Rüdersdorf bei Berlin

Rüdersdorf bei Berlin
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin
Rüdersdorf bei Berlin
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin hervorgehoben
52.47166666666713.78444444444462
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Märkisch-Oderland
Höhe: 62 m ü. NN
Fläche: 70,11 km²
Einwohner:

15.316 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 218 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 15345 (Lichtenow)
15378 (Hennickendorf, Herzfelde)
15562 (Rüdersdorf)
Vorwahl: 033638
Kfz-Kennzeichen: MOL
Gemeindeschlüssel: 12 0 64 428
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
15562 Rüdersdorf bei Berlin
Webpräsenz: www.ruedersdorf.de
Bürgermeister: André Schaller (CDU)
Lage der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin im Landkreis Märkisch-Oderland
Altlandsberg Alt Tucheband Bad Freienwalde Beiersdorf-Freudenberg Bleyen-Genschmar Bliesdorf Buckow Falkenberg Falkenhagen Fichtenhöhe Fredersdorf-Vogelsdorf Garzau-Garzin Golzow Gusow-Platkow Heckelberg-Brunow Höhenland Hoppegarten Küstriner Vorland Lebus Letschin Lietzen Lindendorf Märkische Höhe Müncheberg Neuenhagen bei Berlin Neuhardenberg Neulewin Neutrebbin Oberbarnim Oderaue Petershagen/Eggersdorf Podelzig Prötzel Rehfelde Reichenow-Möglin Reitwein Rüdersdorf bei Berlin Seelow Strausberg Treplin Vierlinden Waldsieversdorf Wriezen Zechin Zeschdorf BrandenburgKarte
Über dieses Bild
Die evangelische Dorfkirche im Ortsteil Kalkberge

Rüdersdorf bei Berlin ist eine Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Rüdersdorf liegt etwa 30 Kilometer östlich des Berliner Stadtzentrums.

Geologie

Rüdersdorf ist seit alters her durch seine in der Mark Brandenburg einmalig vorkommende Kalksteinlagerstätte bekannt.

Nachbargemeinden

Rüdersdorf grenzt im Norden an Fredersdorf-Vogelsdorf, Petershagen/Eggersdorf und Strausberg, im Osten an Rehfelde, im Süden an Grünheide (Mark) und Woltersdorf sowie im Westen an Schöneiche bei Berlin.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin entstand 2003 aus der Zusammenlegung der vier Gemeinden:

Hennickendorf, Herzfelde und Lichtenow sind seither als Ortsteile ausgewiesen.

Geschichte

Rüdersdorf entstand als eine Gründung der Zisterzienser 1235–1250 im südöstlichen Barnim, wo das Kloster Zinna als Besitzer eines großen Landgebietes zehn Dörfer gründete. In diesem Zeitraum entdeckten der Sage nach Rüdersdorfer Bauern auf ihrer Feldflur das zutage tretende Kalkgestein. Bereits zum Bau des Dominikanerklosters in Strausberg 1254 wurde Rüdersdorfer Kalkstein verwendet. Um 1250 entstand die spätromanische Feldsteinkirche, die mit ihrem trutzigen Wehrturm der älteste noch erhaltene Bau aus der Gründungszeit Rüdersdorfs ist. Urkundlich wurde Rüdersdorf (Roderstorp) erstmals 1308–1319 erwähnt. Mit der Annahme der Reformation durch Kurfürst Joachim II. und der Säkularisierung des Klosters Zinna fiel der gesamte Besitz 1553 an den Landesherrn. In Rüdersdorf entstand in dieser Zeit ein Jagdschloss, als der Kurfürst oft seiner Jagdleidenschaft in den heimischen Wäldern frönte. 1571 wurde der ehemalige Klosterbesitz mit der Gründung des Domänenamtes Rüdersdorf in die kurfürstliche Verwaltung eingeordnet. Während des Dreißigjährigen Krieges brannte das von seinen Bewohnern verlassene Dorf völlig nieder.

1652 waren nach Landreiterstatistik drei Kossäten, vier Freileute, zwei Bergarbeiter, der Bergschreiber und der Pfarrer anwesend. Um 1710 waren wieder alle neu erbauten Höfe im Dorf besetzt. 1734 wurden 246 Bewohner in Rüdersdorf gezählt.

Auf Rüdersdorfer Grund und Boden entstand 1664 am Kesselsee eine kurfürstliche Steinbrecheransiedlung namens „Alter Kalckgrundt“ mit zehn Hausstellen. Einige Jahre später entstand im Tal des Tasdorfer Mühlenfließes eine weitere Steinbrecheransiedlung in der Nähe des alten Bergschreiberhauses namens „Neue Berge“. Für den Ausbau Berlins und Cöllns zur Festungsstadt lieferte Rüdersdorf große Mengen an Kalkstein. Beide Ansiedlungen bildeten den Kern des später gegründeten Bergmannsdorfes Kalkberge. König Friedrich II. ließ, um den Bergbau zu fördern, Häuser für Kolonisten mit der Verpflichtung zur Bergarbeit 1764–1765 erbauen. In Rüdersdorf entstand die Kolonie „Hortwinkel“ 1784–1785 für invalide Soldaten des Königs. Am 12. Mai 1812 brach im Dorf ein Brand aus, der sämtliche Bauernhöfe erfasste. Eine neue Kolonie zwischen Rüdersdorf und dem Hortwinkel war um 1845 im Entstehen. Sie trug als Bergarbeitersiedlung den Namen „Neue Welt“. 1856 hatte Rüdersdorf 1.224 Einwohner, davon 13 Bauernfamilien, 105 Arbeiter- und 172 Bergarbeiterfamilien.

Im Juli/August 1887 verbrachte Theodor Fontane seinen Urlaub im Seebad Rüdersdorf am Kalksee. Gasthaus und Seebad waren auf dem Grundstück der alten Ziegelei Kalksee um 1865 neu erbaut worden.

Mit dem Bau der Berlin – Frankfurter Eisenbahn 1841 und der Preußischen Ostbahn 1860, die noch weit ab von Rüdersdorf verkehrten, wurden erstmals neue Reisewege erschlossen. Seit 1877 verband die Dampfschifffahrt die Rüdersdorfer Kalkberge mit Erkner. Neue Straßen, Brücken und Chausseen verbanden Rüdersdorf mit seinen Nachbarorten. 1900 zählte Rüdersdorf 2.996 Einwohner. Der Tourismus zu den jährlichen Bergfestfeiern mit Besuch der Kalksteinbrüche und anschließender Sprengung machten Rüdersdorf immer mehr zum Anziehungspunkt.

1908 wurde Kalkberge–Rüdersdorf vom Stummfilm entdeckt. Zahlreiche Filmgesellschaften nutzten die Rüdersdorfer Kalksteinbrüche, den Ort und die Seen als Freiluftatelier. Damit verbunden sind klangvolle Namen von Regisseuren und Filmschauspielern wie Harry Piel, Ernst Lubitsch, Joe May, Harry Liedtke, Pola Negri, Lil Dagover, Maria Carmi, Henny Porten, Hilde Sessak, Hans Albers und Emil Jannings.

Am 31. März 1931 entstand die Großgemeinde Kalkberge (ab 1934 Rüdersdorf genannt) aus den Landgemeinden Kalkberge, Rüdersdorf und Tasdorf mit 10 707 Einwohnern. Sie vereinte in sich sowohl die industriellen Anlagen (Zementfabriken, Kalkwerke und Kalksteinbrüche) wie auch die ländlichen Gebiete der drei Gemeinden.

1934 begannen die Arbeiten zum Bau der Reichsautobahn mit dem Berliner Ring. 1937 wurde der Ostring mit den mächtigen Brückenviadukten am Talübergang Rüdersdorf eröffnet. Von 1935–1938 erbaute die Preussag Rüdersdorf in der ehemaligen Kiesgrube der Kalksandsteinfabrik Michel eine Siedlung, bestehend aus 70 Wohnhäusern, mit Namen „Bergmannsglück“. 1936 wurden hier 50 Bergarbeiterfamilien aus der Niederlausitz angesiedelt.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten mehr als 2.000 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus 16 Nationen in Steinbrüchen der Preussag, im Beton- und im Zementwerk Zwangsarbeit verrichten. Auch sowjetische Gefangene in einem separaten Kriegsgefangenenlager, die unter KZ-ähnlichen Bedingungen lebten, sowie französische und italienische Internierte wurden für kriegswichtige Produktion verwendet.

Am 21. April 1945 wurde Rüdersdorf der Roten Armee übergeben. Bei Bombenangriffen und Kampfhandlungen im Ort starben 35 Menschen, darunter mehrere Kinder. Im Zweiten Weltkrieg fielen 305 Soldaten aus Rüdersdorf. Im Kriegsgefangenenlager Rüdersdorf sind nach 1945 weitere 750 Menschen verstorben.

Im ehemaligen Zementwerk der Preußag in Rüdersdorf wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs von der Roten Armee ein Gefangenenlager errichtet, das Mai 1945 mit Zaun und Wachttürmen um das Werk vervollständigt wurde. Im Lager gab es ein zweites Lager, auch abgeschirmt, in dem höhere NSDAP-Kader, KZ-Leiter und -personal untergebracht waren. Im Lager waren etwa 30.000 Gefangene, die auf Holzgestellen in den verschiedenen Geschossen ihren Platz hatten. Das Zementwerk wurde von den Gefangenen demontiert und dann in die Sowjetunion transportiert. Mitte Juni 1945 wurden Soldaten, die unter etwa 17 Jahren waren, aussortiert und in Jugendkompanien gesammelt.[2]

In Rüdersdorf wurde in der Nachkriegszeit der größte baustoffproduzierende Betrieb in der DDR aufgebaut. Die sich in den folgenden Jahrzehnten ausweitende Zementproduktion ging einher mit erheblichen Umweltproblemen. 1953 erhielt der Ort durch den Bau der „Thälmannschule“ erstmals eine Gesamtschule und 1956 ein kulturelles Zentrum mit dem „Martin-Andersen-Nexö-Haus“. In den Jahren 1965–1967 wurden am Kalksee neue medizinische Einrichtungen für den Ort und Kreis erbaut. Es entstand das neue Kreiskrankenhaus mit Kinderstation und Poliklinik.

Mit dem Beschluss, 1969 eine fünfte Drehrohrofenstraße im Zementwerk IV zu erbauen, wurden tief greifende Maßnahmen in der Struktur des Ortsteils Kalkberge notwendig. 1972 begann die Teilortsverlagerung im Bereich der Reden-, Garten-, Breitscheid-, Schulstraße und Straße der Jugend. Sämtliche Grundstücke wurden geräumt und die Bewohner zogen in die Neubauwohnungen in der Brückenstraße. Anfang der 1980er Jahre wurden die Wohnhäuser am Seilscheibenpfeiler und große Teile der Heinitzstraße geräumt und abgerissen. Der Heinitzsee – ehemals ein gefluteter Tagebau – wurde 1975–1976 gesümpft und für den Restabbau genutzt. Damit war nicht nur der einstige Königssee verschwunden, sondern auch die historischen Wohngebiete des Bergmannsdorfes Kalkberge.

In der Wendezeit 1989/1990 und mit der Wiedereinigung Deutschlands waren auch Politik, Verwaltung und Wirtschaft in Rüdersdorf erheblichen Veränderungen unterworfen.

Mit der Privatisierung des Kalksteintagebaus und der Zementfabriken sowie dem Abriss zerschlissener Fabrikgebäude verbesserte sich die Umweltsituation sehr. Die gravierenden Staubemissionen in Rüdersdorf wurden bis 1995 erheblich gesenkt.

Am 23. September 2008 erhielt die Gemeinde den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Religionen

In Rüdersdorf sind sowohl eine evangelische als auch eine katholische Kirchengemeinde tätig.

Eingemeindungen

Im Jahre 1931 wurden die Dörfer Rüdersdorf, Tasdorf (mit Berghof, Schulzenhöhe und Grünelinde) und Kalkberge zur Gemeinde Kalkberge zusammengeschlossen. 1934 erfolgte die Umbenennung in Rüdersdorf bei Berlin. Seit Oktober dem 26. Oktober 2003 sind Hennickendorf, Herzfelde und Lichtenow aufgrund der Gemeindegebietsreform Ortsteile Rüdersdorfs.[3] Eine Klage seitens Hennickendorfs und Lichtenows, welche sich gegen die Eingemeindung richtete, ist vom Bundesverfassungsgericht abgelehnt worden.

Politik

Die Gemeindevertretung von Rüdersdorf besteht nach der Kommunalwahl vom 28. September 2008 aus 28 Gemeindevertretern bei folgender Sitzverteilung:

CDU 5 Sitze
SPD* 5 Sitze
Demokratische Fraktion* 2 Sitze
Die Linke 7 Sitze
Unabhängiger Bürger Bund (UBB)** 4 Sitze
Herzfelder Wählergemeinschaft (HWG)** 1 Sitz
FDP*** 1 Sitz
Freie Vertreter Gewerbe (BfB)*** 1 Sitz
Rüdersdorfer Umweltarbeitskreis (RUAK)*** 1 Sitz
DVU 1 Sitz

* Bei der Kommunalwahl am 28. September 2008 wurden sieben Kandidaten der SPD als Gemeindevertreter gewählt.[4] Zwei dieser Gemeindevertreter haben anschließend die SPD-Fraktion verlassen und die Demokratische Fraktion gebildet.
** Die Gewählten von UBB und HWG haben sich zu einer Fraktion zusammengeschlossen.
*** Eine weitere Fraktion bilden die Vertreter von RUAG, BfB und FDP.

Bürgermeister

Gemäß der aktuellen Gemeindeordnung des Landes Brandenburg wird der Bürgermeister der Stadt alle acht Jahre durch die Bürger gewählt. Gegenwärtig bekleidet André Schaller (CDU) dieses Amt in seiner ersten Amtsperiode. Am 16. November 2003 stellte sich Schaller der Wahl zum Bürgermeister und setzte sich in der Stichwahl mit 61,69 Prozent gegen Jörg Lehmann (SPD) durch.[5].

Wappen

Das Wappen wurde am 18. August 1995 genehmigt.

Blasonierung: „In Gold eine bewurzelte grüne Linde, begleitet von zwei roten Schilden, darin vorn gekreuzte Schlägel und Hammer, hinten eine beblättere silberne Rübe.“[6]

Gemeindepartnerschaften

Es bestehen Partnerschaften mit:

Partnerschaften der Ortsteile:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Blick in den Tagebau Rüdersdorf
Blick auf den Museumspark
Schachtofenbatterie, Museumsdorf Rüdersdorf bei Berlin.
Schachtofenbatterie, Museumsdorf Rüdersdorf bei Berlin.

In der Liste der Baudenkmale in Rüdersdorf bei Berlin stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale.

Museen

Bauwerke

  • Kulturhaus Rüdersdorf „Martin Andersen Nexö“, erbaut 1954–1956 durch E. Leibold im neuklassizistischen Stil
  • Evangelische Kirche in Kalkberge, 1869–1873 im neugotischen Stil nach Entwurf von Friedrich August Stüler errichtet. Die Ausstattung aus der Erbauungszeit ist fast komplett erhalten.
  • Evangelische Hoffnungskirche in Alt-Rüdersdorf, mittelalterlicher Feldsteinbau und das mit Abstand älteste Gebäude Rüdersdorfs
  • Katholische Kirche, 1905 im neuromanischen Stil erbaut, erhielt 1965 eine moderne Ausstattung
  • Im Museumspark:
    • Kanalportale im Industriemuseum Rüdersdorf
    • Rumfordofen I
    • Rumfordofen II (Bohlenbinderhaus)
    • Seilscheibenpfeiler
    • Schachtofenbatterie

Geschichtsdenkmale

  • Denkmal für sieben ermordete Gegner des NS-Regimes auf dem Friedhof Kalkberge an der Straße der Jugend, errichtet von der Partnerstadt Pierrefitte

Naturdenkmäler

  • Seenkette: Kalksee, Hohler See, Großer Stienitzsee, Kleiner Stienitzsee, Kriensee, Kesselsee
  • Flüsse/Kanäle: Mühlenfließ (Stienitzsee-Hohler See), Langerhanskanal (Kriensee-Mühlenfließ), Stolpkanal (Hohler See-Kalksee), Kalkgraben (Kesselsee-Kalksee)
  • Karpfenteich (Museumspark)

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Rüdersdorfer Bergfest (erstes Juli-Wochenende eines jeden Jahres)
  • Rüdersdorfer Wasserfest
  • Walpurgisnacht im Museumspark Rüdersdorf
  • Rüdersdorfer Frühjahrsregatta
  • Rüdersdorfer Städtepartnerschaftsturnier (Schach)
  • Rüdersdorfer Karneval im Kulturhaus

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Öffentlicher Personen-Nahverkehr

  • Busverkehr Oder-Spree:
    • Bus 418 Rüdersdorf, Brückenstraße – Erkner, Hohenbinde (bzw. Rüdersdorf Krankenhaus – Erkner, Jägerstraße)

Autobahn und Bundesstraßen

Ansässige Unternehmen

Kalksteinwerk
  • Rüdersdorfer Zement GmbH (Abbau und Förderung von Kalkstein und Verarbeitung zu Zement)
  • Die Deutsche-Post-Tochter DHL betreibt in Rüdersdorf ein Paketzentrum, welches über 100.000 Pakete täglich bearbeitet. Es ist für 65 % des Berliner Raums und angrenzende Brandenburger Landkreise zuständig.
  • Berolina Metallspritztechnik Wesnigk GmbH (Oberflächenbeschichtungen mit Metallen, Karbiden und Keramiken, Verschleißschutz)

Gesundheitswesen

Im Ort gibt es die Immanuel-Klinik Rüdersdorf (ehemals Evangelisch-Freikirchliches Krankenhaus Rüdersdorf). Der Bau eines Krankenhauses war im Januar 1907 von einem Zweckverband der Gemeinden Rüdersdorf, Kalkberge, Tasdorf, Herzfelde, Woltersdorf und Hennickendorf beschlossen worden, am 12. November 1909 wurde es eröffnet. Ab 1945 war es bis zur Übernahme durch kirchliche Träger nach der politischen Wende 1989/90 Kreiskrankenhaus. 1962 wurde in Waldlage in der Nähe des Kalksees mit einem Krankenhausneubau mit angeschlossenem Ambulatorium begonnen, das am 17. Dezember 1969 übergeben wurde und zu einer merklichen Verbesserung der Versorgung im Gebiet Fürstenwalde/Strausberg sorgte. 1991 kam es zur Gründung der Krankenhaus und Poliklinik Rüdersdorf GmbH als Tochtergesellschaft der Immanuel-Krankenhaus GmbH, die das Immanuel-Krankenhaus in Berlin betreibt. 1995 kam in unmittelbarer Nachbarschaft die Reha-Klinik Klinik am See hinzu. 2009 wurde ein Neubau der Imanuel Klinik Rüdersdorf eröffnet, der das im März/Mai 2010 abgerissene Krankenhaus aus DDR-Zeiten ersetzt hat. Ungewiss ist die Zukunft der an das alte Krankenhaus angeschlossenen Poliklinik, die allerdings beim Abriss des Krankenhauses stehenblieb.

Durch die Krankenhäuser, die ein recht großes Einzugsgebiet mit mehreren Senioren- und Pflegeheimen haben, ist Rüdersdorf Sterbeort bekannter Persönlichkeiten wie Harald Juhnke oder Klaus-Jürgen Wussow.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Johanna Elberskirchen, Schriftstellerin, Sexualreformerin, Heilpraktikerin, Sozialdemokratin (* 11. April 1864; † 17. Mai 1943)

Literatur

  • Reinhard Kienitz: Rüdersdorf. Die Reihe Archivbilder. Erfurt 2000
  • Eva Köhler: Rüdersdorf. Die Kalkhauptstadt am Rande Berlins. Berlin 1994

Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. Fritz Pietrowiak: Nur der Wille zählt. edition fischer, Frankfurt/Main 2009, ISBN 978-3-89950-445-3, S. 69–87.
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  4. Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28. September 2008. Wahlen zu den Gemeindevertretungen. Statistik Berlin Brandenburg, 2008, S. 64
  5. Webseite Landeswahlleiter Brandenburg
  6. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg

Weblinks

 Commons: Rüdersdorf bei Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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