Komitat Baranya

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Baranya
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Über dieses Bild
Baranya.jpg
Baranya
Komitatssitz: Pécs
Fläche: 4.430 km²
Einwohner: 407.448  Stand: 2001
Luftaufnahme Pécs

Baranya [ˈbɒrɒɲɒ] (deutsch Branau[1]), ist das südlichste Komitat (Verwaltungsbezirk) in Ungarn. Es grenzt an Kroatien sowie an die Komitate Somogy, Tolna und Bács-Kiskun.

Der Komitatssitz ist Pécs (Fünfkirchen). Die Stadt besteht als Sopianae schon seit der Römerzeit und gehört seit 2000 zum Weltkulturerbe. Nahe der jetzigen gotischen Kathedrale wurde am Mons Sacrum ein Friedhof der Urchristen gefunden; bemerkenswert auch die 2-geschossige Péter-Pál-Grabkammer mit Krügen und alt-biblischen Gemälden wie dem Garten Eden.

Andere historisch bedeutende Städte sind Mohács und Pécsvárad. International bekannt sind ferner das Heilbad in Harkány und das Weinbaugebiet Villány-Siklós. Die Verkehrsverbindungen sind relativ gut, fast alle Städte verfügen über einen Bahnhof, wobei mehrere Streckenabschnitte bereits stillgelegt wurden. Seit 31. März 2010 ist die Region über die M6 und M60 erreichbar. Die Hauptstraßen von und nach Pécs sind passabel (z. B. die B6 und B57); auf manchen Straßen im Raum Mecsek sind allerdings „unfallgefährliche Straßenabschnitte“ ausgeschildert. Auf den Nebenstraßen ist der Verkehr sehr gering.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ungarns Süden und sein warmes Klima wird bisweilen mit den Hügeln der Toskana verglichen – mediterrane Pflanzen und warmer Wind, Kultur und alte Burgen, kräftiger Rotwein, Feigen und Edelkastanien. Das Komitat ist auch reich an Mineralwässern und weist in den Bergen Karsterscheinungen auf.

Die Drau bildet die Südgrenze des Komitats, und im Osten fließt die Donau. Ein kleines Gebiet zwischen Donau und Draumündung gehörte vor 1921 noch zum Komitat und jetzt zu Kroatien (Gespanschaft Osijek-Baranja). Die Gegend, in der auch Akazien wachsen, wird von der Hügel- bzw. Bergkette des Mecsek durchzogen. Auf vielen Kirchtürmen befinden sich Storchennester. Die Bergregionen (höchster Gipfel ist der Zengő mit 684 m) sind großteils mit Laubwald bedeckt. Besonders erwähnenswert sind mehrere ausgedehnte, fast reine Edelkastanien-Wälder, die in dieser Form nur noch an wenigen anderen Orten der Welt zu finden sind (z. B. an den Südhängen des Günser Gebirges in Österreich).

Die Städte und größeren Orte des Komitats sind neben Pécs und Mohács

Administrative Unterteilung in Kleingebiete

  • Kleingebiet Komló
  • Kleingebiet Mohács
  • Kleingebiet Pécs
  • Kleingebiet Pécsvárad
  • Kleingebiet Sásd
  • Kleingebiet Sellye
  • Kleingebiet Siklós
  • Kleingebiet Szentlőrinc
  • Kleingebiet Szigetvár

Überblick zu Geschichte und Kultur

600 Jahre nach den Römern gründete König Stephan I. der Heilige das Bistum Pécs. In der Gotik entstand die Kathedrale mit vier sehenswerten Türmen und die erste ungarische Universität unter König Lajos dem Großen. Im Mittelalter entstanden viele Ritterburgen (siehe auch Vár), von denen jene auf dem Berggipfel von Siklós besonders gut erhalten ist. Mit Szigetvár ist der Name Miklós Zrínyi verbunden, dem Verteidiger der Burg in den Türkenkriegen von 1566.

Die Kultur der Renaissance machte Bischof Janus Pannonius heimisch – sichtbar am berühmten Porzellan des Zsolnay-Museums und am Lapidarium im Museumshof. Bis heute bietet die Region zahlreiche Kulturpogramme wie das Landestreffen für Theater in Pécs, verschiedene Sommer-Festivals und den mit Venedig vergleichbaren Fasching in Mohács.

Größte Städte und Gemeinden

Schloss Szentlőrinc
Benediktinerabtei Pécsvárad
Stadt/Gemeinde Deutscher Name Einwohner
(1. Januar 2010)
Pécs Fünfkirchen 157.680
Komló Kummlau 25.519
Mohács Mohatsch 18.993
Szigetvár Inselburg 10.910
Siklós Sieglos 9.964
Szentlőrinc Sankt Lorenz 7.060
Kozármisleny Mischlen 5.975
Pécsvárad Petschwar 4.217
Bóly Deutschbohl 3.997
Harkány Harkan 3.678
Sásd Ried 3.454
Hosszúhetény Langhetting 3.402
Sellye Schelle 3.067

Einzelnachweise

  1. Das Komitat Baranya (deutsch Branau) ist nicht zu verwechseln mit der oberösterreichischen Stadt Braunau. Anton Tafferner (geb. 1910) versuchte in den 1920er Jahren die Bezeichnung Baranya durch den deutschklingenden Namen Branau zu ersetzen, was nicht gelang. Es wurde allgemein nur der Name Baranya verwendet.

Weblinks


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