- Kraftwerk Stiftsmühle
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Das Laufwasserkraftwerk Stiftsmühle ist ein Laufwasserkraftwerk in Herdecke am Zusammenfluss von Ruhr und Volme. Gebaut wurde das Kraftwerk mit dem dazugehörigen fast 200 Meter langen Stauwehr 1930 vom Ruhrverband, der auch heute noch Eigentümer ist, das Kraftwerk aber an die RWE Power AG verpachtet hat.
In der Anlage erzeugen drei Kaplan-Turbinen mit maximal je 630 kW Leistung elektrischen Strom. Primär dienen das Wehr, das sich seit der Flächenumwidmung 1964 auf Hagener Stadtgebiet befindet, und das Kraftwerk jedoch der Bewirtschaftung von Hengstey- und Harkortsee, und durch die Wasserstandregulierung auch dem rund zweieinhalb Kilometer ruhraufwärts am Hengsteysee gelegenen Koepchenwerk, das als Pumpspeicherkraftwerk für stark schwankende Wasserstände in diesem Ruhrabschnitt sorgt.
Wehr und Kraftwerksanlage sind durch eine kleine künstliche Insel – teils Absperrbauwerk, teils halbnatürliche und baumbestandene Aufschotterung – verbunden, in der zwei Fischwege vorhanden sind: eine alte, quasi unwirksame „Fischtreppe“ in klassischer Betonbauweise sowie eine intakte, im Rahmen der letzten Harkortsee-Ausbaggerung Ende der 1990er Jahre vom Ruhrverband als Ausgleichsmaßnahme [1] angelegte „rauhe Gleite“. Durch diese zweite Fischaufstiegsanlage können nunmehr wieder Wanderfische in die Volme gelangen, was über Jahrzehnte durch das Wehr verhindert wurde.
Geschichte
Das Laufwasserkraftwerk ist benannt nach dem etwa an dieser Stelle zuvor bereits befindlichen „Stiftsmühlenwehr“, das wiederum nach der ehemaligen Kornmühle „Stiftsmühle“ des 1811 aufgehobenen freiweltlichen Herdecker Damenstifts benannt wurde. Die Stiftsmühle befand sich einige hundert Meter weiter ruhrabwärts am Mühlengraben, der Ende der 1920er Jahre zugeschüttet wurde. Das Wehr ersetzte mit etwas anderer Funktion die alte Mühlenschlacht. [2]
1938 wurde der Ruhrverlauf oberhalb des Stiftsmühlenwehres im Rahmen des Autobahnbaus der A 1 auf einer Länge von über einem Kilometer rund 350 m in Richtung Nordosten bzw. Herdecke verschwenkt, so dass die Ruhr dort heute einen deutlichen Knick aufweist. Die Volmemündung lag zuvor etwas weiter östlich. [3]
Sonstiges
Das Kraftwerk Stiftsmühle ist Standort Nr. 5 des Energiewirtschaftlichen Wanderwegs Herdecke.
In direkter Nachbarschaft des Kraftwerks befindet sich das Herdecker Freibad „Freizeitbad Bleichstein“.
Quellen
- ↑ http://www.stua-ha.nrw.de/umwelt/abfall/hakortsee.htm (Abgerufen am 28. Februar 2007)
- ↑ Frank J. Diekmann: Wehre – Teiche – Wasserräder. Ein Atlas der Wasserbauwerke im Hagener Raum. Ardenku-Verlag. Hagen. 1999. ISBN 3-932070-14-3. S. 108/109
- ↑ http://www.route-industriekultur.de/themenrouten/ruhr/hengsteysee.html – Stichwort „Hengsteysee“
51.3930555555567.4391666666667Koordinaten: 51° 23′ 35″ N, 7° 26′ 21″ OKategorien:- Ruhr
- Laufwasserkraftwerk in Nordrhein-Westfalen
- Bauwerk in Hagen
- Bauwerk in Herdecke
- RWE-Kraftwerk
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