Kingston (Jamaika)

Kingston (Jamaika)
Kingston
Kingston (Jamaika)
Kingston
Kingston
Basisdaten
Staat Jamaika
County Surrey
Parish Kingston
Fläche 25 km²
Einwohner 948.683 (2010)
Dichte 37.947,3 Ew./km²
Gründung 1693
ISO 3166-2 JM-01
Kultur
Partnerstädte siehe hier
Innenstadt Kingstons
Innenstadt Kingstons
18.012830117778-76.800699858056

Kingston, die Hauptstadt Jamaikas, im Südosten der Insel gelegen, wurde 1693 gegründet. 2010 lebten hier etwa 948.683 Menschen[1]. Der gleichnamige Parish umfasst die Innenstadt, die restlichen Bezirke liegen in Saint Andrew, das administrativ seit 1923 mit Kingston zur Kingston and St Andrew Corporation zusammengefasst ist.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Klima

Kingston
Klimadiagramm (Erklärung)
J F M A M J J A S O N D
 
 
18
 
30
21
 
 
19
 
30
21
 
 
20
 
31
22
 
 
39
 
31
23
 
 
100
 
32
24
 
 
74
 
32
24
 
 
42
 
33
24
 
 
98
 
33
24
 
 
114
 
32
24
 
 
177
 
32
23
 
 
65
 
31
23
 
 
47
 
31
22
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: WMO
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kingston
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 30,3 30,2 30,7 31,1 31,6 32,1 32,8 32,7 32,1 31,7 31,2 30,6 Ø 31,4
Min. Temperatur (°C) 21,1 21,0 21,6 22,6 23,6 24,2 24,3 24,2 24,0 23,4 22,8 21,8 Ø 22,9
Niederschlag (mm) 18 19 20 39 100 74 42 98 114 177 65 47 Σ 813
Regentage (d) 5 5 5 7 8 7 6 9 11 14 10 6 Σ 93
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
30,3
21,1
30,2
21,0
30,7
21,6
31,1
22,6
31,6
23,6
32,1
24,2
32,8
24,3
32,7
24,2
32,1
24,0
31,7
23,4
31,2
22,8
30,6
21,8
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
18 19 20 39 100 74 42 98 114 177 65 47
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez


Quelle: WMO

Geschichte

Kingston wurde 1693 von Flüchtlingen aus dem kurz zuvor zerstörten Port Royal gegründet. Die Leidtragenden eines Erdbebens lebten zunächst in einem Zeltlager auf dem Gelände der Colonel Barry's Hog Crawle. Erst nach einer weiteren Zerstörung Port Royals, dieses mal durch ein Feuer, begann der wirtschaftliche Aufschwung in Kingston. John Goffe entwarf den Plan für die Stadt, basierend auf einem rechtwinkligen Straßennetz. Bereits 1716 war Kingston die größte Stadt Jamaikas und dessen wichtigstes Handelszentrum. Es hatte der damaligen Hauptstadt Spanish Town den Rang abgelaufen.

1755 entschied der Gouverneur, die Regierungsbüros nach Kingston zu verlegen. Sein Nachfolger hob den Beschluss aber wieder auf. Die reichen Händler der nun 11.000 Einwohner zählenden Stadt bemühten sich weiter, die Hauptstadt dorthin zu verlegen. Dennoch fand die offizielle Verlegung erst 1872 statt, Jamaika war mittlerweile nach dem Morant-Bay-Aufstand zu einer Kronkolonie geworden.

Auswirkungen des Erdbebens 1907

Kingston wurde mehrfach teilweise zerstört. 1784 von einem Hurrikan, 1843 und 1862 von einem Feuer. 1843 wütete eine Choleraepidemie. Die letzte große Zerstörung erlebte die Stadt am 14. Januar 1907. Ein Erdbeben vernichtete rund 75 % der Gebäude, bis zu 1.600 Menschen wurden getötet.

1948 wurde die University of the West Indies gegründet. 24 Medizinstudenten begannen ihr Studium.

In den 1960er Jahren entwickelte sich vor allem der Norden der Stadt. Aus Old Knutsford Race Course wurde New Kingston, mit zahlreichen Einkaufsstraßen. Das führte zum Niedergang der Geschäfte in der Innenstadt.

Kingston war Gastgeber der British Empire and Commonwealth Games 1966.

Wirtschaft

Kingston ist das Wirtschaftszentrum Jamaikas. Mit dem Überseehafen und dem Flughafen stellt es die internationalen Handelsbeziehungen her. Allerdings sind etwa 30 % aller Einwohner arbeitslos, die Landflucht hat Kingston seit 1960 auf das Doppelte wachsen lassen. Weitere 22 % sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Hauptanbauprodukt ist Zuckerrohr. Weitere landwirtschaftliche Produkte sind die Hauptnahrungsmittel Yams, Reis und Bataten sowie Kartoffeln, Mais, Bananen, Pfeilwurz, Zitrusfrüchte, Kokosnüsse, Mangos, Kakao, Kaffee, Pfeffer, Ingwer und Tabak.

Der Flughafen Norman Manley International befindet sich etwa vier Kilometer südlich von Kingston auf einer der Küste vorgelagerten Landzunge.

Sehenswürdigkeiten

Am William Grant Park, dem Ruhepol von Downtown Kingston, steht das Ward Theatre von 1911 und die Kingston Parish Church, welche bei einem Erdbeben zerstört wurde und 1910 wiedererrichtet wurde. In Uptown Kingston befindet sich das Bob-Marley-Museum und das Jamaica House, der Dienstsitz des Premierministers von Jamaika.

Sonstiges

In Kingston befindet sich die University of the West Indies. Die Universität besitzt eine Bibliothek, die über 450.000 Bände umfasst. Mehr als 5000 Studenten besuchen diese Universität – nicht nur Jamaikaner, sondern auch viele von den Nachbarinseln.

Der erste James-Bond-Film 007 jagt Dr. No spielt unter anderem in Kingston.

Die Internationale Meeresbodenbehörde, gegründet 1994 durch das Seerechtsübereinkommen, hat ihren Sitz in der Stadt.

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Einzelnachweise

  1. auf World Gazetteer

Weblinks

 Commons: Kingston, Jamaica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kingston — ist der Name folgender Städte in Australien: Kingston (Tasmanien) Kingston City, Melbourne Kingston on Murray, South Australia Kingston SE, South Australia (im Unterschied zu Kingston on Murray) Kingston (Norfolkinsel) Kingston ist der Name… …   Deutsch Wikipedia

  • Kingston — Para otros usos de este término, véase Kingston (desambiguación). Kingston …   Wikipedia Español

  • Kingston Parish — Kingston Hauptstadt Kingston County Surrey Fläche 21,8 km² Bevölkerung …   Deutsch Wikipedia

  • Jamaika — (engl. Jamaica, spr. dschämǟka), britisch westind. Insel und nächst Puerto Rico die kleinste der vier Großen Antillen (s. die Karten »Westindien« und »Cuba«), zwischen 17°42 –18°33 nördl. Br. und 76°10 –78°24 westl. L., von Haïti durch die 185 km …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Jamaika — war unter den westindischen Inseln die zweite, die in den Besitz einer Eisenbahn gelangte. Diese wurde am 21. November 1845 zwischen der Hauptstadt Kingston und Spanisch Town (19 km) und von dort abzweigend nach St. Angel (6 km) eröffnet und 1869 …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

  • Jamaika — Jamaĭka, eine der Großen Antillen [Karte: Nordamerika I], wichtigste brit. Besitzung (Kolonie) in Westindien, 10.896 qkm, (1903) 795.398 E.; gebirgig (Blaue Berge bis 2236 m); Handel s. Beilage: ⇒ Nordamerika; Eisenbahnen (1903) 298,… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Jamaika — Jamaika, eine der großen Antillen, 301 QM. groß, reich an allen westindischen Produkten, aber seit der Sklavenemancipation sehr herabgekommen, hat 380000 E., von denen vielleicht ein Zehntheil Weiße sind. Hauptstadt ist Kingston (Port Royal). J.… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Kingston [1] — Kingston (spr. kingst n), Name mehrerer Städte in England und Amerika, deren bedeutendste folgende sind: 1) K. upon Hull, s. Hull 1). – 2) K. on Thames (spr. temms ), Stadt (municipal borough) in der engl. Grafschaft Surrey, 16 km südwestlich von …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kingston — (spr. kingst n). 1) Feste Stadt in Oberkanada, Prov. Ontario, am Ausfluß des Sankt Lorenzstroms aus dem Ontariosee, (1901) 18.043 E., guter Hafen, Kriegswerfte; Kriegsschule, Universität. – 2) Stadt auf der Südküste der Insel Jamaika, an der Bai… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Kingston [1] — Kingston (Kingstʼn), Name einer ziemlichen Anzahl von Städten: K. upon Thames am Themseufer oberhalb London mit 6500 E., Malz und Getreidehandel, in der engl. Geschichte oft vorkommender Ort. – K. od. Kingstown, irische Stadt unsern Dublin, mit… …   Herders Conversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”