Kraftwerk Farge

Kraftwerk Farge

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Kraftwerk Farge
Das Kraftwerk Bremen-Farge
Das Kraftwerk Bremen-Farge
Lage
Kraftwerk Farge (Bremen)
Kraftwerk Farge
Lage in BremenBremen Bremen
Koordinaten 53° 12′ 8,1″ N, 8° 31′ 1,4″ O53.2022527777788.5170527777778Koordinaten: 53° 12′ 8,1″ N, 8° 31′ 1,4″ O
Land Bremen
Daten
Primärenergie Steinkohle
Leistung 350 MW elektr.
Eigentümer GDF SUEZ Kraftwerk Farge GmbH
Betreiber GDF SUEZ Kraftwerk Farge GmbH
Betriebsaufnahme 1924 Altwerk

1969 Block 1

Stilllegung 1980 Altwerk
Website Kraftwerksseite bei GDF SUEZ
Stand 3. November 2010

Das Kraftwerk Farge ist ein Kraftwerk der GDF SUEZ-Gruppe im Norden von Bremen, Ortsteil Farge am Ufer der Weser. Im Lauf der Zeit entstanden hier viele Kraftwerksblöcke mit unterschiedlichen Leistungen. Heute verfügt das Kraftwerk über einen Block mit 350 Megawatt Nettoleistung.

Inhaltsverzeichnis

Betrieb

Das Kraftwerk verfeuert etwa 700.000 Tonnen Steinkohle pro Jahr, die in vier Kohlemühlen zu Staub gemahlen und dann verbrannt werden. Der Brennstoffverbrauch liegt im Vollastbetrieb bei etwa 100t/h. Die Kohle wird zweimal werktäglich mit Binnenschiffen aus Nordenham angeliefert. Mit seinem 150 Meter hohen Kamin ist das Kraftwerk mit neuesten Umweltschutzeinrichtungen zur Entstickung, Entstaubung und Entschwefelung der Rauchgase ausgerüstet.

Die Reststoffe der Rauchgasreinigung werden wiederverwertet:
Flugasche wird in der Bauindustrie als Betonzusatzstoff verwendet. 1999 wurde ein 70 Meter hohes Flugaschesilo errichtet, in dem bis zu 15.000 Tonnen Steinkohlenflugasche zwischengelagert wird. Das farbige Silo ist ein Erkennungszeichen des Kraftwerkes Farge.
Gips wird ebenfalls in der Bauindustrie eingesetzt. Etwa zweimal im Monat holt ein Binnenschiff den produzierten Gips ab. [1]

1993 wurde in einer europaweiten Versuchsreihe im Farger Kraftwerk der Nachweis erbracht, dass Rückstandsschlamm aus Kläranlagen zusammen mit Kohle verbrannt werden kann. Die Klärschlammmitverbrennung wurde 2001 in Betrieb genommen. Heute werden die Reststoffe aus der benachbarten Farger Kläranlage unterirdisch zum Kraftwerk gepumpt, getrocknet und im Kohlekessel umweltfreundlich mit verbrannt. [2]

Geschichte

1924 nahm nach zweijähriger Bauzeit das Kraftwerk Farge – damals noch unter dem Namen Kraftwerk Unterweser – mit vier Dampfkesseln, einer 12.500 Kilowatt-Turbine und 41 Mann Belegschaft seinen Betrieb auf. Das Kraftwerk sollte den Strom für die Überlandgebiete zwischen der Elbe und der holländischen Grenze produzieren. Deshalb entstand gleichzeitig mit dem Kraftwerk zwischen Farge und Berne die 96-Meter-hohe Hochspannungskreuzung über die Weser. Später verband diese 60-kV-Leitung das Kraftwerk Farge mit dem Torfkraftwerk Wiesmoor und über Kirchweyhe auch mit dem benachbarten Stromnetz der PreussenElektra. Weitere 60-kV-Leitungen führten von Farge über Wulsdorf nach Cuxhaven sowie Beckedorf, von wo aus die damals selbstständigen Städte Blumenthal, Vegesack und Osterholz versorgt wurden. Eine weitere 100 kV-Leitung führte von Farge in die Stadt Bremen.

Bereits 1926 brachte ein zweiter Turbosatz mit nochmals vier gleichen Kesseln das Werk auf die doppelte Leistung von 25 Megawatt. Es folgten weitere Aus- und Anbauten. In den 1950er Jahren betrug die Leistung des Kraftwerkes etwa 150 Megawatt. Es gehörte damals zu einem der wenigen Großkraftwerke in Deutschland. 1967 wurde mit dem Bau eines neuen Kraftwerkblockes begonnen, der 1969 in Betrieb ging. Von 1985 bis 1990 wurde das Altwerk abgebaut. [3]

Eigentümer

Kraftwerk Farge um 1924
Kraftwerk Farge um 1972

1922 gründeten die Siemens-Elektrischen Betriebe AG (SEB) und die Schweizer Gesellschaft für elektrische Industrie (Indelec) die „Kraftwerk Unterweser AG“. Diese Gesellschaft gab den Bau eines Kraftwerkes in Farge in Auftrag. Keine zwei Jahre später verschmolz die Kraftwerk Unterweser AG mit der SEB, die sich 1925 aus dem Siemens-Firmenverbund löste. Die Aktienmehrheit übernahm der preußische Staat. In diesem Jahr wurde auch die Umbenennung in Nordwestdeutsche Kraftwerke AG (NWK) beschlossen. Die NWK erzeugte und lieferte Strom für den nordwestdeutschen Küstenraum zwischen den Niederlanden und Dänemark. Unter ihrer Regie wurde der Neubau in Farge 1966 gestartet.

1923 gründete Preußen die Preußischen Kraftwerk Oberweser AG, um seine Beteiligungen an Energieversorgungs- und Energieproduktionsunternehmen zu bündeln. Nach einem Zusammenschluss mit mehreren preußischen Unternehmen wurde die Preußische Elektrizitäts AG gegründet. Trotz der engen Verbundenheit und Zusammenarbeit wurden beide Unternehmen erst 1985 zur PreussenElektra AG verschmolzen und in die Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks AG (VEBA) eingegliedert. 2000 erfolgte die Fusion der VEBA mit der Vereinigte Industrieunternehmungen AG (VIAG) zur E.ON AG. Der Kraftwerksstandort wurde in die E.ON Kraftwerke GmbH eingegliedert.[4]

2009 wurde das Kraftwerk Farge von der GDF-SUEZ-Gruppe übernommen.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. GDF SUEZ Kraftwerk Farge. Website des Kraftwerkes Farge
  2. Kläranlage Farge Website Hansewasser Bremen. Abgerufen am 1. November 2010
  3. Chronik Kraftwerk Farge. Website des Kraftwerkes Farge
  4. Broschüre 40 Jahre Block 1 - Kraftwerk Farge. Website GDF SUEZ Energie Deutschland AG
  5. Pressemitteilung. Website GDF SUEZ Energie Deutschland AG

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