- Klockerkarkopf
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Klockerkarkopf Höhe 2.911 m ü. A. Lage Salzburg, Österreich/Südtirol, Italien Gebirge Zillertaler Alpen Geographische Lage 47° 5′ 28″ N, 12° 10′ 50″ O47.09111111111112.1805555555562911Koordinaten: 47° 5′ 28″ N, 12° 10′ 50″ O Erstbesteigung 1895 durch F. K. A. Koegel mit Franz Hofer Der Klockerkarkopf (früher irrtümlicherweise auch Glockenkarkopf geschrieben[1], ital. Vetta d'Italia) ist ein 2.911 m ü. A. hoher Berg in der Reichenspitzgruppe, einer Berggruppe in den Zillertaler Alpen. Er liegt genau auf der Grenze zwischen dem österreichischen Bundesland Salzburg und der italienischen Provinz Südtirol.
Lage
Der Klockerkarkopf liegt im Grenzkammverlauf vom Krimmler Tauern im Westen zur Birnlücke im Osten. Westlich des Gipfels liegt der Tauernkopf (2.874 m ü. A.) und südwestlich der höhere Pfaffenschneidkopf (2.918 m), von dem die Pfaffenschneid nach Süden streicht. Diese überwindet der Lausitzer Weg an der Teufelsstiege.
Geschichte
Zuerst bestiegen wurde der Klockerkarkopf am 10. Juli 1895 durch den ersten Herausgeber des Nietzsche-Archivs Friedrich Karl Adolf Koegel und dem Bergführer Franz Hofer.[2][3]
Der italienische Nationalist, Irredentist und spätere Faschist Ettore Tolomei bestieg den Berg am 16. Juli 1904, bezeichnete sich bewusst falsch als Erstbesteiger des vermeintlich nördlichsten Punktes Südtirols und nannte ihn „Vetta d'Italia“ (deutsch: „Spitze Italiens“), um die Gebietsansprüche Italiens auf das zu Österreich-Ungarn gehörende Südtirol zu stellen. Der Klockerkarkopf ist allerdings nicht der nördlichste Punkt des Einzugsgebietes des Mittelmeeres und somit auch nicht die „Vetta d’Italia“. Die Nordspitze Italiens ist vielmehr das ganz in der Nähe liegende Westliche Zwillingsköpfl (ital. Monte Gemello (2.841 m ü. A.).
In italienischen Landkarten wurde Tolomeis Bezeichnung des Berges bereits seit 1905 verwendet. Seit dem Friedensvertrag von St. Germain 1919 bilden der Klockerkarkopf und das westliche Zwillingsköpfl die nördlichsten Punkte Südtirols. In Südtirol ist die Ansicht weit verbreitet, der Name „Vetta d’Italia“ habe den in Geographie und Geschichte Europas recht wenig bewanderten US-Präsidenten Woodrow Wilson von der Legitimität der Brennergrenze überzeugt.
Namensdiskussion
Neben der Bezeichnung „Vetta d’Italia“, die bei der deutschsprachigen Bevölkerung Südtirols weitgehend auf Ablehnung stößt, wenden heimische Ortsnamenforscher ein, dass Klockerkarkopf die ältere und richtige Bezeichnung darstellt, da der Name von der „Klockeralm“ abgeleitet wurde.
Literatur und Karte
- Heinrich Klier, Walter Klier: Alpenvereinsführer Zillertaler Alpen, München 1996, ISBN 3-7633-1269-2
- Hanspaul Menara: Südtiroler Gipfelwanderungen. Athesia, Bozen 2001, ISBN 88-8266-013-3
- Alpenvereinskarte 1:25.000, Blatt 35/3, Zillertaler Alpen, östliches Blatt
Einzelnachweise
- ↑ Hanspaul Menara: Südtiroler Gipfelwanderungen. Seite 200, siehe Literatur
- ↑ Fritz Koegel in der Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, Die Reichenspitzgruppe, Graz 1897, S. 192 ff.
- ↑ David Marc Hoffmann: Zur Geschichte des Nietzsche-Archivs, Nachdruck, Walter de Gruyter, Berlin 1991, S. 138 f.
Weblink
Commons: Glockenkarkopf – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Zweitausender
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