).
Weblinks
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