Eurobanknoten

Eurobanknoten
Eurobanknoten

Der Euro (Internationaler Währungscode nach ISO: EUR) ist die gemeinsame Währung von siebzehn Ländern der Europäischen Union. Eurobanknoten wurden ab dem 1. Januar 2002 in Umlauf gebracht, wobei die Währung selbst bereits (als Buchgeld) am 1. Januar 1999 eingeführt wurde. Euromünzen wurden bereits einige Tage vor dem ersten Geltungstag, dem 1. Januar 2002, ausgegeben. Es gibt sieben Nennwerte für Banknoten.

Inhaltsverzeichnis

Gestaltung

Unterschrift von Wim Duisenberg
Unterschrift von Jean-Claude Trichet

Anders als die Euromünzen haben die Euroscheine keine nationale Seite, zeigen also nicht durch das Motiv an, woher sie kommen. Von welcher Druckerei sie hergestellt wurden, ist dem Plattencode zu entnehmen (s. u.) - für welches Land sie hergestellt wurden, lässt sich aus der Seriennummer ableiten. Es gibt sieben Nennwerte, jeweils mit einer anderen Farbe. Die Scheine zeigen fiktive Motive der europäischen Architektur, jeweils aus verschiedenen kunstgeschichtlichen Epochen. Die Vorderseite (oder recto) stellt ein oder mehrere Fenster oder Tore dar, während auf der Rückseite (oder verso) eine Brücke zu sehen ist, die die Verbindung der einzelnen Länder innerhalb der Europäischen Union symbolisieren soll. Dabei sind keine realen Bauwerke abgebildet, sondern eine Zusammenstellung aus Stilmerkmalen einzelner Epochen in einer archetypischen Abbildung. Auf der Rückseite sind neben dem europäischen Festland zusätzlich folgende Inseln und Territorien, auf respektive in denen der Euro offizielles Zahlungsmittel ist, abgebildet: Azoren, Madeira, Französisch-Guyana, Guadeloupe, Martinique, Réunion, Kanarische Inseln.

Allen Noten gemeinsam sind die europäische Flagge, die Initialen der Europäischen Zentralbank in fünf Sprachversionen (BCE, ECB, EZB, ΕΚΤ (griech.), EKP), eine Europakarte (inklusive der französischen Überseedépartements) auf der Rückseite, beidseitig der Name „Euro“ in lateinischen und griechischen Buchstaben der Schriftart Frutiger, vorne die Unterschrift des zum Zeitpunkt des Druckes amtierenden Präsidenten der EZB und die zwölf Sterne der Europaflagge. Da im Herbst 2003 Wim Duisenberg seinen Präsidentenposten an Jean-Claude Trichet abgab, wechselte auf den nachfolgend gedruckten Scheinen auch die Unterschrift, aber nicht die Jahreszahl 2002. Die Banknoten wurden nach einem EU-weiten Wettbewerb, an dem 29 Designer teilnahmen und 44 Entwürfe[1] einreichten, vom Österreicher Robert Kalina gestaltet.

Beschreibung der Banknoten

Erste Serie (2002)

Nennwert Vorderseite Rückseite Baustile
Periode
Format *
Gewicht *
Position des Plattencodes
5 Euro 5 Euro, Vorderseite 5 Euro, Rückseite Klassik
Vor dem 11. Jahrhundert
120 mm × 62 mm
0,68 g
linker Bildrand
10 Euro 10 Euro, Vorderseite 10 Euro, Rückseite Romanik
11.–12. Jahrhundert
127 mm × 67 mm
0,72 g
8-Uhr-Stern
20 Euro 20 Euro, Vorderseite 20 Euro, Rückseite Gotik
13.–14. Jahrhundert
133 mm × 72 mm
0,81 g
9-Uhr-Stern
50 Euro 50 Euro, Vorderseite 50 Euro, Rückseite Renaissance
15.–16. Jahrhundert
140 mm × 77 mm
0,92 g
rechter Bildrand
100 Euro 100 Euro, Vorderseite 100 Euro, Rückseite Barock und Rokoko
17.–18. Jahrhundert
147 mm × 82 mm
1,02 g
rechts vom 9-Uhr-Stern
200 Euro 200 Euro, Vorderseite 200 Euro, Rückseite Industriezeitalter / Eisen- und Glasarchitektur
19. Jahrhundert
153 mm × 82 mm
1,07 g
rechts vom 8-Uhr-Stern
500 Euro 500 Euro, Vorderseite 500 Euro, Rückseite Moderne Architektur
20.–21. Jahrhundert
160 mm × 82 mm
1,12 g
9-Uhr-Stern

* Alle Eurobanknoten haben einheitlich eine Dicke von rund 0,10 mm und ihr „Flächengewicht“ (Grammatur) beträgt bedruckt 85 g/m².

Die üblichen Bündel mit 100 Stück (neuer) Banknoten messen um die Schleife etwa 12 mm. Zehn derartiger Bündel stapeln sich etwa 15 cm hoch.

Bargeldumlauf

Nach Angaben der Europäischen Zentralbank waren Ende 2009 gut 13,5 Milliarden Eurobanknoten mit einem Gesamtwert von 806 Milliarden Euro im Umlauf. Häufigste Banknote ist die zu 50 Euro. Auf sie entfällt rund ein Drittel des im Umlauf befindlichen Wertes. Über ein Drittel des Wertes deckt die 500 Euro-Note ab, die nach der 200 Euro-Note die zweitseltenste ist. Die Euromünzen machen mit 21,3 Milliarden Euro nur 2,6 % des gesamten Bargeldumlaufs (aus Noten und Münzen) von 828 Milliarden Euro aus.[2]

Nennwert Umlaufmenge Anteil Stückzahl Umlaufwert Anteil am Wert
5 Euro 1498 Mio. 11,0 % 7.5 Mrd. € 0,9 %
10 Euro 2042 Mio. 15,0 % 20,4 Mrd. € 2,5 %
20 Euro 2690 Mio. 19,7 % 53,8 Mrd. € 6,7 %
50 Euro 5199 Mio. 38,1 % 260,0 Mrd. € 32,2 %
100 Euro 1472 Mio. 10,8 % 147,2 Mrd. € 18,3 %
200 Euro 178 Mio. 1,3 % 35,6 Mrd. € 4,4 %
500 Euro 564 Mio. 4,1 % 282,0 Mrd. € 35,0 %
Insgesamt 13.643 Mio. 100,0 %  806,5 Mrd. € 100,0 %

Seriennummer

Jeder nationalen Zentralbank (NZB) des Eurosystems wurde ein individueller Kennbuchstabe zugeteilt, der das erste Zeichen der Seriennummer auf allen Banknoten darstellt, die die nationale Zentralbank in Auftrag gegeben hat. Das bedeutet dabei nicht zwangsläufig, dass diese Banknote auch durch eine nationale Druckerei gedruckt wurde, sondern dass diese NZB den Schein entweder in ihrem Zuständigkeitsbereich in Umlauf gebracht oder, im Rahmen des dezentralen Poolingverfahrens der Banknotenherstellung, einer anderen Zentralbank für die Ausgabe in deren Zuständigkeitsbereich zur Verfügung gestellt hat. Die Buchstaben W, K und J werden derzeit nicht genutzt, sondern wurden für EU-Staaten reserviert, die zurzeit nicht am Euro teilnehmen.

Dem NZB-Buchstaben[3] folgen eine zehnstellige Nummer und eine Prüfziffer (1–9). Der Neunerrest (wiederholte Quersumme) dieser elf Ziffern ergibt eine Prüfsumme, die der folgenden Tabelle zu entnehmen ist. Ersetzt man den vorangestellten Kennbuchstaben des jeweiligen Landes durch die Position des Buchstaben im Alphabet (A = 1 … Z = 26), so ergibt der Neunerrest grundsätzlich 8. Ersetzt man den Buchstaben durch seinen ASCII-Wert (A = 65 … Z = 90), ergibt der Neunerrest immer 0, das heißt, die Quersumme der Seriennummer ist so durch 9 teilbar.

Eine gültige Prüfziffer ist natürlich keine Garantie, dass der Schein echt ist. Nur durch die korrekte Prüfziffer wird die Blüte nicht zum gültigen Schein, auch wenn die Erfahrung zeigt, dass viele Fälscher falsche Prüfziffern auf ihre Scheine drucken. Zur Echtheitskontrolle sollte man sich eher anderer Methoden bedienen (siehe unten).

NZB-Kennung

Code Land Neunerrest Anmerkung Name in Landessprache[Anm 1]
Z Belgien 0 België/Belgique/Belgien
Y Griechenland 1 ursprünglich für Dänemark vorgesehen[Anm 2] Hellas[Anm 2] (Ἕλλάς)
X Deutschland 2 Deutschland
W Dänemark nicht genutzt Danmark[Anm 2]
V Spanien 4 España
U Frankreich 5 France
T Irland 6 Ireland/Éire
S Italien 7 Italia
R Buchstabe nicht vergeben, ursprünglich für Luxemburg vorgesehen
Q Buchstabe nicht vergeben
P Niederlande 1 Nederland
O Buchstabe nicht vergeben
N Österreich 3 Österreich
M Portugal 4 Portugal
L Finnland 5 Suomi/Finland
K Schweden nicht genutzt Sverige
J Großbritannien nicht genutzt United Kingdom
I Buchstabe nicht vergeben
H Slowenien 0 ab 2008[Anm 3] Slovenija
G Zypern 1 ab 2009[Anm 3] Kýpros (Κύπρος)
F Malta 2 ab 2009[Anm 3] Malta
E Slowakei 3 ab 2010[Anm 3] Slovensko
D Estland vorläufig finnische Eurobanknoten in Umlauf - Scheine mit D werden derzeit noch nicht gedruckt
  1. Die Vergabe der Buchstaben für die ursprünglichen 15 EU-Staaten erfolgte von Z an rückwärts im Alphabet, nach dem Namen des Landes in der Landessprache. Dabei wurden auch Buchstaben für die EU-Staaten Großbritannien, Dänemark und Schweden vergeben, die den Euro 2002 nicht einführten.
  2. a b c Griechenland tauschte mit Dänemark das „W“ gegen das „Y“, da das „W“ kein Buchstabe im griechischen Alphabet ist.
  3. a b c d Slowenien führte im Januar 2007 den Euro ein, „lieh“ sich aber das nötige Bargeld von der bisherigen Eurozone; erst 2008 ließ Slowenien von der Druckerei Oberthur in Frankreich eigene 20-Euro-Scheine mit dem H drucken. Auch für Zypern, Malta und die Slowakei war es vorgesehen, dass diese erst im Jahr nach der Euro-Einführung Banknoten drucken lassen, alle ebenfalls die Banknoten zu 20 Euro. Banknoten mit dem Buchstaben der Slowakei sind seit Oktober 2010 im Umlauf.
  • In der nächsten Banknotenserie werden voraussichtlich die offiziellen zweistelligen Landeskürzel nach ISO 3166-1 verwendet, also zum Beispiel „DE“ für Deutschland und „FR“ für Frankreich. Dies ist unter anderem deshalb nötig, da die EU seit dem 1. Januar 2007 mehr Länder (27) umfasst als Buchstaben im Alphabet sind.

Verschiedene Nummerierungssysteme

Beim Druck der Eurobanknoten wurde nicht in allen Ländern mit der Seriennummer *0000000001* angefangen und streng aufsteigend weiternummeriert. Da immer mehrere Banknoten gleichzeitig gedruckt werden (20 bis 60 Scheine auf einer Druckplatte), sind Teile der Seriennummer für die Position des Scheins auf dem ungeschnittenen Druckbogen vorgesehen. Dieser Bereich ist je nach auftraggebendem Land an unterschiedlicher Stelle in der Seriennummer untergebracht:

Code Land Nummernsystem Mögliche Kombinationen in Mio.
D Estland ( ? )
E Slowakei ( ? )
F Malta NNNNNNNNNN 70.000
G Zypern NNNNNNNNNN 70.000
H Slowenien PPNNNNNNNN ≈54.400
L Finnland DDDPPNNNNN ≈3.000 [N 1]
M Portugal DNNNNNNNNN 10.000
N Österreich XYNNNNNNNN 35.300
P Niederlande NNNNNNNNNN 70.000
S Italien NNNNNNNNNN 70.000
T Irland UNNNNNNNNN 10.000
U Frankreich PPNNNNNNNN ≈54.400 [N 2]
V Spanien NNNNNNNNNN 70.000
X Deutschland NNNNNNNNNN 70.000
Y Griechenland NNNNNNNNNN 70.000
Z Belgien DPPNNNNNNN ≈5.180

Schlüssel zu den Buchstaben:

D: Kodierter Wert des Scheins, wobei z. B. bei der Seriennummer alle 5er mit einer 1 anfangen, alle 10 Euro-Noten mit einer 2, usw., oder 063 bis 076 für 5 Euro, 077 bis 096 für 10 Euro usw. Länder, die eine solche Systematik benutzen, können insgesamt nur 10 Mrd. Banknoten drucken.

N: Fortlaufende Nummer. Diese Nummer wird für jede Wertstufe einzeln von …0001 an lückenlos aufsteigend verwendet. Beispielsweise wurde ein Schein mit fortlaufender Nummer 5678912345* später gedruckt als ein Schein desselben Werts mit der Nummer 1234567891*.

P: Position des Scheins auf dem Druckbogen, wobei die verschiedenen möglichen Positionen fortlaufend nummeriert werden.

X: Position des Scheines auf der x-Achse der Druckplatte.

Y: Position des Scheines auf der y-Achse der Druckplatte.

  1. Finnland verzichtet teilweise auf die eindeutige Kennzeichnung des Werts. Es existieren 5-Euro-Scheine mit Nummern, die zuvor für 10-Euro-Scheine vorgesehen waren.
  2. Bei französischen 10- und 20-Euro-Scheinen werden, um mehr Seriennummern zu ermöglichen, an den ersten beiden Stellen der Seriennummer auch höhere Werte für die Bogenpositionscodierung benutzt. So gibt es bei 20-Euro-Scheinen Seriennummern bis U84, bei 10-Euro-Scheinen bis U64.

Somit ergeben sich insgesamt (über) 522,28 Milliarden Nummernkombinationen, von denen Ende 2008 schon 49,63 Milliarden verbraucht sein werden, das sind 9,5 %. Das System erschöpft sich aber schon viel eher, da zum Beispiel die deutschen 10-Euro-Banknoten nach zehn Jahren schon bei X60....... angelangt sind[4]. Dort wurde also bereits mehr als die Hälfte des derzeitigen Nummernraumes ausgeschöpft.

Plattencode

10 Euro - 8-Uhr-Stern
20 Euro - 9-Uhr-Stern

Etwas versteckt auf der Vorderseite befindet sich eine weitere kurze Zeichenfolge, der Plattencode, wobei der erste Buchstabe die Druckerei kennzeichnet, die die Banknote hergestellt hat. Diese Druckereikennung lässt nicht zwangsläufig auf die NZB-Kennung schließen, denn Banknoten, die von einem bestimmten Land herausgegeben wurden, können in einem anderen Land gedruckt worden sein. Deutschland, Großbritannien und Frankreich haben jeweils zwei Druckereien in der Codeliste. Die Codes A, C und S wurden für Druckereien reserviert, die zurzeit keine Eurobanknoten herstellen. Die drei folgenden Ziffern geben die Nummer der Druckplatte bzw. die Serie an. Die letzten beiden Stellen dieser kurzen Zeichenfolge geben die relative Position der Banknote auf dem Druckbogen an, also von A1 (oben links) bis J6 (unten rechts), je nach Größe des Druckbogens.


Beispiel
  • R073H4
  • Druckerei: Bundesdruckerei Berlin
  • Nummer der Druckplatte: 073
  • Position auf der Druckplatte: 8. von oben (H) und 4. von links (4)
Code Druckerei Ort Land Anmerkung
A Bank of England Printing Works Loughton Großbritannien keine Noten im Umlauf
B nicht vergeben
C AB Tumba Bruk Tumba Schweden keine Noten im Umlauf
D Setec Oy (historisch)[Anm 1] Vantaa Finnland
E Oberthur Technologies Chantepie Frankreich
F Österreichische Banknoten- und Sicherheitsdruck GmbH [5] Wien Österreich
G Koninklijke Joh. Enschedé Haarlem Niederlande
H De La Rue plc. Gateshead Großbritannien
I nicht vergeben
J Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato Rom Italien
K Central Bank of Ireland Dublin Irland
L Banque de France Chamalières Frankreich
M Fábrica Nacional de Moneda y Timbre Madrid Spanien
N Bank von Griechenland Athen Griechenland
O nicht vergeben
P Giesecke & Devrient GmbH München/Leipzig Deutschland
Q nicht vergeben
R Bundesdruckerei Berlin Deutschland
S Dänische Nationalbank Kopenhagen Dänemark keine Noten im Umlauf
T Belgische Nationalbank Brüssel Belgien
U Valora SA (Banco de Portugal) Carregado Portugal

Von den angeführten Druckereien haben die beiden deutschen den größten Anteil am Druckvolumen bewältigt. Von den 14,8899 Milliarden zum 1. Januar 2002 hergestellten Euro-Banknoten stammen 4,7829 Milliarden von der deutschen NZB, der Deutschen Bundesbank. Auch von den 51,613 Milliarden Euromünzen der Erstproduktion stammt rund ein Drittel, nämlich 17 Milliarden, aus Deutschland.

Die Vergabe der Buchstaben erfolgte ähnlich wie bei den Seriennummern, invers alphabetisch bezüglich des Landes, für das die Druckerei voraussichtlich Banknoten drucken würde. Valora, Portugal kam erst später dazu und bekam damit das U.

  1. Setec Oy in Vantaa, Finnland stellte noch vor 2003 den Druck von Banknoten ein.

Sicherheitsmerkmale

Taktile Bildelemente in der Vergrößerung
50-Euro-Schein im Infrarotbereich fotografiert

Die Euro-Banknoten weisen verschiedene Sicherheitsmerkmale[6] auf, mit denen Fälschungen verhindert oder zumindest erschwert werden sollen. Weiterhin soll mit der sogenannten „EURion-Konstellation“ das Vervielfältigen durch Kopierer oder Scanner verhindert werden.

Offizielle notenwertübergreifende Merkmale

  • Das verwendete Papier besteht aus reiner stärkefreier Baumwolle. Die Stärkefreiheit kann mit speziellen Prüfstiften nachgewiesen werden. Ist Stärke vorhanden, so verfärbt sich das Papier an der mit dem Stift behandelten Stelle. Wenn eine echte Banknote mit Stärke in Berührung gekommen ist, kann sich auch diese verfärben. Allerdings lassen sich sehr gute Falsifikate mit dem Stift nicht identifizieren, da sie oft mit Chemikalien behandelt werden, die eine Reaktion mit der Stärke verhindern. Gelegentlich wird auch stärkefreies Baumwollpapier verwendet, obwohl die Beschaffung nicht einfach ist.
  • Wasserzeichen
  • Sicherheitsfaden, der im Durchlicht sichtbar wird und mit dem Notenwert und dem Wort „Euro“ (durchbrochen) beschriftet ist.
  • Stichtiefdruck, dadurch sind einige Bildelemente ertastbar.
  • Durchsichtsregister: Eine Wertangabe ist teils von der Vorderseite, teils von der Rückseite aufgedruckt und wird im Gegenlicht vollständig sichtbar, dabei ergänzen sich beide Seiten exakt.
  • Mikroschrift
  • Infrarot-Eigenschaften: Mit Hilfe eines Infrarotgeräts werden der rechte Teil des Stichtiefdrucks und der Folienstreifen sichtbar.
  • Unter Schwarzlicht (UV-Licht) werden verschiedenfarbige Fasern im Papier sichtbar. Außerdem leuchten die EU-Flagge, der Sternenkreis sowie Teile des Druckbildes auf der Vorder- und der Rückseite des Scheines. Das Papier selbst fluoresziert jedoch nicht. Amateurhaft gefertigtes Falschgeld, das oft aus normalem Papier hergestellt wird, fluoresziert auf der gesamten Fläche bläulich weiß. Echte Banknoten, die beispielsweise in der Waschmaschine mitgewaschen wurden, fluoreszieren ebenfalls auf der gesamten Fläche, da die optischen Aufheller im Waschmittel sich auf der Banknote niederschlagen und diese unter UV-Licht blau fluoreszieren. Bei Falsifikaten wird zunehmend das UV-Bild imitiert.
  • Im speziellen für die Automatenerkennung sind Euro-Banknoten mit einer magnetischen Sicherheitsmarkierung versehen.[7] Diese Sicherheitsmarkierung kann mithilfe von magnetischen Messinstrumenten nachgewiesen und mit magneto-optischen Sensoren dargestellt werden.

Offizielle notenwertspezifische Merkmale

  • Spezial-Folienstreifen (Metallglanz) mit Kinegramm, der beim Kippen zwischen Euro-Symbol und jeweiligem Wert wechselt. (bei 5-, 10- und 20-Euro-Scheinen: Vorderseite am rechten Rand)
  • Perlglanzstreifen (Iriodinstreifen), der beim Kippen der Banknote goldfarben sichtbar wird und wieder verschwindet (mit Euro-Symbol und jeweiligem Wert) (bei 5-, 10- und 20-Euro-Scheinen, Hinterseite links der Mitte).
    Bisher ist keine Fälschung bekannt, die diese Eigenschaft besitzt. Entweder fehlt dieses Merkmal ganz oder der Goldschimmer verschwindet beim Kippen nicht.[8]
  • Spezial-Folienelement mit Hologramm, das das Architekturmotiv oder die Wertzahl zeigt (bei 50-, 100-, 200 und 500-Euro-Scheinen, Vorderseite rechts)
  • Strichcode: Im Durchlicht (Banknote gegen die Lichtquelle halten) wird links das Wasserzeichen-Tormotiv mit der jeweiligen Wertzahl sichtbar, rechts davon (im bedruckten Bereich) der Code aus sechs oder acht senkrechten Wasserzeichen-Streifen, je 2,5 mm breit und 35 mm hoch. Von der Rückseite – im Bereich von Osteuropa auf der aufgedruckten Europakarte – ist dieser wertspezifische Strichcode von links nach rechts zu lesen. Im Scan wird ein dunkler Streifen als Zahl 1, ein heller als 0 gelesen und dann als Manchester-Code interpretiert. Das Streifenpaar „01“ wird dabei zu 1 decodiert, „10“ wird zu 0. Nur die Banknoten zu 20 und 500 Euro haben vier gleiche Klar-Ziffern codiert, sichtbar als gleichmäßig gestreiftes Muster. Die fünf anderen Banknotenwerte haben an unterschiedlichen Positionen genau einen mit 5 mm doppelt so breiten dunklen Balken, weil hier zwei dunkle Streifen aneinanderliegen.
Note Strichcode Manchester-Dekodierung
5 € 01 10 10 100
10 € 01 01 10 110
20 € 10 10 10 10 0000
50 € 01 10 10 10 1000
100 € 01 01 10 10 1100
200 € 01 01 01 10 1110
500 € 01 01 01 01 1111


  • Farbwechsel: Beim Kippen der Banknote ändert sich die Farbe des Aufdrucks der großen Wertzahl der Rückseite (rechts unten) von Purpurrot nach Braun (bei 50-, 100-, 200- und 500-Euro-Scheinen).

Bisher sind keine gefälschten Eurobanknoten bekannt, bei denen der Farbwechsel der Wertzahl vollständig nachgeahmt wurde. Entweder schillert die Farbe beim Kippen nur auf oder wechselt nicht vollständig zu Braun, sondern zu Dunkelrot/Dunkellila (gilt für eine sehr gute Fälschung eines 200-Euro-Scheines aus Bulgarien). Der Unterschied zum echten Farbwechsel ist sehr auffällig und leicht zu erkennen.

Hält man das Farbelement schräg gegen das Licht, wird bei waagerechter Haltung ein grüner Schimmer sichtbar, der den vollständigen Farbwechsel bestätigt. Auf allen Banknoten ab 50 Euro vollzieht sich der gleiche Farbwechsel, sodass man anhand einer Vergleichsbanknote den Farbwechsel bei allen Scheinen überprüfen kann. Nicht selten wird der Farbwechsel auf Falschgeld gar nicht imitiert, sodass die Wertzahl nur in Lila aufgedruckt ist.[9]

Weiteres Sicherheitsmerkmal

Es gibt auf den Euro-Banknoten auch versteckte Sicherheitsmerkmale, so ein als M-Feature (M für maschinenlesbar) bezeichnetes Merkmal, eine Beschichtung mit einem Oxidgemisch verschiedener Lanthanoide, das mit Hilfe starker Lichtblitze ausgelesen eine charakteristische Antwort liefert. Diese Sicherheitsmerkmale werden automatisiert in den Filialen der Nationalen Zentralbanken des Eurosystems überprüft. Bisher konnte dieser Test Fälschungen sicher erkennen. Jede Banknote soll im Durchschnitt alle drei Monate in einer Zentralbankfiliale auf diese Merkmale überprüft werden und so der Umlauf von Falschgeld entdeckt und unterdrückt werden. Bisher konnten allerdings alle Fälschungen auch anhand der bekannten Sicherheitsmerkmale erkannt werden.

Fälschungen und Manipulationen

Bis 2003 stieg die Fälschungsrate der Eurobanknoten deutlich an, sodass an einer Erweiterung der Sicherheitsmerkmale gearbeitet wird, unter Umständen die Integration von elektronischen Chips zur Identifikation der Banknote, auch wenn die Anzahl der Fälschungen, die dem Banknotenumlauf entnommen wurden, seit 2004 nur noch geringfügig steigt.

Brüchige Banknoten

Am 2. November 2006 wurde in der Öffentlichkeit bekannt, dass schätzungsweise tausend Banknoten, mutwillig oder versehentlich, chemisch so behandelt wurden, dass sie bei Kontakt mit Feuchtigkeit (beispielsweise Schweiß auf der Hand) anfangen, sich aufzulösen.[10] Erstmals aufgetreten ist dieser Effekt im Juni und Juli 2006 in der Region Berlin/Potsdam. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine mutwillige chemische Behandlung handelt. Bei der Chemikalie handelt es sich (höchstwahrscheinlich) um Sulfate, mit denen die Scheine bepudert sind. Dies konnte jedoch nicht verifiziert werden. Es steht mit Sicherheit fest, dass die Scheine echt sind, es sich also nicht um Fälschungen handelt.

Handlungsrahmen für die Wiederausgabe von Eurobanknoten

Möchte ein Bargeldakteur, also Kreditinstitute oder Wertdienstleister, Bargeld ohne Beteiligung der zuständigen nationalen Zentralbank (in Deutschland die Deutsche Bundesbank) in den Umlauf geben, so ist er dazu verpflichtet, vorher die Umlauffähigkeit und die Echtheit der Noten zu überprüfen.

Ein- und Zwei-Euro-Banknote

Hauptartikel: Ein-Euro-Banknote

Schon vor Einführung des Euro gab es Diskussionen um kleinere Stückelungen. Insbesondere Italien hatte sich für einen Ein-Euro-Schein stark gemacht. Im Oktober 2003 kam es zu einem neuerlichen Vorstoß des italienischen Finanzministers Giulio Tremonti, der auch durch seinen österreichischen Amtskollegen Karl-Heinz Grasser unterstützt wurde. Der Gedanke war, die Menge der umlaufenden Münzen zu verringern und die Inflation zu senken, da viele Menschen den Wert von Gütern als zu gering einschätzen würden, solange sie mit Münzen bezahlen. Die Europäische Zentralbank, die allein über die Stückelung der Banknoten entscheidet, hatte im November 2004 nach Auswertung einer Studie beschlossen, eine Ein-Euro-Banknote nicht auszugeben. Die Forderung nach einer Banknote im Wert von zwei Euro wurde nach dieser Entscheidung nicht weiter verfolgt.

Bildliche Darstellung von Zypern, Malta und der Türkei

Ein kleiner Makel der Scheine ist, dass Zypern als das seit der Ost-Erweiterung der EU am weitesten östlich liegende Land auf der abgebildeten physischen Europakarte nicht vorhanden ist. Ebenso fehlt das Mitgliedsland Malta. Dagegen ist Nordafrika sowie ein Teil des asiatischen Gebietes der Türkei abgebildet, die geografisch nicht zu Europa gehören.

Zweite Serie der Eurobanknoten

Laut EZB ist eine zweite Eurobanknoten-Serie bereits in Arbeit. Die neuen Banknoten behalten das Thema „Zeitalter und Stile in Europa“ bei und werden zusätzlich neuentwickelte und benutzerfreundliche Sicherheitsmerkmale aufweisen. Der erste Nennwert der neuen Banknotenserie sollte am 1. Januar 2011 ausgegeben werden; der Termin konnte jedoch nicht eingehalten werden und wurde daher auf die Jahre 2013 oder 2014 verschoben.[11] Die anderen Nennwerte werden nach und nach in Umlauf gebracht werden.[12]

Literatur

  • Klaus W. Bender: Geldmacher, Das geheimste Gewerbe der Welt. Wiley-VCH Verlag, Weinheim, 2004, ISBN 3-527-50113-4
  • Euro-Katalog, Münzen und Banknoten 2005. Leuchtturm Albenverlag 2004, ISBN 3-00-012679-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Abbildungen der 44 Entwürfe für die Eurobanknoten (PDF, 27,6 MiB)
  2. ECB: Banknotes and coins circulation
  3. Ländercodes auf der EZB-Website
  4. [1]
  5. http://www.oebs.at/
  6. Seite der Bundesbank über die Sicherheitsmerkmale der Eurobanknoten
  7. http://www.bundesbank.de/download/bildung/quiz_falschgeld_1.pdf
  8. http://www.bundesbank.de/download/bargeld/movies/bbk_perlglanz.mpg
  9. http://www.bundesbank.de/download/bargeld/movies/bbk_ovi.mpg
  10. http://www.bundesbank.de/download/presse/pressenotizen/2006/20061102.banknoten.php
  11. http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/international/38047_Euro-Serie-2.0-in-den-Startloechern.html
  12. http://www.ecb.europa.eu/pub/pdf/other/10thanniversaryoftheecbmb200806de.pdf

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