- Katechismus der Katholischen Kirche – Kompendium
-
Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche, auch Katechismus der Katholischen Kirche – Kompendium oder einfach Kompendium genannt, ist das Handbuch zum Katechismus der Katholischen Kirche (KKK). Mit einem Apostolischen Schreiben vom 28. Juni 2005 wurde es durch Papst Benedikt XVI. genehmigt und danach veröffentlicht.
Inhaltsverzeichnis
Zur Entstehung
Papst Johannes Paul II. hatte 2003 eine Kommission ins Leben gerufen, die den großen Katholischen Katechismus aus dem Jahre 1992 überarbeiten sollte. Eine Spezialkommission unter Leitung des damaligen Vorsitzenden der Kongregation für die Glaubenslehre, Joseph Kardinal Ratzinger, des heutigen Papst Benedikt XVI., arbeitete mehr als zwei Jahre intensiv um die inhaltliche und redaktionelle Gestaltung. „Das Kompendium will das Interesse und den Eifer für den Katechismus erneuern“, beschreibt Papst Benedikt seine Erwartungen an das Kompendium. Es soll die Christen motivieren, sich „mit neuem Schwung für die Evangelisierung und Glaubenserziehung“ einzusetzen. Ebenso wie der „große Katechismus“ nimmt die Zusammenfassung das Frage- und Antwortspiel auf.
Motu Proprio
Zur Approbation und Veröffentlichung des Kompendiums wandte sich Benedikt XVI. mit einem Apostolischen Schreiben, vom 28. Juni 2005, in Form eines Motu Proprio an alle Kardinäle, Patriarchen, Erzbischöfe und Bischöfe, an die Priester und Diakone und an alle Glieder des Volkes Gottes und erklärt:
„ Das Kompendium, das ich nun der ganzen Kirche vorlege, ist eine getreue und sichere Zusammenfassung des Katechismus' der Katholischen Kirche. Es enthält in knapper Form alle wesentlichen und grundlegenden Elemente des Glaubens der Kirche und bildet so, wie es von meinem Vorgänger gewünscht worden war, eine Art Vademecum, das den Menschen - ob sie gläubig sind oder nicht - ermöglicht, in einer Gesamtschau das ganze Panorama des katholischen Glaubens zu überblicken…Das Kompendium spiegelt im Aufbau, in den Inhalten und in der Sprache den Katechismus der Katholischen Kirche wider und bietet als Zusammenfassung eine Hilfe und Anregung, um ihn noch mehr bekannt zu machen und zu vertiefen. “
Kompendium
Dieses neue Handbuch, auch einfach „Kompendium“ genannt, reiht sich in die Geschichte des „Katechismus der Katholischen Kirche“ (auch: KKK) ein und beschreibt die katholische Lehre in einer zusammenfassenden Form. Die Einleitung zum Kompendium wurde vom jetzigen Papst Benedikt XVI. geschrieben, als er noch Präfekt der Glaubenskongregation war. In ihr macht er deutlich, dass das Kompendium ganz auf den Katechismus in seiner Vollform verweist und bewusst immer die einzelnen Bezugsnummern angibt, sodass bei den oft knappen Formulierungen bei Bedarf rasch eine umfänglichere Darstellung gefunden werden kann“. Die Einleitung verweist auch auf drei grundlegende Merkmale des Kompendiums: die erwähnte enge Zuordnung und Abhängigkeit vom Katechismus, die dialogische Struktur, also mit Frage und Antwort, und die Verwendung von Bildern für die Katechese.
Aufbau und Gliederung
In Anlehnung an traditionelle Muster und den Katechismus ist das Kompendium in vier Teile gegliedert: das Glaubensbekenntnis, der Gottesdienst und die Sakramente, das Leben in Christus und das christliche Gebet mit besonderer Betonung des Vaterunsers. – Das Kompendium enthält in einem umfangreichen Anhang allgemeine Gebete des christlichen Glaubens und Grundaussagen des katholischen Glaubens in einer stärker lehrhaften Perspektive. Ein reiches Register erschließt die vielen inhaltlichen Aussagen, wobei freilich manchmal die sehr umfangreichen Fundstellen noch nach den einzelnen Inhalten differenziert werden müssen (vgl. z. B. Kirche: 250). [1]
Neue Formen
Das Kompendium enthält 598 Fragen und Antworten. Keine Antwort sollte in der Regel mehr als sechs bis acht Zeilen umfassen. 13 Farbbilder, meist aus der Kunst von Antike und Mittelalter, wollen die Katechese begleiten. Viele längere Vätertexte, oft als Einleitung zu den einzelnen Teilen, und kurze Merksätze der Kirchenväter unterstützen die Ausführungen. Dabei fällt auf, dass die Kirchenväter des Ostens mit der Liturgie der Ostkirchen und den Ikonen starke Berücksichtigung erfahren. Das Kompendium enthält gezielte Zeugnisse der Heiligen Schrift, vor allem des Neuen Testamentes, verzichtet aber weitgehend auf genauer nachgewiesene Zitate der Ökumenischen Konzilien, besonders des Zweiten Vatikanischen Konzils (gewiss, um den Text nicht zu überlasten und angesichts der Möglichkeit eines Nachschlagens im Katechismus selbst). [2] Papst Benedikt XVI. hat damit nicht nur einen großen Wunsch seines Vorgängers erfüllt, wozu er selbst in anderer Funktion am meisten beigetragen hat, sondern er spricht drei Erwartungen besonders aus:
1. "Das Kompendium will zudem das Interesse und den Eifer für den Katechismus erneuern, der aufgrund seiner Weisheit in der Darstellung und seines geistlichen Charakters immer der Grundtext für die kirchliche Katechese heute bleibt." (S. 16)
2. Der Katechismus wird zugleich der ganzen Kirche und jedem einzelnen Christen anvertraut, "damit sie sich in diesem dritten Jahrtausend mit neuem Schwung für die Evangelisierung und Glaubenserziehung einsetzen." (S. 10)
3. Es gibt auch eine missionarische Dimension, die darüber hinausgeht, wenn der Papst das Kompendium "auch an alle Menschen (gerichtet wissen will), die inmitten einer zerstreuten Welt mit vielfältigen Botschaften den Weg des Lebens kennenlernen möchten: die Wahrheit, die Gott der Kirche seines Sohnes anvertraut hat" (S. 10). So möchte er auch "dem Bedürfnis jener entgegen kommen, die zwar nicht gläubig sind, aber nach Wahrheit und Gerechtigkeit dürsten" (S. 17). [3]
Literatur
Der „Katechismus der Katholischen Kirche - Kompendium“ , Pattloch-Verlag, München, ISBN 3-629-02140-9
Einzelhinweise
Weblinks
Wikimedia Foundation.