- Kim Jong-un
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Koreanische Schreibweise Siehe auch: Koreanischer NameKoreanisches Alphabet: 김정은 Chinesische Schriftzeichen: 金正恩 Revidierte Romanisierung: Gim Jeong-eun McCune-Reischauer: Kim Chŏngŭn Kim Jong-un oder Kim Chŏngŭn (* 8. Januar 1982, 1983[1][2] oder 1984[3][4] in Nordkorea) ist der dritte und jüngste Sohn des nordkoreanischen Diktators und Regierungschefs Kim Jong-il. Er entstammt der Ehe mit dessen dritter Frau Ko Yŏng-hŭi.[5] Über seine Person sind wenige Fakten bekannt, vieles beruht auf Gerüchten. Am 27. September 2010 wurde er zum General ernannt,[6] damit hat er die gleiche Position wie Kim Jong-il inne, bevor dieser seinen Vater beerbte. Dies, wie auch Kim Jong-uns plötzlich verstärkte Präsenz in offiziellen nordkoreanischen Medien, werten Nordkoreabeobachter als Zeichen, dass er die Nachfolge seines Vaters antreten solle.[7]
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Nach Zeitungsberichten besuchte Kim Jong-un unter dem Namen Pak Un[8][9][10] die Schule Liebefeld-Steinhölzli in Bern (Schweiz).[11][12][13] Ein ehemaliger Direktor erzählte der Zeitung, Kim Jong-un sei immer von einem als Schüler getarnten Leibwächter begleitet gewesen. Er habe die Schule im Jahr 1998 ohne Abschluss verlassen. Kim Jong-un habe auch Freunde unter amerikanischen Diplomatenkindern gehabt, spreche gut Englisch (die Unterrichtssprache). Außerdem spricht er Deutsch, Schweizerdeutsch und Französisch.[14] Von 1998 bis 2000 soll er die 6. bis 8. Klasse der Volksschule in Köniz bei Bern besucht haben. Bei der Schule war er allerdings als Sohn eines Fahrers der nordkoreanischen Botschaft in Muri bei Bern angemeldet. Nach Aussagen eines früheren Mitschülers begeistere er sich für Basketball,[15] Filme mit Jean-Claude Van Damme und Popsongs von Modern Talking.[16] Er sei intelligent und ehrgeizig gewesen und habe sich gut in die Klasse integriert. Von 2002 bis 2007 besuchte Kim Jong-un die Kim-Il-sung-Universität, eine militärisch ausgerichtete Eliteuniversität Nordkoreas.[17]
Rolle in Nordkorea
Spätestens seit Juni 2009 wird Kim Jong-un als möglicher Nachfolger seines Vaters gehandelt. Es hieß, Kim Jong-il habe von staatlichen Stellen eine förmliche Loyalitätsbekundung zugunsten Kim Jong-uns gefordert.[18] Am 24. Juni 2009 berichtete die südkoreanische Zeitung Dong-a Ilbo, Kim Jong-un habe auf Betreiben seines Vaters die Leitung des nordkoreanischen Geheimdienstes übernommen.[19] Am 8. Januar 2010 erklärte die Regierung den Geburtstag von Kim Jong-un zum Feiertag.[1][2] Die Nordkoreaner wurden aufgerufen, Kim Jong-un bei der Machtübernahme zu unterstützen, was auf eine baldige Ablösung seines Vaters hindeuten könnte. Die mögliche Machtübertragung wurde durch die Ernennung Kim Jong-uns zum Viersternegeneral am 27. September 2010 bekräftigt. Bevor Kim Jong-il die Macht von seinem Vater übernahm, wurde er ebenfalls in den Rang eines Generals[20] erhoben. Gemeinsam mit Kim Jong-un wurde seine Tante Kim Kyŏng-hŭi zum General ernannt. Zudem wurde Kim Jong-un im Zuge der III. Parteikonferenz der PdAK am 28. September 2010 in das Zentralkomitee der Partei berufen und ist stellvertretender Vorsitzender der Militärkommission.[21][22]
Nach Angaben südkoreanischer und amerikanischer Nordkorea-Beobachter sei es Kim Jong-un gewesen, der den Torpedo-Angriff auf die südkoreanische Korvette Cheonan im März 2010 plante.[10][13][23] Allerdings ist umstritten, ob das Kriegsschiff durch einen nordkoreanischen Angriff versenkt wurde.[24][25][26]
Privates
Kim Jong-un soll, wie auch sein Vater, an Diabetes leiden.[27]
Belege
- ↑ a b Peter Kujath: Ein staatlich verordneter Geburtstag. In: Tagesschau. Abgerufen am 29. September 2010 (deutsch).
- ↑ a b Nordkorea erklärt Geburtstag von Kim Jong Ils Sohn zum Feiertag. In: NZZ Online. 8. Januar 2010, abgerufen am 29. September 2010 (deutsch).
- ↑ '어두운 구름(雲)' 대신 '빛나는 銀'으로? In: Chosun.com. 3. Juli 2010, abgerufen am 29. September 2010 (koreanisch).
- ↑ Profil über Kim Jong-un auf der Seite der BBC (englisch).
- ↑ Malcolm Moore: Kim Jong-un: a profile of North Korea's next leader. In: Telegraph.co.kr. 2. Juni 2009, abgerufen am 29. September 2010 (englisch).
- ↑ Nordkoreas Militär: Kims Sohn steigt auf. In: Spiegel Online. 27. September 2010, abgerufen am 28. September 2010 (deutsch).
- ↑ Likely North Korean Successor Kim Jong-Un appears in public. In: BBC. 9. Oktober 2010, abgerufen am 9. Oktober 2010 (englisch).
- ↑ Atika Shubert: Swiss man remembers school with son of North Korean leader. In: CNN.com. 29. September 2010, abgerufen am 30. September 2010 (englisch).
- ↑ Bernhard Odenahl: Mein Freund, der zukünftige Diktator Nordkoreas. In: Tages-Anzeiger. 29. September 2009, abgerufen am 29. September 2010 (deutsch).
- ↑ a b Petra Kolonko: Kim Jong-un: Der Thronfolger. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 29. September 2010, abgerufen am 30. September 2010 (deutsch).
- ↑ Elisalex Henckel: Kim Jong-un und sein Unterricht bei den Schweizern. In: Welt Online. 24. Juni 2009, abgerufen am 14. Oktober 2010 (deutsch).
- ↑ Verwirrspiel um die beiden Kims. In: Basler Zeitung. 17. Juni 2009, abgerufen am 14. Oktober 2010 (deutsch).
- ↑ a b Bernhard Bartsch: Kim Jong Un: Diktator 3.0. In: Frankfurter Rundschau. 27. September 2010, abgerufen am 30. September 2010 (deutsch).
- ↑ N Korea 'names Kim's successor'. In: BBC News. 2. Juni 2009, abgerufen am 29. September 2010 (englisch).
- ↑ Anthony Faiola: The Dear Leader, On a Platter. In: Washington Post. 16. März 2005, abgerufen am 29. September 2010 (englisch).
- ↑ http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/asia/northkorea/8025232/Revealed-Kim-Jong-uns-favourite-song.html
- ↑ Julie Zaugg und Titus Plattner: Der Diktator spricht Deutsch, Cicero. 2009. Abgerufen am 29. September 2010
- ↑ Nordkorea: Diktator Kim soll Sohn zum Nachfolger erkoren haben. In: Spiegel Online. 2. Juni 2009, abgerufen am 29. September 2010 (deutsch).
- ↑ Kim Jong-un an der Spitze von Nordkoreas Geheimdienst. In: NZZ Online. 24. Juni 2009, abgerufen am 29. September 2010 (deutsch).
- ↑ Kim Jong Il Issues Order on Promoting Military Ranks. Korean Central News Agency, 27. September 2010, abgerufen am 29. September 2010 (englisch).
- ↑ Kim Jong Un übernimmt immer mehr Ämter – Ist er bald Staatschef? In: Focus Online. 29. September 2010, abgerufen am 1. Oktober 2010 (deutsch).
- ↑ Johnny Erling: Der dickliche Diktator. In: Welt Online. Abgerufen am 1. Oktober 2010 (deutsch).
- ↑ Nordkorea: Ein Foto von Kim Jong Un. In: Focus Online. 30. September 2010, abgerufen am 30. September 2010 (deutsch).
- ↑ David Cyranoski: Controversy over South Korea's sunken ship. In: Nature. 8. Juli 2010, abgerufen am 30. September 2010 (englisch).
- ↑ Russischer Bericht nährt Zweifel an Torpedo-These. In: Der Standard. 9. August 2010, abgerufen am 30. September 2010 (deutsch).
- ↑ Kim Myong Chol: Pyongyang sees US role in Cheonan sinking. In: Asia Times Online. 5. Mai 2010, abgerufen am 30. September 2010 (englisch).
- ↑ Foto von Kim Jong Un: Das neue Gesicht Nordkoreas. In: Spiegel Online. 30. September 2010, abgerufen am 30. September 2010 (deutsch).
Weblinks
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