- Kolomna
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Stadt Kolomna
КоломнаFlagge Wappen Föderationskreis Zentralrussland Oblast Moskau Stadtkreis Kolomna Bürgermeister Waleri Schuwalow Erste Erwähnung 1177 Stadt seit 1177 Fläche 65,1 km² Höhe des Zentrums 125 m Bevölkerung 147.900 Einw. (Stand: 2007) Bevölkerungsdichte 2.272 Ew./km² Zeitzone UTC+4 Telefonvorwahl (+7)4966 Postleitzahl 140400–140415 Kfz-Kennzeichen 50, 90, 150 OKATO 46 438 Website http://www.kolomnagrad.ru/ Geographische Lage Koordinaten 55° 5′ N, 38° 47′ O55.08333333333338.783333333333125Koordinaten: 55° 5′ 0″ N, 38° 47′ 0″ O Oblast MoskauListe der Städte in Russland Kolomna (russisch Коло́мна) ist eine Stadt in Russland. Sie liegt etwa 110 km südöstlich von Moskau, im Süden der Oblast Moskau, und hat knapp 148.000 Einwohner (Stand 2007). Sie ist eine der ältesten Städte des Moskauer Umlandes.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das am Zusammenfluss von Moskwa und Oka liegende Kolomna ist seit 1177 als Grenzposten des Fürstentums Rjasan bekannt. 1301 wurde es Teil des Großfürstentums Moskau. Zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert wurde die Stadt immer wieder von Tataren angriffen und mehrfach verwüstet. 1385 wurde Kolomna unerwartet vom Rjasaner Fürsten Oleg erobert, kam aber bereits nach wenigen Jahren wieder unter die Herrschaft Moskaus. Während des Großen Gegenüberstehens an der Ugra war die Stadt Stützpunkt des Heeres des Großfürstentums Moskau unter Iwan III.. Zwischen 1525 und 1531 wurde in Kolomna ein massiver Kreml aus Stein errichtet. Durch die neue Festungsanlage, die ein Teil der damals errichteten Verhaulinie des Moskauer Staates wurde, wuchs die strategische Bedeutung der Stadt. Im 16. Jahrhundert diente Kolomna regelmäßig als Sammelpunkt der russischen Truppen für die Kriegszüge gegen die Tataren. Während der Zeit der Wirren, anfang des 17. Jahrhunderts, war Kolomna von polnischen Truppen besetzt.
Später lag die Bedeutung Kolomnas, aufgrund seiner Lage an einem wichtigen Transportweg, vor allem in seiner Rolle als Handelsstadt. 1775 weilte die russische Zarin Katharina II. in Kolomna. Einige Zeit später, 1778, wurde der Architekt Matwei Kasakow nach Kolomna geschickt, um einen Generalplan für die Umgestaltung der Stadt zu entwickeln. 1784 wurde dieser Plan angenommen.
1862 erhielt Kolomna Eisenbahnanschluss nach Moskau im Zuge des Baus der Strecke Moskau–Rjasan, was der Stadt den Anstoß für die industrielle Entwicklung gab. 1863 wurden ein Lokomotivenwerk und eine Maschinenbaufabrik gegründet und im gleichen Jahr erhielt Kolomna ein öffentliches Krankenhaus. 1864 wurde eine Eisenbahnbrücke über die Oka eröffnet und so die Verlängerung der Bahnstrecke nach Rjasan ermöglicht. Die Streikwelle während der Russischen Revolution von 1905 wurde auch von der Arbeiterschaft von Kolomna mitgetragen.
Das Kolomna der Gegenwart
Heute ist Kolomna einer der bedeutendsten Industrie- und Wissenschaftstandorte der Oblast Moskau. Der wichtigste Betrieb der Stadt ist das Diesellokomotivenwerk Kolomna. Außerdem gibt es mehrere Maschinenbaubetriebe, Baustoffwerke und Nahrungsmittelindustrie.
Die Stadt hat Eisenbahnanschluss und einen Binnenhafen. Für den öffentlichen Nahverkehr gibt es unter anderem ein eigenes Straßenbahnnetz.
In Kolomna gibt es mehrere Hochschuleinrichtungen, so z.B. das Pädagogische Institut Kolomna, ein geistliches Seminar und eine Filiale der Militärischen Artillerieuniversität.
2007 wurde eine moderne Eisschnelllauf-Halle eröffnet, in der im Januar 2008 die Europameisterschaften stattfanden.
Sehenswürdigkeiten
Vom im 16. Jahrhundert erbauten Kreml von Kolomna sind neben den Ziegelmauern und Türmen die Matwei Kasakow errichtete Bischofshaus erhalten. Im Stadtgebiet gibt es außerdem die Bogojawlenskaja-Kirche vom Ende des 17. Jahrhunderts, die Wosnessenskaja-Kirche (errichtet 1799 von Matwei Kasakow) sowie zwei Klöster aus dem 14. und 17. Jahrhundert.
Unter den weltlichen Bauwerken sind unter anderem zwei im Barockstil errichtete Kaufmannshäuser sowie die aus dem frühen 19. Jahrhundert stammende Ladenzeile (russ. torgowy rjad) bemerkenswert.
In Kolomna gibt es ein Literatur- und ein Heimatmuseum.
Söhne und Töchter der Stadt
- Dmitri Dorofejew, russischer Eisschnellläufer
- Philaret Drosdow, russischer Metropolit
- Alexei Jessin, russischer Eisschnellläufer
- Jekaterina Lobyschewa, russische Eisschnellläuferin
- Waleri Muratow, russischer Eisschnellläufer
- Michail Tjurin, russischer Kosmonaut
Literatur
- M.W. Fechner, Коломна, Moskau 1963
- E.P. Golubewa, Путеводитель по Коломне, Moskau 1970
- G.P. Jefremzew, D.D. Kusnezow, Коломна, Moskau, «Московский рабочий», 1977
Weblinks
Commons: Kolomna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webseite der Stadt Kolomna (russisch)
- Kolomna auf mojgorod.ru (russisch)
- Zeittafel der Geschichte Kolomnas (russisch)
- Seite über die Straßenbahn von Kolomna (russisch)
- Informationsportal über die Stadt Kolomna (russisch)
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Verwaltungssitz ist Moskau, das jedoch ein eigenständiges Subjekt der Russischen Föderation bildet.
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