- Kleinkastell Heidenstock
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Kleinkastell Heidenstock Limes ORL -- (RLK) Strecke (RLK) Obergermanischer Limes,
Strecke 3
HochtaunusstreckeDatierung (Belegung) nicht vor 83 n. Chr., wahrscheinlich 2. Jahrhundert
bis um 260Typ Kleinkastell Einheit Vexillatio der Auxiliartruppen der Legio XXII aus Mogontiacum Größe 23 × 20 m Bauweise Stein Erhaltungszustand Ruine, Grundmauern Ort Arnoldshain Geographische Lage 50° 15′ 8,5″ N, 8° 30′ 50″ O50.2523618.513888Koordinaten: 50° 15′ 8,5″ N, 8° 30′ 50″ O Vorhergehend Kleinkastell Altes Jagdhaus (südwestlich) Anschließend ORL 11 Kastell Saalburg (nordöstlich) Das Kleinkastell Heidenstock war ein römisches Militärlager am Obergermanisch-Rätischen Limes auf seinem Streckenabschnitt 3 (Taunus, zwischen Wachtposten 55 und Wachtposten 60 (mutmaßlich etwa bei 58, nicht erhalten). Das Kastell liegtrund 5 km von der Saalburg entfernt bei Arnoldshain, auf dem Gemeindegebiet von Schmitten, im hessischen Hochtaunuskreis.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Es liegt heute, nur zu Fuß erreichbar, an einem Taunus-Rundwanderweg vom Sandplacken entlang am Klingenkopf, auf dem es ein weiteres Kleinkastell gibt. Es ist von dichtem Fichtenwald umgeben.
Kastell
Erhalten sind nur die Grundmauern der Steinumwehrung (Quarzitbruchstücke). Obwohl stark zerfallen, ist sie dennoch erkennbar. Das Kastell hatte nur ein Tor, und zwar im Norden. Vom Pfahlgraben davor waren im 19. Jahrhundert noch Relikte erkennbar, was heute nicht mehr der Fall ist. Nachforschungen haben ergeben, dass eine Feuerstelle vorhanden war, weil große Mengen mit Lehm vermischten Brandschutts gefunden wurden.
Historiker gehen davon aus, dass die Besatzung aus einem kleineren Wachkommando (ca. 20 Mann) bestand, das von den beiden größeren Kastellen Kleiner Feldberg und Saalburg abkommandiert wurde.
Geschichte
Die Ruinen wurden 1892 von Louis Jacobi ausgegraben. Im Frühjahr 2009 wurde die Anlage saniert. Hierbei wurde ein Teil der erhaltenen Mauerstümpfe vorsichtig wieder stabilisiert, um sie vor dem weiteren Verfall zu bewahren. Der Rest der Mauerreste ist weiterhin unter Erdwällen geschützt.
Denkmalschutz
Das Kleinkastell Heidenstock und die anschließenden Limesbauwerke sind als Abschnitt des Obergermanisch-Raetischen Limes seit 2005 Teil des UNESCO-Welterbes. Außerdem sind sie Bodendenkmale nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.
Namen
Der römische Originalname ist unbekannt. Der heutige Name Heidenstock verweist auf die Annahme der örtlichen Bevölkerung, es handele sich um eine Zollstation (Zollstock), der heidnischen Römer. Auch wenn das Kastell abgelegen liegt, kreuzte in der Nachbarschaft der Metzgerpfad Limes und Taunushauptkamm. Es handelte sich um einen Nebenweg zwischen Usinger Land und dem Vordertaunus. Daher die Vorstellung eines Zollhauses. In der älteren Limesliteratur wird auch der Name "Kastell am Einsiedler" genannt. Die Limeskommission entschied sich jedoch für die Bezeichnung Heidenstock[1].
Siehe auch
Literatur
- Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 3. Auflage, Gebr. Mann, Berlin 1993, ISBN 3-7861-1701-2, S. 134
- Christian Fleer: Typisierung und Funktion der Kleinbauten am Limes. In: E. Schallmayer (Hrsg.): Limes Imperii Romani. Beiträge zum Fachkolloquium „Weltkulturerbe Limes“ November 2001 in Lich-Arnsburg. Bad Homburg v.d.H. 2004, ISBN 3-931267-05-9 S. 75–92 (Saalburg-Schriften 6)
- Margot Klee: Der römische Limes in Hessen. Geschichte und Schauplätze des UNESCO-Welterbes. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2232-0, S. 99–103
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Alexander Wächtershäuser: Mehr als „nur“ römische Geschichte. Die Namen der Limeskastelle. In: Jahrbuch des Hochtaunuskreises 2009, ISBN 978-3-7973-1110-8. S. 126
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