- Klaus Scholder
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Klaus Scholder (* 12. Januar 1930 in Erlangen; † 10. April 1985 in Tübingen) war Professor für evangelische Kirchengeschichte in Tübingen.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Scholder kam als Sohn des Erlanger Professors für anorganische Chemie Rudolf Scholder zur Welt. Nach dem Abitur studierte er am Evangelischen Stift in Tübingen sowie in Göttingen Germanistik und Theologie. Nach der Promotion und der Ordination zum evangelischen Pfarrer wurde er von 1956 bis 1958 Mitarbeiter der FDP-Bundestagsfraktion. 1958 trat er in den Dienst der Württembergischen Landeskirche ein und wurde zunächst Pfarrverweser in Bad Überkingen, um bereits 1959 an das Evangelische Stift in Tübingen zu wechseln. Nach seiner Habilitation arbeitete er als Privatdozent an der Universität in Tübingen und erhielt dort 1968 einen Lehrstuhl für Kirchenordnung.
Sein Arbeitsschwerpunkt war der Kirchenkampf, über den er die beiden ersten Bände des bis heute gängigen Standardwerks „Die Kirchen und das Dritte Reich“ schrieb.
Partei
Scholder trat, beeinflusst von Karl Georg Pfleiderer, 1954 der FDP/DVP bei. Er war maßgeblich an den kultur- und religionspolitischen Aussagen des „Berliner Programms“ der FDP von 1957 beteiligt. Ende der 1960er Jahre ist er kurzzeitig Vorsitzender der FDP/DVP-Kreisverbandes Tübingen. In den 1970er Jahren war Scholder stv. Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung.
Werke
- Die Verwirklichung des Imaginativen in den Romanen Jean Pauls, Diss., Tübingen 1956.
- Die Problematik der politischen Verantwortung in unserer jüngsten Geschichte, 1959.
- Ursprünge und Probleme der Bibelkritik im 17. Jahrhundert, Habil., Tübingen 1965.
- Die Kirchen und das Dritte Reich. Bd. 1: Vorgeschichte und Zeit der Illusionen, 1918 - 1934. Berlin 1977.
- Karl Georg Pfleiderer: Der liberale Landrat, Politiker und Diplomat, Stuttgart 1979
- Die Kirchen und das Dritte Reich. Bd. 2: Das Jahr der Ernüchterung 1934 (postum), Berlin 1985.
- Die Kirchen zwischen Republik und Gewaltherrschaft. Gesammelte Aufsätze, hrsg. von Karl Otmar von Aretin und Gerhard Besier, ungekürzte und korrigierte Ausgabe der 1988 erschienen Erstausgabe, Berlin: Ullstein, 1991. ISBN 3-548-33148-3.
Literatur
- Friedrich Wilhelm Graf: Scholder, Klaus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, S. 440 f.
- Hildegard Hamm-Brücher, Erinnerungen an einen christlichen, liberalen und süddeutschen Demokraten. Klaus Scholder zum Gedenken, in: Liberal, Jg. 1987, Heft 2, Seiten 97-103.
- Lothar Bily: Klaus Scholder. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 9, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-058-1, Sp. 670–673.
Weblinks
Kategorien:- Historiker
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