- Koblenz-Horchheim
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Koblenz-Horchheim Basisdaten Stadtteil seit: 1937 Fläche: 7,7 km² Einwohner: 3.221 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 418 Einwohner je km² Postleitzahl: 56076 Vorwahl: 0261 Kfz-Kennzeichen: KO
Horchheim ist ein Stadtteil von Koblenz. Er liegt auf der rechten Rheinseite zwischen Koblenz-Pfaffendorf und der Stadt Lahnstein und wurde am 1. Juli 1937 zusammen mit weiteren Orten der Umgebung in die Stadt Koblenz eingemeindet. Horchheim trug mit 772 ha den größten Teil zum Zuwachs der Stadt Koblenz bei. Dazu gehörte damals auch der später geschaffene neue Stadtteil Horchheimer Höhe, der laut Plan den gesamten ursprünglichen Horchheimer Wald beinhaltet. Von Horchheim aus führen die Horchheimer Eisenbahnbrücke und die Südbrücke über den Rhein nach Oberwerth.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 675 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 35% der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juli. Im Juli fallen 2,2 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren stark. An 70% der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Der älteste Nachweis für ein Gotteshaus in Horchheim ist für das Jahr 1130 belegbar. Im Jahr 1204 wurde Horchheim als Pfarrei genannt. Am 7. März 1214 hatte die Horchheimer Kirche Tauf- und Begräbnisrechte erhalten. Damit wurden entscheidende pfarrherrliche Rechte bestätigt und das Jahr 1214 kann als Gründungsjahr für Horchheim ansehen werden.
Doch schon am Ende der Bronzezeit gab es Siedlungen im Bereich von Niederlahnstein, Horchheim und Pfaffendorf. Beweis dafür sind etliche Funde wie zum Beispiel ein Bronzering, ein Stirnreif aus Bronze aus der Hallstattzeit, Keramik-Teile am Rhein-Ufer und ein Gräberfeld (etwa 600 bis 400 v. Chr.).
Der ehemalige Horchheimer Wald ging bis zur Stadtgrenze von Bad Ems (Denzer Heide). Dieses riesige Gelände wurde spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg von der französischen Besatzungsarmee und dann von der Bundeswehr als Standortübungsplatz Koblenz-Schmidtenhöhe (StOÜbPl Schmidtenhöhe) genutzt.
Das vom Militär nicht beanspruchte Gelände war und ist ein Naherholungsgebiet, z.B. mit den beiden so genannten Dornswiesen. Von dort gelangt man schnell zu einem Aussichtsturm. Von hier hat man einen schönen Blick über das Rheintal und Teile der Stadt Koblenz sowie rheinaufwärts nach Lahnstein und Braubach zur Marksburg. Dieser Aussichtsturm wurde im Einverständnis mit der Stadt Koblenz von der Bundeswehr erbaut und mehrmals renoviert.
Von den Dornswiesen erreicht man in etwa einer Stunde Wanderzeit den oberen Eingang der wildromantischen Ruppertsklamm, die von der Höhe ins Lahntal führt. Von dort kann man, an der Lahn entlang, nach Niederlahnstein weiterwandern und ist dann schon wieder fast an der Ortsgrenze von Horchheim.
Auf dem ehemaligen Truppenübungsgelände gab es eine Tongrube, von wo mit Hilfe einer Seilbahn der Ton ins Lahntal gebracht wurde und dann dort in Dachpfannen etc. verarbeitet wurde. Die ehemalige Tongrube hat sich zu einem fast einmaligen Biotop gewandelt.
Im Laufe der 1960er entstanden Überlegungen landwirtschaftlich genutzte Flächen (vor allen Erdbeeranbau) in Baugebiete umzuwandeln. Damals bestand bei allen großen in Koblenz angesiedelten Behörden ein riesiger Bedarf an Wohnraum. So entstand schließlich ein neuer Stadtteil Horchheimer Höhe.
Im Mendelssohn-Park, dem ehemaligen Standort des Landsitzes der Familie Joseph Mendelssohns und eines zuhörigen Weingutes, befindet sich eine vom Koblenzer Künstler Josef Welling geschaffene Bronze-Skulptur, die an Felix Mendelssohn Bartholdy und seine Aufenthalte im Hause seines Onkels in Koblenz-Horchheim erinnert.
Statistik
Horchheim hatte Ende 2007 eine Einwohnerzahl von 3.221 Bürgern. Das örtliche Verhältnis von Frauen (51,0 %) und Männern (49,0 %) ist ziemlich ausgeglichen. Der Ausländeranteil von nur 3,9 % liegt weit unter dem Durchschnitt der Stadt Koblenz.
Vereine
Die Ortsgemeinde Horchheim schaute 2006 auf eine fast 800-jährige Geschichte zurück und hat bis heute ein gut funktionierendes Gemeinwesen. Ein großes und erfolgreiches Vereinswesen sorgt u.a. für den Zusammenhalt und die Pflege des Brauchtums.
Die Heimatfreunde Horchheim mit einem eigenen Ortsmuseum in der Alten Heerstraße; Feuerwehr, Kirmesgesellschaft, BBC, FC, HCV, Horchheimer Karnevalsfreunde, Anglerclub, Tennisclub Blau-Weiß, Kirchenchor, "Ski-Club "Grüne Bank"", Schützengesellschaft und die Turn- und Sportgemeinde sind die Stützen des Ortsgeschehens. Zusammengefasst wird das ganze durch den Ortsring Horchheim, wo Terminabsprachen aber auch Kontakte zur Stadtverwaltung besprochen und in Gang gebracht werden.
Das 110 Jahre alte Kolpinghaus wird in Eigenregie von dem Kolpinghaus Koblenz-Horchheim e.V. für die Kolpingfamilie Koblenz-Horchheim ehrenamtlich verwaltet. Hier stehen verschiedene Räumlichkeiten für Vereins- und Familienfeiern, sowie als Proberäume für Ballett, Chöre und Orchester zur Verfügung, die auch von Ortsfremden als Veranstaltungs- und Partyräume genutzt werden können. Nutzer sind u.a. der Männerchor, der Fußballclub, der Basketballclub, die Horchheimer Möhnen ("Die Tollkühnen"), der Horchheimer Carnevalverein, die Freiwillige Feuerwehr, die Heimatfreunde, die Kirmesgesellschaft, die Schützengesellschaft, die Kirchengemeinde sowie eine örtliche Theatergruppe. Die Räume werden auch von der Kolpingfamilie für Bildung und Kultur, sowie auch für diverse Hilfsgütersammlungen (Kleider, Lebensmittel u.s.w. für notleidende Menschen in anderen Ländern) und soziales Engagement vor Ort genutzt. Außerdem beherbergt das Kolpinghaus den offenen Jugendtreff des Stadtteils Horchheim.
Persönlichkeiten
Folgende Persönlichkeiten wurden in Horchheim geboren:
- 1811: Carl Mand, Gründer der Pianofortefabrik
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Koblenz-Horchheim
Literatur
- Anton Struth: Erinnerungen aus meinem Leben. Erzählt von dem langjährigen Gemeinde-Vorsteher Anton Struth in Horchheim. August - September 1910. Neuausgabe. - Koblenz: Heimatfreunde Horchheim 1999.
- Udo Liessem: Horchheim gestern und heute. Hrsg. von der Kolpingsfamilie Koblenz-Horchheim. - Koblenz: Kolpingsfamilie Koblenz-Horchheim 1992.
- Alois Honsdorf: Alt-Horchheim in Karten und Fotografien. - Koblenz: Heimatfreunde Horchheim 1996.
- Hans Lehnet: Horchheim. 200 Jahre Ortsgeschichte. 1800-2000. Vom Dorf zum Stadtteil von Koblenz. - Koblenz: Heimatfreunde Horchheim 2002.
Dokumente
- Bild von Horchheim aus J.F. Dielmann, A. Fay, J. Becker (Zeichner): F.C. Vogels Panorama des Rheins, Bilder des rechten und linken Rheinufers, Lithographische Anstalt F.C. Vogel, Frankfurt 1833
- Bild 2 von Horchheim, dito
Weblinks
50.3280555555567.5972222222222Koordinaten: 50° 19′ 41″ N, 7° 35′ 50″ OStadtteile von KoblenzAltstadt | Arenberg | Arzheim | Asterstein | Bubenheim | Ehrenbreitstein | Goldgrube | Güls | Horchheim | Horchheimer Höhe | Immendorf | Karthause | Kesselheim | Lay | Lützel | Metternich | Mitte | Moselweiß | Neuendorf | Niederberg | Oberwerth | Pfaffendorf | Pfaffendorfer Höhe | Rauental | Rübenach | Stolzenfels | Süd | Wallersheim
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