- Andreas Silbermann
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Andreas Silbermann (* 16. Mai 1678 in Kleinbobritzsch (Sachsen); † 16. März 1734 in Straßburg) war Orgelbauer des Barock-Zeitalters im Elsass.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Mit 13 Jahren begann Silbermann in Freiberg bei Meister Georg Lamperius eine Schreinerlehre. Nach derzeitigem Stand der Forschung ist noch unklar, wo Silbermann den Orgelbau erlernte; es könnte in Dresden gewesen sein.
1701 ließ sich Silbermann in Straßburg nieder und erhielt ein Jahr später das Bürgerrecht. Im darauffolgendem Jahr kam sein Bruder Gottfried zu ihm nach Straßburg und lernte von ihm das Orgelbauen. 1703 bauten die Brüder zusammen eine Orgel für das Kloster Sainte-Marguerite.
Als Gottfried zurück nach Dresden ging, blieb Andreas Silbermann allein in Straßburg und führte die Werkstatt weiter. In den nächsten Jahren heiratete er und hatte drei Söhne: Johann Andreas Silbermann, Johann Daniel Silbermann und Johann Heinrich Silbermann. Alle drei Söhne wählten den väterlichen Beruf. Johann Andreas wurde später sein Nachfolger.
Im Alter von 56 Jahren starb Andreas Silbermann in Straßburg.
Werke
Von Andreas Silbermann stammen folgende Orgeln (Eine Kursivierung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten oder lediglich der Prospekt erhalten ist.):
Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen Basel Münster in Basel 1707 Straßburg St. Nikolai Gemeinschaftsarbeit mit Bruder Gottfried, Orgel ist seit 1967 demontiert. Einzelteile wurden in andere Orgeln eingebaut. 1709 Marmoutier Abteikirche Marmoutier, Tribüne Denkmalgeschützt (Monument historique) 1713 Obernai Die Orgel wurde 1867 abmontiert. Das Gehäuse befindet sich seit 1898 in der Pfarrkirche von Niedernai, die Pfeifen und der Mechanismus wurden durch Rinkenbach ersetzt.[1] 1716 Straßburg Stephanskapelle zu Straßburg Heute Protestantische Kirche Bischheim. 1983 rekonstruiert, einige Register sind nach wie vor original. Gehäuse denkmalgeschützt 1716 Straßburg Straßburger Münster Gehäuse noch mittelalterlich, Mechanik seit 1897 nicht mehr von Silbermann (seit 1981 von Alfred Kern & fils) 1718 Straßburg Sainte-Aurélie (Straßburg) Orgel wurde 1762 von Johann-Andreas Silbermann ergänzt und 1952 von Orgelbauer Ernest Muhleisen weitgehend umgebaut. Von Andreas Silbermanns Registern sind jedoch noch 7 weitgehend unverändert erhalten. Pfeifen und Gebläse denkmalgeschützt.[2] 1718 Straßburg Église Sainte-Madeleine 1799 an die Stadt Lampertheim verkauft und seit 1876 verschollen. 1719 Straßburg Abteikirche Marmoutier Orgel, die 1719 für den Chor der Abteikirche Marmoutier gebaut, aber nie dort aufgestellt wurde, wird zurzeit im Palais Rohan in Einzelteile zerlegt aufbewahrt und soll demnächst in die jetzige Seitenkapelle der Magdalenenkirche (Straßburg) eingebaut werden. Pfeifen und Gebläse denkmalgeschützt.[3] 1720 Mittelbergheim Protestantische Kirche Orgel für den Straßburger Hafenmeister Vigera gebaut, nach dessen Tod 1750 von Johann Andreas Silbermann in die Klosterkirche des Odilienbergs überführt, 1791 nach Mittelbergheim gebracht und seit 1858 verschollen.[4] 1721 Ottrott Sankt Simon und Judas Denkmalgeschützt (Monument historique) 1724 Bischwiller Protestantische Kirche Orgel erst 1729 fertiggestellt, wurde seit 1867 mehrmals umgebaut und gilt nicht mehr als Silbermann-Orgel.[5] 1726 Colmar Dominikanerkirche Colmar Heute Pfarrkirche St. Gallus, Niedermorschwihr. Denkmalgeschützt (Monument historique) 1728 Straßburg St. Guillaume Orgel wurde 1734 und 1754 von Johann Andreas Silbermann um einige Register erweitert. Seit 1898 steht in der Kirche keine Silbermann-Orgel mehr. Die heutige Orgel (1987) orientiert sich an der Spielkultur von Gottfried Silbermann.[6] 1730 Altorf St. Cyriakus Denkmalgeschützt (Monument historique) 1732 Ebersmünster Abteikirche St. Mauritius Denkmalgeschützt (Monument historique) 1732 Colmar St. Matthieu 1989–1999 originalgetreu von Richard Dott restauriert 1733 Rosheim St. Peter und Paul Pfeifen und Gebläse original erhalten und denkmalgeschützt. Das Orgelgehäuse (Foto, ebenfalls denkmalgeschützt) befindet sich seit 1863 in der St. Pankraz-Kirche von Waldolwisheim. Literatur
- Robert Eitner: Silbermann, Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 310–313.
Weblinks
Commons: Andreas Silbermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Les SILBERMANN, facteurs d'orgues à Strasbourg (französisch)
Einzelnachweise
- ↑ http://decouverte.orgue.free.fr/orgues/niederna.htm
- ↑ http://decouverte.orgue.free.fr/orgues/staureli.htm
- ↑ http://decouverte.orgue.free.fr/orgues/stmadelc.htm
- ↑ http://decouverte.orgue.free.fr/orgues/mtstodil.htm; http://decouverte.orgue.free.fr/orgues/mittbepr.htm
- ↑ http://decouverte.orgue.free.fr/orgues/bischwpr.htm
- ↑ http://decouverte.orgue.free.fr/orgues/stguilla.htm
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