- Kinegramm (Sicherheitstechnik)
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Ein Kinegramm (griechisch: κίνησις [kínesis] = „Bewegung“ und γράμμα [grámma] = „Geschriebenes“) oder Kinegram (eingetragenes Warenzeichen der OVD Kinegram AG) ist eine proprietäre Technologie zum Schutz gegen Fälschungen von Banknoten, Metallbarren, Reisepässen, Visa und Identitätskarten. Es wird sicherheitstechnisch als „OVD“ (Optically Variable Device = optisch variables Merkmal) bezeichnet. Die patentierte Technologie des Kinegramm wurde in den 1980er-Jahren von der Schweizer Firma Landis & Gyr Communication ursprünglich für Telefonkarten entwickelt. Das Unternehmen firmiert heute als OVD Kinegram AG.
Anders als beim Hologramm, das dreidimensionale Elemente besitzt, stellen die meist silbrig glänzenden Kinegramme einen zweidimensionalen Bewegungsablauf dar. Der Name ist vom Begriff Kinematik abgeleitet, weil je nach Winkel der Betrachtung des Kinegramm ein fest definierter filmähnlicher Ablauf stattfindet.
1988 wurde die österreichische 5000-Schilling-Banknote mit einem Kinegramm appliziert und war damit der erste Geldschein, der mit einer – inzwischen üblichen – Folienapplikation versehen wurde. In Deutschland wurden mit der vierten und letzten Serie der DM-Banknoten ab Ende 1997 erstmals Kinegramme auf Scheinen mit den Nennwerten 50, 100 und 200 DM eingeführt. Auch auf den Eurobanknoten sind auf der Vorderseite Kinegramm-Folienstreifen (5, 10 und 20 Euro), die beim Kippen zwischen dem Eurosymbol und dem jeweiligen Wert wechseln, aufgebracht. Die Kinegrammtechnik wird auch bei anderen Sicherheitsdokumenten, wie z. B. bei Visa und deutschen Fahrzeugscheinen eingesetzt.
Außerdem ist es möglich, auf der Unterseite eines geprägten Goldbarrens das Sicherheitselement (in dieser Verwendung Kinebar genannt) in Form von Mikrostrukturen direkt auf die Oberfläche zu prägen. Die Produktion der sogenannten Kinebarren erfolgt ausschließlich durch den Hersteller Argor-Heraeus, der als Lizenznehmer der Kinegrammtechnologie der OVD Kinegram AG fungiert. Kinebarren werden seit 1994 von Argor-Heraeus sowohl unter eigenen Namen als auch für wenige ausgewählte Dritte geprägt.[1]
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Einzelnachweise
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