Katzbachstadion

Katzbachstadion
Katzbachstadion
Katzbachstadion Full.jpg
Daten
Ort DeutschlandDeutschland Berlin, Deutschland
Koordinaten 52° 29′ 10″ N, 13° 22′ 40″ O52.48611111111113.377777777778Koordinaten: 52° 29′ 10″ N, 13° 22′ 40″ O
Eigentümer Land Berlin
Eröffnung 1914
Oberfläche Naturrasen
Architekt Georg Demmler
Kapazität 5.000
Spielfläche 105 × 68
Verein(e)

Türkiyemspor Berlin,
Berlin Hilalspor

Das Katzbachstadion ist eine Sportstätte im Berliner Ortsteil Kreuzberg des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg.

Inhaltsverzeichnis

Lage, Ausstattung und Namensherkunft

Das Stadion befindet sich im Südwesten Kreuzbergs (Kreuzberg 61) und grenzt im Westen an die Katzbachstraße, im Süden an die Dudenstraße, im Osten an ein ehemaliges Brauereigelände sowie im Norden an den Viktoriapark bzw. Kreuzberg. Neben der Rasenspielfläche für das Fußballfeld besitzt das Areal noch eine 400-Meter-Laufbahn sowie eine Wurf- und Sprunganlage für Leichtathleten. Die ans Spielfeld angrenzenden, mit roten Klinkern verblendeten Flachdachbauten beherbergen ein Vereinslokal sowie die Umkleideräume. Das Stadion bietet insgesamt 5.000 Zuschauern Platz, davon sind 500 Sitz- und 4.500 Stehplätze.

Der Name des Stadions sowie der angrenzenden Straße beruhen auf der Schlacht an der Katzbach, einer Schlacht während der Napoleonischen Kriege am Fluss Katzbach (einem linken Nebenfluss der Oder, im ehemaligen Bezirk Liegnitz).[1]

Geschichte

An der Seite der Tribüne ist eine Gedenkplakette für den Architekten Georg Demmler angebracht

Das Stadion wurde im Jahre 1914 eröffnet. Die damalige Anlage von Albert Brodersen (1857–1950) bestand aus einem Spielfeld mit Rundlaufbahn und längsseitiger Erdtribüne. 1924 wurde es dann nach Entwürfen von Georg Demmler (dem Erbauer des Berliner Poststadions) auf eine Kapazität von 12.000 Zuschauer erweitert. Es wurden an den Längsseiten Stehstufen angelegt, die an den Stirnseiten von einem zur damaligen Zeit charakteristischen Bruchsteinmauerwerk gehalten wurden. 1928 kam ein roter Ziegelbau dazu, in dem die Umkleidekabinen und die Vereinsgaststätte untergebracht waren. Zu dieser Zeit wurde auch die Laufbahn installiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg musste das Stadion von dem dort gelagerten Trümmerschutt befreit werden und konnte am 11. August 1951 erneut eingeweiht werden. Am 19. April 1954, bei einer Begegnung zwischen dem BFC Südring und Hertha BSC, wurde vor geschätzten 10.000 Fans der Zuschauerrekord dieses Stadions aufgestellt. Dieser kann vorerst nicht gebrochen werden, da 1981 die Zuschauerkapazität auf den heutigen Wert reduziert wurde.

Am 6. Oktober 2010 erhielt das Katzbachstadion zu Ehren des langjährigen Kreuzberger Bezirksbürgermeisters der 1950er- und 1960er-Jahre Willy Kressmann (1907–1986) den Namen Willy-Kressmann-Stadion. Im Rahmen des Bezirkssportfestes wurde eine Gedenktafel und ein Schriftzug am Stadion eingeweiht.

Nutzung

Das Katzbachstadion war seit Ende der 1980er Jahre Stadion Heimspielstätte des Fußballvereins Türkiyemspor Berlin. Seit dessen Aufstieg in die Regionalliga im Sommer 2008 trägt Türkiyemspor Berlin seine Heimspiele im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark aus, da das Katzbachstadion vom Deutschen Fußball-Bund nicht für die Regionalliga zugelassen wurde. Es ist weiterhin Heimstätte von Hilalspor Berlin. Darüber hinaus wird die Anlage auch von den Leichtathleten der Berliner Turnerschaft genutzt.

Am 1. Juni 2007 sollte es im Katzbachstadion zu einer Frauenfußball-Begegnung zwischen der Mannschaft des Berliner Klubs BSV Al-Dersimspor und der iranischen Fußballnationalmannschaft kommen. Beide Mannschaften standen sich bereits im Jahr 2006 in Teheran gegenüber und hatten damit für internationales Aufsehen gesorgt, da es sich um das erste öffentliche Frauenfußballspiel im Iran seit der islamischen Revolution 1979 handelte. Allerdings kam es nicht zum Rückspiel, da der iranische Verband aufgrund ‚technischer Probleme‘ kurzfristig das Spiel absagte.[2]

Weblinks

 Commons: Katzbachstadion – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Namensgebung. Artikel auf www.katzbach.net.
  2. Swantje Karich: Keine neunzig Minuten Freiheit. In: Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 1. Juni 2007.

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