Krupy (Darłowo)

Krupy (Darłowo)
Krupy
Krupy führt kein Wappen
Krupy (Polen)
Krupy
Krupy
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Sławno
Gmina: Darłowo
Geographische Lage: 54° 25′ N, 16° 31′ O54.42305555555616.5125Koordinaten: 54° 25′ 23″ N, 16° 30′ 45″ O
Einwohner:

367 (28. Sept. 2009[1])

Postleitzahl: 76-150
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW205: Sławno-Darłowo
Nächster int. Flughafen: Danzig

Krupy (deutsch Grupenhagen) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Landgemeinde Darłowo (Rügenwalde) im Powiat Sławieński (Schlawe).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Das alte Bauern- und Kirchdorf Krupy liegt an der Woiwodschaftsstraße 205, die von Sławno nach Darłowo führt. Die nächste Bahnstation ist Sińczyca (Schöningswalde) an der PKP-Linie 418 von Korzybie (Zollbrück) über Sławno nach Darłowo.

Das flach-kuppige Gelände liegt auf einer Höhe von etwa 20 Metern über NN. Das Wiesental der Krupianka (Mühlengraben) durchzieht von Südosten nach Nordwesten den südlichen Teil der Feldmark.

Nachbarorte von Krupy sind: im Westen Sińczyca (Schöningswalde), im Nordwesten Zielnowo (Sellen), im Norden Borzyszkowo (Renkenhagen) und Kowalewice (Alt Kugelwitz), im Osten Stary Kraków (Alt Krakow) und im Süden Stary Jarosław (Alt Järshagen) sowie Nowy Jarosław (Neu Järshagen).

Ortsname

Der Name Krupy/Grupenhagen (früher auch Grubenhagen) dürfte auf einen Kösliner Bürger Grube (Grubo) zurückgehen, der hier um 1311 nachgewiesen ist. Möglich ist auch eine Ableitung des Namens vom Fürstentum Grubenhagen im heutigen Niedersachsen, da von dort im 13./14. Jahrhundert viele Neusiedler nach Pommern kamen (darauf weisen auch der Graf von Eberstein, der Camminer Bischof Hermann von Gleichen ("Gleichen" bei Göttingen) oder auch die Theorie von dem Tod der Hamelner Kinder aus der Rattenfängersage auf der Ostsee nahe Köpnitz (= Koppen, heute polnisch Kopnica) hin).

Geschichte

Die Gründung des Dorfes Grupenhagen als Hagenhufsiedlung wird auf das letzte Viertel des 13. Jahrhunderts angesetzt. Zwischen 1322 und 1330 wird der Ort Rügenwalder Stadtdorf, das es bis zu den Stein-Hardenbergischen Reformen bleibt.

1614 werden für Grupenhagen genannt: 24 Bauern und 9 Kossäten, 1718 sind es: 19 Bauern, 8 Halbbauern und 12 Kossäten.

Im Jahre 1818 leben hier 467 Einwohner. Ihre Zahl wächst bis 1871 auf 619 und sinkt dann bis 1939 auf 508.

Bis 1945 gehörte Grupenhagen mit den Gemeinden Alt Järshagen (heute polnisch: Stary Jarosław), Alt Kugelwitz (Kowalewice), Neu Järshagen (Nowy Jarosław), Neu Kugelwitz (Kowalewiczki), Schöningswalde (Sińczyca) und Sellen (Zielnowo) zum Amtsbezirk Järshagen im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Das Standesamt befindet sich in Järshagen, das Amtsgericht in Rügenwalde.

Am 6. März 1945 besetzten sowjetische Truppen den Ort. Zwei Wochen später wurden alle Männer zwischen 14 und 60 Jahren sowie die Frauen ohne Kleinkinder nach Graudenz (Grudziądz) in Westpreußen verschleppt, von denen später nur wenige zurückkehrten. Am 15. Dezember 1945 hatten alle noch im Ort verbliebenen Deutschen ihre Heimat zu verlassen, nicht ohne noch vorher von polnischen Neuansiedlern ausgeplündert worden zu sein.

Aus Grupenhagen wurde Krupy, das heute ein Ortsteil der Gmina Darłowo im Powiat Sławieński der Woiwodschaft Westpommern ist. Hier leben jetzt 361 Menschen.

Kirchen

Pfarrkirche

Die Dorfkirche Grupenhagen ist eine Fachwerkkirche aus dem 16. Jahrhundert, deren Turm bereits aus dem 14. Jahrhundert stammt. Sie wurde nach dem Krieg als evangelisches Gotteshaus zugunsten der Katholischen Kirche in Polen enteignet und am 2. Februar 1946 auf den Namen Kościół Matki Boskiej Ostrobramskiej neu geweiht.. Ihren Status als Pfarrkirche hat sie als jetzige Filialkirche eingebüßt.

Kirchengemeinden

Bis 1945 waren die Einwohner von Grupenhagen nahezu alle evangelischer Konfession. Grupenhagen war Pfarrsitz für das gleichnamige Kirchspiel, in das noch die Orte Sellen (Zielnowo) und Schöningswalde (Sińczyca) eingepfarrt waren. Es lag im Kirchenkreis Rügenwalde (Darłowo) in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Johannes Heberlein.

Seit 1945 ist die Bevölkerung von Krupy fast ausnahmslos katholischer Konfession. Der Ort ist - wie auch das Nachbardorf Kowalewice (Alt Kugelwitz) - Filialkirche zur Pfarrei Stary Jarosław (Alt Järshagen) im Dekanat Darłowo im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen. Evangelische Kirchenglieder sind dem Kirchspiel Koszalin (Köslin) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet.

Schulen

Die Grupenhagener Schule vor 1945 war einklassig für etwa 50 Kinder. 1922 brannte das Gebäude nieder, wurde jedoch sofort wieder aufgebaut. Letzter deutscher Lehrer war Wilhelm Otto.

Verweise

Literatur

  • Karl Rosenow: Grupenhagen in den "Banneir'schen Tiden", in: Aus der Heimat. Beilage der Rügenwalder Zeitung vom Juli 1925
  • Karl Rosenow: Die Schweden plündern Grupenhagen (1638), in: Ostpommersche Heimat, 1938
  • Der Kreis Schlawe. Ein pommersches Heimatbuch, hrsg. von Manfred Vollack, 2 Bände, Husum 1988/1989

Weblinks

Fußnoten

  1. Website der Gemeinde Darłowo, Dane statystyczne, abgerufen am 11. August 2011

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