- Kreis Oberengadin
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Der Kreis Oberengadin ist einer von insgesamt 39 Kreisen des Kantons Graubünden in der Schweiz. Er umfasst den grössten Teil des Oberengadins. Zusammen mit dem Kreis Bergell bildet er den Gerichts- und Verwaltungsbezirk Maloja.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Oberengadin (rätoromanisch Engiadin’Ota) zeichnet sich durch seinen Reichtum an Seen im Bereich der sogenannten Engadiner Seenplatte mit dem Silsersee, Silvaplanersee, Champfèrersee und St. Moritzersee aus. Arven-, Lärchenwälder und Gletscher sowie die Höhenlage von 1'600–1'800 m ü. M. bestimmen das Klima. Die grünen Wiesen im Tal sind beiderseits von schneebedeckten Bergen umgeben. Die Abhänge der südlichen Berge sind mit Nadelwäldern bedeckt; darüber erstrecken sich Alpweiden, deren Grenzlinien an den Hängen gut erkennbar sind. Das Oberengadin ist durch den Berninapass mit dem Puschlav und durch den Malojapass mit dem Bergell (Val Bregaglia) verbunden. Der Silsersee markiert jenseits der Wasserscheide die politische Grenze zum Kreis Bergell.
Verwaltungsgliederung
Flächenmässig umfasst der Kreis Oberengadin 722.16 km² und somit 74.17 % der Gesamftfläche des Bezirks Maloja. Von den insgesamt 18'035 Einwohnern des Bezirks leben rund 91.5 % in den 11 politischen Gemeinden des Kreises Oberengadin:
Kreis Oberengadin Wappen Name der Gemeinde Einwohner
(Dez. 2007)Fläche
in km²BFS-Nr Bever 641 45.75 3781 Celerina/Schlarigna 1402 24.02 3782 La Punt-Chamues-ch 731 63.27 3785 Madulain 183 16.28 3783 Pontresina 1942 118.19 3784 St. Moritz 5062 28.69 3787 Samedan 2823 113.80 3786 S-chanf 672 138.03 3788 Sils im Engadin/Segl 747 63.57 3789 Silvaplana 1000 44.77 3790 Zuoz 1246 65.79 3791 Kreishauptort und Verwaltungssitz ist die Gemeinde Samedan. Kreispräsident ist Franco Tramèr (FDP). Der Kreispräsident amtet auch als Präsident der Kommissionen zu den Kreisaufgaben und ist für die administrative Leitung der Kreisverwaltung sowie den Vollzug der Beschlüsse des Kreisrates verantwortlich. Im Kreisvorstand stehen ihm sein Stellvertreter, Alexander Blöchlinger, und das Kreisvorstandsmitglied Fritz Hagmann zur Seite.
Geschichte
Historisch entstand der Kreis Oberengadin wie alle anderen Kreise Graubündens im Jahre 1851 im Zuge der vollständigen Neuordnung des Kantons in politischer, administrativer und gerichtlicher Hinsicht. Geographisch gelten die Kreise als Nachfolger der Gerichtsgemeinden; die Aufgaben und Kompetenzen waren jedoch mit Kanton, Bezirken und Gemeinden zu teilen.
Die Kreise sind Selbstverwaltungskörperschaften und Wahlkreise für den Grossen Rat. Ihnen obliegen Teile der Gerichtsbarkeit sowie das Betreibungs-, Vormundschafts- und Zivilstandswesen. Der Kreis Oberengadin trägt mit 11 von 16 Gemeinden des Bezirks Maloja die Verantwortung für die regionalen Aufgaben, wie die Regionalplanung, das Spital Oberengadin, das Alters- und Pflegeheim Oberengadin und den Öffentlichen Verkehr.
Literatur
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden, Chur/Zürich 2003, 2. Auflage, ISBN 3-7253-0741-5.
- Martin Bundi, Christian Rathgeb: Die Staatsverfassung Graubündens, Chur/Zürich 2003, ISBN 3-7253-0743-1.
Weblinks
Politische Gemeinden im Bezirk MalojaBever | Bondo | Castasegna | Celerina/Schlarigna | Madulain | Pontresina | La Punt-Chamues-ch | Samedan | S-chanf | Sils im Engadin/Segl | Silvaplana | Soglio | St. Moritz | Stampa | Vicosoprano | Zuoz
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