- Koblenz-Güls
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Koblenz-Güls Basisdaten Stadtteil seit: 1970 Fläche: 7,95 km² Einwohner: 5.532 (Mai 2011) Bevölkerungsdichte: 703 Einwohner je km² Postleitzahl: 56072 Vorwahl: 0261 Kfz-Kennzeichen: KO
Ortsbezirk Ortsvorsteher: Hermann-Josef Schmidt (SPD) Güls an der Mosel ist ein Stadtteil der Stadt Koblenz und wurde am 7. November 1970 eingemeindet. Güls hat 5.532 Einwohner, davon sind 47,4 % männlich und 52,6 % weiblich (Stand Mai 2011).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Siedlung in der Flussniederung des heutigen Güls war keltischen Ursprungs und dürfte „Golu“ oder „Golo“ geheißen haben. Mit dem Vordringen der Römer kamen die westlich des Rheins wohnenden Kelten unter römische Herrschaft.
Um das Jahr 450 verdrängten die Franken die Römer und das Gebiet gehörte fortan zum großen Fränkischen Reich. Es begann eine rege Bautätigkeit, denn seit der Einführung des Christentums (um 370) siedelten sich hier Adel und Privilegierte an. Die Bevölkerung des Ortes ernährte sich vom Ackerbau, Viehzucht und Fischfang. Der wahrscheinlich von den Römern eingeführte Weinbau wurde von den Franken verstärkt betrieben.
Urkundlich wurde Güls erstmals 775 in einer Schenkung Karls des Großen an das Kloster Hersfeld erwähnt. Unter „Golse et Capella“ wurde diese Schenkung aufgeführt.
Die Pfarrei Güls wurde erstmals im Jahre 1126 erwähnt, als die Hersfelder Mönche den Gülser Besitz an das Stift Maastricht (Niederlande) übergaben. Im Mittelalter hatte Güls eine Befestigung, die Straßenausgänge waren durch Tore absperrbar. Zu den ältesten geistlichen Weinbergbesitzern in Güls gehörte die Zisterzienserabtei Kamp am Niederrhein.
Den Gülser Besitz verkaufte die Abtei 1501 dem Augustinerkloster in Ehrenbreitstein. Nach Auflösung des Klosters gelangte dieser Besitz 1592 durch eine Schenkung des Trierer Erzbischof an das Koblenzer Jesuitenkolleg.
Im Jahre 1787 hatte Güls 640 Einwohner. Mit der französischen Besetzung des linken Rheinufers durch Napoleon veränderte sich die soziale, wirtschaftliche und politische Ordnung. Die Privilegien des Adels und der Geistlichkeit wurden abgeschafft sowie Titel, Wappen und Prädikate aberkannt. Alle Bürger mussten Steuer bezahlen, der Kirchenzehnte entfiel, es gab keinen Frondienst mehr. Umfangreicher Kirchen- und Herrenbesitz wurde verkauft.
Mit Bau der Moselstrecke wurde zur Überquerung der Mosel 1878 zwischen Güls und Moselweiß die Gülser Eisenbahnbrücke errichtet. Im Jahre 1912 hatte Güls 2419 Einwohner und war zeitweise der größte Kirschenumschlagplatz Deutschlands. Der erste Weltkrieg und die anschließende Inflation brachten Arbeitslosigkeit und Armut. Ein gewaltiger Wolkenbruch am Pfingstsonntag im Jahre 1932 forderte fünf Menschenleben. Ein Haus wurde vollständig von den Wassermassen weggerissen, viele Gebäude wurden beschädigt und drohten einzustürzen.
Seit dem 1. April 1938 gehört Bisholder zur Gemeinde Güls. In verschiedenen Schenkungen des frühen Mittelalters werden die Landgüter unter abweichenden Namen genannt. Der Ort gehörte nicht zum Kurfürstentum Trier, sondern zu der Luxemburgischen Grafschaft Chimay. Von 1555-1713 gehörte das Herzogtum Luxemburg zur spanischen Krone. Somit war Bisholder eine Habsburger Enklave und wird deshalb heute noch im Volksmund „Kleinspanien“ genannt, obwohl es nie eine spanische Zivilbevölkerung gegeben hat.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Güls am 21. November 1944 zum ersten Mal bombardiert. Der folgenschwerste Luftangriff war am 22. Dezember 1944. Das Bombardement dauerte 25 Minuten. 87 Menschen verloren ihr Leben, die Planstraße war ein einziger Trümmerhaufen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Güls, das sich von einem reinen Bauerndorf zu einem Handwerkerdorf entwickelt hatte, eine überproportionale Bevölkerungszunahme. Durch Zuzug der Menschen aus den Ostgebieten bekam nicht nur der ursprüngliche Ort mehr Mitbürger, sondern auch die kleine evangelische Gemeinde mehr Mitglieder.
Am 7. November 1970 wurde Güls in die Stadt Koblenz eingemeindet.[1] Im März 1990 wurde der Fährbetrieb in Güls eingestellt, da durch den Bau der dritten Moselbrücke, der Kurt-Schumacher-Brücke, der Betrieb unrentabel wurde.
Wappen
Als Kenner des Wappenwesens entwarf der Leiter des Staatsarchivs (heute Landeshauptarchiv) Dr. Bruno Hirschfeld, das Gülser Wappen. Im Oberteil hat Dr. Bruno Hirschfeld das Wappen des Trierer Chorbischofs Diederich von Güls (Theodorici von Guls) zu Grunde gelegt. Die Traube im Unterteil weist auf den für Güls wichtigen Weinbau hin. Im September 1938 beantragte die Gemeinde Güls den beschriebenen Entwurf zur Genehmigung. Auf Grund dieses Antrages verlieh der Oberpräsident der Rheinprovinz durch Erlass vom 28. November 1938 (A.V.K. 0122) der Gemeinde Güls dieses Wappen.
Ehrenbürger
- Karl Möhlig (1882–1970), Studienrat und Heimatforscher, Ehrenbürger 1962 wegen seiner Verdienste um die Erforschung der Heimatgeschichte
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
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