- Kloster Maria Plain
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Die Basilika Maria Plain ist ein Wallfahrtsort in der Gemeinde Bergheim. Hier wird das Gnadenbild "Maria Trost" verehrt.
Das Gnadenbild wurde erstmals 1652 in einem Eichenkasten aufgestellt und kurze Zeit später für mehrere Jahrzehnte durch eine Kopie ersetzt. 1656 wurde um den Kasten die erste hölzerne Kapelle errichtet, die sogenannte Ursprungskapelle. Auf Grund der steigenden Pilgerzahlen wurde eine zweite, größere Holzkapelle auf dem Berg errichtet, in der eine zweite Kopie des Bildes untergebracht wurde. Die heutige Wallfahrtsbasilika wurde in den Jahren 1671 bis 1674 im Barockstil erbaut.
Inhaltsverzeichnis
Die Ursprungskapelle
Der 1652 von Rudolf von Grimming errichtete Eichenkasten wurde in einer Mulde auf dem Plainberg erbaut und stand unterhalb der Basilika im Zentrum des Parkplatzes. Kurze Zeit darauf wurde der Kasten mit einer hölzernen Kapelle umbaut. Die von Sebastian Stumpfegger an gleicher Stelle erbaute, heutige Ursprungskapelle ersetzte 1710 die erste Kapelle. In ihr befindet sich am Altar - in einen herzförmigen Rahmen eingefügt - die vom Künstler Pereth Mitte des 17. Jahrhunderts angefertigte Kopie des Gnadenbilds. Links und rechts des Altars sind Figuren des hl. Rochus und des hl. Sebastian an der Wand angebracht. Das von Johann Zick 1742 angefertigte Deckenfresko zeigt Rudolf von Grimming im Gebet vor dem Gnadenbild.
Die Basilika
Nachdem die Ursprungskapelle die größer werdenden Pilgerströme nicht mehr aufnehmen konnte, wurde auf dem Plainberg eine zweite, heute abgetragene Kapelle errichtet. Neben dieser wurde von 1671 bis 1673 der heutige Kirchenbau errichtet. Die nach den Plänen des Giovanni Antonio Dario errichtete Kirche wurde 1674 von Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg eingeweiht. 1659 kamen in die Türme sechs neue Glocken. Papst Pius XII. erhob die Basilika 1951 zur Basilica minor. 1974 wurden die Basilika und das nebenstehende Klostergebäude renoviert. Das um 1700 entstandene Orgelgehäuse auf der Sängerempore stammt vermutlich von Simeon Fries, der mehrere der barocken Kunstwerke in der Basilika gestaltet hat. 1998 wurde in diesem Gehäuse der Neubau einer "Echedacher Orgel" durch Georg Westenfelder eingebaut.
Das Geläut
Die Basilika Zu Unserer Lieben Frau Mariä Himmelfahrt zu Maria Plain (Salzburg) besitzt insgesamt 7 Glocken, wobei 6 zum Hauptgeläute zählen.
Nr. Name Nominal Gewicht
(kg)Durchmesser
(cm)Gussjahr Gießer Hängeort 1 Landesvermisstenglocke a0±0 3910 188 1959 Hamm & Hartner im linken Turm (Kirche von vorne betrachtet) 2 Landsturmglocke o. Stürmerin cis1±0 2018 151 1927 Oberascher im rechten Turm (Kirche von vorne betrachtet) 3 Piusglocke e1±0 1020 128 1959 Hamm & Hartner im rechten Turm (Kirche von vorne betrachtet) 4 Georgsglocke g1±0 615 103 1959 Hamm & Hartner im rechten Turm (Kirche von vorne betrachtet) 5 Christinaglocke a1±0 425 90 1959 Hamm & Hartner im rechten Turm (Kirche von vorne betrachtet) 6 Josefsglocke h1±0 305 81 1959 Hamm & Hartner im rechten Turm (Kirche von vorne betrachtet) 7 Wandlungsglocke (gehört nicht zum Hauptgeläute) e2-2 ca. 150 65 1680 Johann Nußpicker im Dachreiter über dem Altarraum Das Gnadenbild
Das von einem unbekannten Maler stammende Gnadenbild überstand 1633 einen Brand in einem Bäckershaus im niederbayerischen Ort Regen. Daraufhin tauschte es Argula von Grimming gegen ein anderes Bild ein. Noch vor 1650 brachte es ihr Sohn Rudolf von Grimming auf das Schloss Müllegg in Salzburg, dem heutigen St.-Johanns Spital. 1652 erwarb er einen Besitz auf dem Plainberg und stellte dort im gleichen Jahr das Gnadenbild in einem Holzkasten auf, ersetzte es aber bereits ein Jahr später durch eine Kopie von Pereth und brachte das Original zurück in das Schloss Müllegg. 1658 gelangte es bei einem Umzug der Grimmings nach Nesselwang und von dort nach Augsburg. 1676 kehrte das Gnadenbild nach Salzburg zurück, wurde 1698 kurzzeitig in die neu erbaute Universitätskirche übertragen, blieb ansonsten jedoch in der Schatzkammer. Erst 1732 wurde die bis dahin am Hochaltar der Wallfahrtskirche angebrachte Kopie des Künstlers Zach durch das Original ersetzt. 1751 wurde das Marienbild gemäß einem Versprechen gekrönt. Vermutlich 1779 wurde im Rahmen eines solchen Krönungsfestes die von Wolfgang Amadeus Mozart komponierte Krönungsmesse aufgeführt, was zur Legende führte, dass die Krönungsmesse ursprünglich für diesen Anlass komponiert wurde.
Wallfahrt
Nach dem Bau der Barockkirche übergab Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg den Benediktinern die Wallfahrtsseelsorge, deren Klostergebäude neben dem Wallfahrtsgebäude errichtet wurde. Kirche und Besitz gingen in Form einer Stiftung an die Benediktiner, wurden nach der Säkularisation nach dem Statut der Stiftung 1824 der Abtei St. Peter übergeben; dieses Kloster ist Mitglied der Österreichischen Benediktinerkongregation.
Seit dem 17. Jahrhundert gab es eine ansteigende Pilgerzahl nach Maria Plain, die durch Aufklärung und Säkularisation einen erheblichen Dämpfer erhielt. Seit dieser Zeit nahm die Zahl der Pilger wieder zu. Heute ist Maria Plain der wichtigste Wallfahrtsort im Salzburger Land. Selbst aus dem im Bayerischen Wald gelegenen Ursprungsort des Gnadenbilds, der Stadt Regen, kommen jährlich Pilger auf den Plainberg.
Der alte Pilgerweg mit den Rosenkranzgeheimnissen findet seinen Ausgang im Salzburger Stadtgebiet, bei der Elisabethapotheke gegenüber dem Kiesel. Die weiteren Stationen führen über die Elisabethstraße und entlang der Plainstraße. Wieder zurück bis zum Übergang bei der S-Bahnlinie S1 Salzburg-Itzling, die Schillerstraße entlang und bei der Plainbrücke dann den Plainberg hinauf. Am letzten Aufstieg beginnt dann der Kalvarienberg mit den vier Kapellen aus der Zeit um 1692 und der Kreuzigungsgruppe auf der Anhöhe. Weiters geht man an einem Heiligen Grab von Jerusalem aus dem 17. Jahrhundert vorbei. Der Weg ist auch mit der S-Bahnlinie S1 an der Station Maria Plain - Plainbrücke, sowie mit der Stadtbuslinie 6 (Plainbrücke) erreichbar und von dort zu begehen.
Siehe auch
Weblinks
47.83833333333313.039444444444Koordinaten: 47° 50′ 18″ N, 13° 2′ 22″ O
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