- Kriterium von Raabe
-
Das Raabesche Kriterium (von Joseph Ludwig Raabe) ist ein mathematisches Konvergenzkriterium, also ein Mittel zur Entscheidung, ob eine unendliche Reihe konvergent oder divergent ist.
Inhaltsverzeichnis
Formulierung
1.Version
Sei eine unendliche Reihe
mit positiven reellen Summanden an gegeben, die eine monoton fallende Folge bilden.
Dann ist S konvergent, falls die Folge
nach oben durch ein −α < −1 beschränkt ist. Sind alle Glieder dieser Folge größer als −1, so ist S divergent.
2.Version
Sei eine unendliche Reihe
gegeben.
Dann ist S absolut konvergent, falls für eine Zahl fast immer (d.h. für ) gilt
- .
Sie divergiert jedoch, wenn fast immer ausfällt.
Anmerkungen
Wie immer bei der Betrachtung des Konvergenzverhaltens von Reihen muss dieses Kriterium nur für fast alle Indizes erfüllt sein. Durch Umstellen führt das Kriterium auf eine Abschätzung von S durch
nach dem Majorantenkriterium, wobei T die Teleskopreihe mit bn = cn − cn + 1 über der Nullfolge ist.
Mit obigem ergibt sich eine Reihenrestabschätzung
- .
Anwendbarkeit
Diese Kriterien sind schwerer anzuwenden als das Wurzelkriterium bzw. Quotientenkriterium, liefern jedoch in dort ungewissen Fällen oft noch Konvergenzaussagen. Sie werden z. B. angewandt, um bei Potenzreihen das Verhalten auf dem Rand des Konvergenzbereichs zu bestimmen.
Siehe auch
Literatur
- Konrad Knopp: Theorie und Anwendung der unendlichen Reihen. Springer 1996 (6. Aufl.), ISBN 3-540-59111-7
Kategorien:- Folgen und Reihen
- Satz (Mathematik)
Wikimedia Foundation.