Kożuchów

Kożuchów
Kożuchów
Wappen von Kożuchów
Kożuchów (Polen)
Kożuchów
Kożuchów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Landkreis: Nowa Sól
Fläche: 5,95 km²
Geographische Lage: 51° 45′ N, 15° 36′ O51.7515.6Koordinaten: 51° 45′ 0″ N, 15° 36′ 0″ O
Höhe: 99 m n.p.m
Einwohner:

9537
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 67-120
Telefonvorwahl: (+48) 68
Kfz-Kennzeichen: FNW
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Nowa SólŻagań
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 22 Ortschaften
19 Schulzenämter
Fläche: 178,8 km²
Einwohner:

16.059
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 90 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0804043
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Andrzej Ogrodnik
Adresse: Rynek 1A
67-120 Kożuchów
Webpräsenz: www.kozuchow.pl

Kożuchów [kɔˈʒuxuf] (deutsch Freystadt in Schlesien) ist eine Stadt im Westen Polens in der Woiwodschaft Lebus, Powiat Nowosolski. Sie liegt in der historischen Region Niederschlesien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kożuchów

Die Gründung der Stadt erfolgte um 1260 durch Herzog Konrad I. von Glogau auf dessen Vorwerk in Siegersdorf. Dieses Dorf am Siegerbach war etwa 40 Jahre zuvor durch fränkische Siedler im Zuge der Besiedlung der Grenzwälder um Sagan errichtet worden. Die neue Stadt mit Marktplatz (Ring) und rechtwinkligen Straßenzügen, die zunächst Cosuchow genannt wurde, war mitten in das alte Waldhufendorf hineingebaut worden. Umgeben war die Stadt von einer doppelten Stadtmauer.

Ende des 13. Jahrhunderts wurde am Ring in Wrigenstat die katholische Pfarrkirche St. Marien errichtet, die 1488, 1554 und 1637 durch Stadtbrände zerstört worden ist. Die älteste Kirche ist die katholische Heiliggeistkirche, die vordem Dorfkirche von Siegersdorf war. Freystadt besaß Münzrecht und war zwischen 1369 und 1467 Sitz des Glogauer Teilherzogtums Herzogtums Freystadt, die auf der Freystadter Burg residierten. 1488 ließ Herzog Johann II. von Sagan, der 1476 nach dem Tod des Glogauer Herzogs Heinrich XI., mit dem die direkte Glogauer Linie der Schlesischen Piasten erlosch, Ansprüche auf dessen Erbe und dadurch den Glogauer Erbfolgestreit auslöste, die Stadt plündern und anzünden. Den verheerenden Brand von 1637 erlebte und beschrieb Andreas Gryphius.

Die herzogliche Burg wurde später zu einem Schloss umgebaut; im 17. Jahrhundert kaufte es die Stadt und übergab es wenig später den Karmelitern, die dort ein Kloster einrichteten.

Freystadt zählte zu den sechs schlesischen Städten, denen in der Altranstädter Konvention vom 1. September 1707 das Recht zur Errichtung einer evangelischen Gnadenkirche gewährt wurde. Sie wurde zwei Jahre später errichtet und 1945 zerstört.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählte Freystadt knapp 3000 Einwohner. Nachteilig in wirtschaftlicher Hinsicht wirkte sich der Bau der Chaussee BerlinBreslau aus, die über das benachbarte Neustädtel an Freystadt vorbeiführte. Zudem führte die Eisenbahn-Hauptstrecke Berlin-Breslau an Freystadt vorbei.

Bis 1945 war Freystadt Sitz des Landkreises Freystadt, dre zum Regierungsbezirk Liegnitz gehörte. Durch die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz fiel Freystadt nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 an Polen und wurde in Kożuchów umbenannt. Die noch verbliebene deutsche Bevölkerung wurde bis 1947 vertrieben.

Kożuchów verlor 1953 den Kreissitz an das benachbarte, inzwischen weitaus größere Nowa Sól (Neusalz an der Oder). 1961 lebten 7512 Einwohner in der Stadt, heute sind es etwa 9600 (2005).

Die Stadtmauer ist noch vollständig erhalten; von der Gnadenkirche zeugt nur noch die Ruine des Kirchturmes. Vom Rathaus blieb der Turm erhalten, der um 1950 mit einem Gebäude im damaligen Zeitgeschmack umgebaut wurde.

Gemeinde (Gmina Kożuchów)

Die Stadt- und Landgemeinde Kożuchów umfasst ein Territorium von 179 km² und hat etwa 16.000 Einwohner. Zu ihr gehören folgende Orte (deutsche Namen bis 1945) mit einem Schulzenamt:

  • Bielice (Bielitz)
  • Broniszów (Brunzelwaldau)
  • Bulin (Bullendorf)
  • Cisów (Zissendorf)
  • Czciradz (Zyrus)
  • Drwalewice (Wallwitz)
  • Dziadoszyce (Döringau)
  • Kożuchów (Freystadt in Schlesien) – Stadt
  • Książ Śląski (Fürstenau)
  • Lasocin (Lessendorf)
  • Mirocin Dolny (Nieder Herzogswaldau)
  • Mirocin Górny (Ober Herzogswaldau)
  • Mirocin Średni (Mittel Herzogswaldau)
  • Podbrzezie Dolne (Nieder Siegersdorf)
  • Podbrzezie Górne (Ober Siegersdorf)
  • Radwanów (Seiffersdorf)
  • Słocina (Reichenau)
  • Sokołów (Zäcklau)
  • Solniki (Zölling)
  • Studzieniec (Streidelsdorf)
  • Stypułów (Herwigsdorf)
  • Zawada (Grund)

Eine weitere Ortschaft ohne Schulzenamt ist:

  • Kierzkowice

Sehenswürdigkeiten

  • gotisches Schloss aus dem 14. Jahrhundert
  • gotische Stadtpfarrkirche zur Heiligen Jungfrau Maria aus dem 13. Jahrhundert;
  • die fast vollständig erhaltene Stadtmauer aus dem 14./15. Jahrhundert
  • zahlreiche Bürgerhäuser am Ring und in den Gassen der Stadtmitte aus dem 16. bis 19. Jahrhundert.

Söhne und Töchter der Stadt

Verweise

Weblinks

 Commons: Kożuchów – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.

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