- Kaue
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Eine Kaue ist im vorindustriellen Bergbau ein Überbau über einem Bergwerks-Schacht. Im heutigen bergmännischen Sprachgebrauch wird mit Kaue allgemein ein umbauter übertägiger Raum bezeichnet, der z. B. als Aufenthalts- oder Umkleidemöglichkeit (Waschkaue) genutzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Nutzung der Kaue
Der Annaberger Bergaltar zeigt eindrucksvoll die mit Bergwerksschächten übersäte Landschaft, die durch Kauen geschützt werden. Die Kauen dienen dem Schutz des Schachtmundes und der an ihm arbeitenden Bergleute vor der Witterung. Oftmals waren Kauen nur als spitzes Dach, ähnlich einer Finnhütte ausgeführt.
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Kaue in der Nähe von Freiberg, um 1900
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Nachgestaltete Haspelkaue eines Schachtes auf dem Elisabeth Stehenden in Freiberg[1]
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Kaue des 8. Lichtlochs des Rothschönberger Stollns, Halsbrücke
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Kaue des Oberen Troster Stollns, Zschorlau
Waschkauen
Es war früher üblich, dass sich die Bergleute in ihrer Arbeitskleidung bei der Zeche einfanden und dann auch mit der stark verschmutzten Kleidung nach der Schicht nach Hause gingen. Mit den Kauen wurde ein Prinzip geschaffen, um einfach und auch in großer Personenanzahl zwischen der Straßen- und Arbeitskleidung zu wechseln.
Die private Kleidung wird in der Weißkaue abgelegt und dort gelassen, der Bergmann geht nackt zur Schwarzkaue und zieht seine Arbeitskleidung an. Wenn er in der verdreckten Arbeitskleidung von der Arbeitsschicht kommt, legt er diese in der Schwarzkaue ab und geht nackt zu den Duschräumen. Nach der Dusche geht er in den Raum der Weißkaue und zieht dort seine private Kleidung wieder an.
Die Arbeitskleidung wird in der Regel in gewissen Abständen vom Zechenbetrieb gereinigt. Die Kleidung wird in einen Korb gelegt und an einer Kette mehrere Meter bis unter die Decke gezogen. Die Kette wird dann vom Bergmann abgeschlossen. Somit wird die Kleidung sicher und platzsparend untergebracht.
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Waschkaue im Museumspark Kalkwerk Rüdersdorf bei Berlin
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Verwaltungs- und Kauengebäude der Zeche Maximilian, Hamm (1913/14)
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Kaue und Lampenstube der Zeche König Ludwig 1/2, Recklinghausen
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Verwaltung und Waschkaue, Schachtanlage Notthorn, Minden
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Kaue der Kohlenwäsche des von-der-Heydt-Schachtes, Ibbenbüren (1899[2]
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Waschkaue der Grube Göttelborn
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Weißkaue im Salzbergwerk Rheinberg
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Mannschaftskaue im Bergwerk Rammelsberg
Einzelnachweise
- ↑ Alte Elisabeth. Abgerufen am 14. Dezember 2010.
- ↑ Der Ibbenbürener Bergbau Historischer Überblick. Abgerufen am 14. Dezember 2010.
Literatur
- Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen 1988, ISBN 3-7739-0501-7.
- Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 4. Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus 1994, ISBN 3-7845-6992-7.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Waschkauen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWiktionary: Kaue – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen -
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