S-Bahn Salzburg

S-Bahn Salzburg
S-Bahn Salzburg
S-Bahn Salzburg
S-Bahn Salzburg Netzplan 2010.jpg

Liniennetzplan

Staat Österreich, Deutschland
Verkehrsverbund
Tarifverbund
SVV
Linien 5
Streckenlänge circa 130dep1
Stationen 64
Fernbahnhöfe 3
Tunnelbahnhöfe 1
kleinste Taktfolge 15 Minuten
Bewohner im Einzugsbereich 400.000
Fahrzeuge 11 ÖBB 4023, 10 ÖBB 4024, 5 FLIRT, 18 SLB SGP-Triebwagen
Betreiber ÖBB, SLB, BLB
Stromsystem ÖBB: 15 kV / 16,7 Hz ~
SLB: 1000 V =
Oberleitung

Die S-Bahn Salzburg ist ein großes Nahverkehrsprojekt im Großraum Salzburg, der Euregio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein. Ihr S-Bahn-Netz ist seit 2004 teilweise in Betrieb und soll bis 2014 den vorläufigen Endausbau erreicht haben.

Inhaltsverzeichnis

Die Strecken

Das Streckennetz umfasst fünf Linien, die von drei Betreibern bedient werden: Salzburger Lokalbahn (SLB), Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) und Berchtesgadener Land Bahn (BLB).

 S1  Salzburg Hauptbahnhof (Tiefgeschoss)–BürmoosLamprechtshausen SLB
 S11  Salzburg Hauptbahnhof (Tiefgeschoss)–BürmoosTrimmelkam SLB
 S2  Salzburg HauptbahnhofStraßwalchen ÖBB
 S3  Bad ReichenhallFreilassingSalzburg HauptbahnhofGolling-Abtenau - (einzelne Züge bis Saalfelden) ÖBB
 S4  FreilassingBad Reichenhall-Berchtesgaden BLB
Der unterirdische Salzburger Lokalbahnhof

Derzeit endet die S2 am Salzburger Hauptbahnhof, da der Westast (Salzburg–Freilassing), sowie der Salzburger Hauptbahnhof noch nicht vollständig für den S-Bahnbetrieb ausgebaut ist – um die für den 15-Minuten-Takt nötige Kapazität zu gewährleisten, muss die Strecke zwischen Salzburg Taxham und Freilassing erst noch dreigleisig ausgebaut werden. Mit den Bauarbeiten wird im Frühjahr 2010 begonnen. Der Eisenbahnbrücke über die Saalach muss dafür ein neues Brückentragwerk für das dritte Gleis angefügt werden.

Mit dem Bau der ersten Haltestelle des Westastes (Salzburg Taxham) wurde bereits im Frühjahr 2005 begonnen, diese Station wurde im Juni 2006 in Betrieb genommen und erschließt mit dem Europark das größte Einkaufszentrum Westösterreichs ebenso wie das Privatgymnasium der Herz-Jesu-Missionare, das EM-Stadion Salzburg und eine große Anzahl von Haushalten. Die S3 verkehrt seit Dezember 2009 zwischen Freilassing und Golling Abtenau im 30-Minuten-Takt. Im Herbst 2005 wurde auch mit dem Bau der Stationen Salzburg Mülln und Salzburg Aiglhof begonnen, welche am 12. Dezember 2009 feierlich eröffnet wurden. Damit erhält der dichtest besiedelte Stadtteil Salzburgs einen attraktiven Anschluss. Auch die Salzburger Medizinische Universität (PMU) und das LKH Salzburg werden damit an das neue Nahverkehrssystem angeschlossen, ebenso das weithin bekannte Salzburger Bräustübl Mülln. Die beiden Haltestellen bilden außerdem wichtige Verkehrsknotenpunkte in der Stadt Salzburg, hier besteht eine Umsteigemöglichkeit zum Oberleitungsbus Salzburg, zu den Albus Salzburg-Stadtbussen und zu einigen Regionalbuslinien.

Taktfahrplan

Die Züge verkehren auf den Linien S1 und S3 im 30-Minuten-Grundtakt (mit Verdichtung zu den Stoßzeiten auf einen 15-Minuten-Takt). Die Linien S2, S4 werden vorerst im Stundentakt (mit Taktverdichtung zur Stoßzeit) betrieben und die Linie S11, eine periphere Abzweigung der Linie S1, wird ebenfalls im Stundentakt befahren.

Der Fahrplan der S1 ist nicht wie die anderen am Salzburger Hauptbahnhof verkehrenden Bahnlinien auf die in Mitteleuropa übliche Symmetriezeit abgestimmt. Insbesondere von S2/S3 zur S1 treten dadurch Umsteigezeiten bis 20 Minuten auf, in der Gegenrichtung noch um 13 Minuten länger. Dies widerspricht dem Grundgedanken eines integralen Taktfahrplans.

Zwischen den Stationen Salzburg Hbf und Freilassing werden nach Fertigstellung der Bauarbeiten die Züge der Linie S2 und S3 so aufeinander abgestimmt, dass auf dieser Stammstrecke im dicht verbauten Stadtgebiet ein 15-Minuten-Takt entsteht.

An den Endpunkten der S-Bahnlinien S2 und S3 werden derzeit einige Züge als Regionalzüge weitergeführt.

Fahrzeuge

Garnitur der Reihe 4023 auf der S3 in Salzburg Sam

Die von den ÖBB betriebenen Linien S2 und S3 werden mit 11 dreiteiligen Elektrotriebwagen vom Typ Talent (ÖBB Reihe 4023) und 10 vierteiligen Triebwagen der Reihe 4024 betrieben.

Die von den SLB betriebenen Linien S1 und S11 werden mit 18 zweiteiligen Gleichstromtriebwagen der SGP beziehungsweise deren Nachfolger betrieben.

Seit Dezember 2009 betreibt die BLB die Linie S4 zwischen Freilassing und Berchtesgaden, dabei kommen fünf Triebwagen vom Typ FLIRT zum Einsatz.

Tarife

Die gesamte S-Bahn Salzburg ist in das Tarifsystem des Salzburger Verkehrsverbund (SVV) integriert. Im Stadtgebiet von Salzburg kann die S-Bahn somit mit einer 24-Stundenkarte oder einem Einzelfahrschein für die Kernzone (wie auch beim Stadtbus erhältlich) benutzt werden.

Planungen

S-Bahn im Bau

Derzeit wird an der Fertigstellung des Westastes gearbeitet. Die beiden innerstädtischen Stationen "Salzburg Mülln" und "Salzburg Aiglhof" sind seit Dezember 2009 in Betrieb und bringen eine weitere Verflechtung der S-Bahn mit dem innerstädtischen ÖPNV. Zu diesem Zeitpunkt ist der Abschnitt vom Hauptbahnhof bis Taxham dreigleisig ausgebaut und die Taktverdichtung am Westabschnitt sollte die S-Bahn auch als innerstädtisches Verkehrsmittel stärken.

Bis zum Jahr 2014 wird mit "Salzburg Liefering" eine weitere innerstädtische Haltestelle dazukommen und der Westast bis Freilassing durchgehend dreigleisig befahrbar sein. Dann soll auch die S2 bis Freilassing durchgebunden werden, was einen 15-Minuten-Takt zwischen dem dann komplett erneuerten Hauptbahnhof und Freilassing gewährleistet.

Nach bereits abgeschlossener Bauverhandlung befindet sich seit 2009 der Hauptbahnhof Salzburg im Totalumbau. Mit der Schaffung von zusätzlichen Durchgangsgleisen für den übergeordneten Fernverkehr sowie einem eigenen S-Bahn-Bahnsteig soll der Bahnhof in seiner Funktionalität deutlich verbessert werden. Zudem wird er mehr Übersichtlichkeit, vollständige Behindertentauglichkeit und verbesserte Serviceeinrichtungen bieten. Außerdem erhält er durch die Errichtung einer breiten Passage unter den Gleisen eine stadtteilverbindende Funktion und einen neuen Zugang vom Stadtteil Schallmoos. Der Bahnsteig für den S-Bahnverkehr wird auch vom Nellböckviadukt aus erreichbar sein.

Am Ostast soll mit der Haltestelle "Seekirchen Süd" eine bessere Anbindung des Stadtzentrums von Seekirchen erreicht werden. Außerdem sollen die Bahnhöfe "Hallwang Elixhausen" und "Neumarkt Köstendorf" modernisiert und zu Nahverkehrsknoten ausgebaut werden.

Neben diesen beschlossenen Maßnahmen existieren zahlreiche Planungen und Ideen zum Ausbau der S-Bahn im Ballungsraum Salzburg: Schon seit Jahren wird ein Innenstadttunnel von der bestehenden unterirdischen Endstation der S1 am Hauptbahnhof bis in den Süden der Landeshauptstadt diskutiert. Mit den dabei zu erreichenden Stationen "Mirabellplatz", "Staatsbrücke", "Residenzplatz" und "Nonntal" wäre die Innenstadt Salzburgs erschlossen und viele Verkehrsprobleme gelöst. Die Bahn würde in der Alpenstraße wieder auftauchen und entlang dieser mit den Stationen "Akademiestraße", "Josefiau", "Alpensiedlung" und "Hellbrunnerbrücke" die Universität, zahlreiche Schulen und dichtbesiedelte Wohngegenden und Gewerbegebiete erschließen. Politisch herrscht derzeit ein überparteilicher Konsens zwischen der Stadt und dem Bundesland über die Notwendigkeit dieser Maßnahme. Die Finanzierung des über 350 Mio. Euro teuren Projekts ist noch ungeklärt.

Weiters existiert die Idee an die oben beschriebene Strecke bis zur "Hellbrunner Brücke" anzuknüpfen und im Rahmen einer Wiedererrichtung der Südlokalbahn bis Berchtesgaden die südlichen Vororte Grödig, Anif und Niederalm zu erschließen, die infrastrukturell längst mit der Stadt verwachsen, jedoch verkehrsmäßig unterversorgt sind.

Definitiv beschlossen ist die Verlängerung der Linie S11 von Trimmelkam bis nach Ostermiething. Eine Weiterführung bis ins bayerische Burghausen wird es aber vorerst nicht geben. Über eine Weiterführung der S2 bis Traunstein wird nachgedacht.

Als großes Potenzial wird auch die Einbindung der Stieglbahn mit einer Erschließung des Flughafens Salzburgs gesehen. Die Strecke würde dabei nach der Station Salzburg Aiglhof vom Westast abzweigen und auf größtenteils bestehenden Gleisen durch Maxglan zum zweitgrößten Flughafen Österreichs geführt werden.

In letzter Zeit tauchte auch mehrfach die Idee einer Wiedererrichtung der Ischlerbahn in Richtung Mondsee, Wolfgangsee und Bad Ischl auf.

Weblinks


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