Wiekowice

Wiekowice
Wiekowice
Wiekowice führt kein Wappen
Wiekowice (Polen)
Wiekowice
Wiekowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Sławno
Gmina: Darłowo
Geographische Lage: 54° 18′ N, 16° 22′ O54.29388888888916.362222222222Koordinaten: 54° 17′ 38″ N, 16° 21′ 44″ O
Höhe: 15 m n.p.m
Einwohner:

480

Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZSL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Danzig oder
Stettin-Goleniów

Wiekowice (deutsch (Neu-) Wieck, Kreis Schlawe/Pommern) ist ein Dorf in Hinterpommern. Es gehört heute zur Landgemeinde (gmina wiejska) Darłowo (Rügenwalde) im Powiat Sławieński (Schlawe) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Wiekowice ist ein Bauerndorf, das im Urstromtal der Grabowa (Grabow) liegt, von dem die Landschaft bestimmt wird. Der Ort wird von einer Nebenstraße, die die Landesstraße 6 (Europastraße 28) StettinDanzig mit der Woiwodschaftsstraße 203 Koszalin (Köslin)–Darłowo (Rügenwalde)–Ustka (Stolpmünde) verbindet, durchschnitten. Die Bahnstrecke Stargard Szczeciński–Danzig durchzieht im Süden den Ort, und die Bahnstation ist Wiekowo (Alt Wieck), ein Ortsteil von Wiekowice. Die höchste Erhebung des Ortes liegt 25 Meter über dem Meeresspiegel.

Nachbargemeinden von Wiekowice sind: im Westen Wierciszewo (Wandhagen), im Nordwesten Bielkowo (Beelkow), im Norden Dobiesław (Abtshagen), im Osten Przsytawy (Pirbstow), im Südosten Grabowo (Martinshagen) sowie Grabówko (Neu Martinshagen) und im Süden Dąbrowa (Damerow).

Ortsname

Der Ortsname kommt früher auch als Wieck, Wyk, Wich, Wych, Die Wiecke vor. Der gesamte flache Höhenzug, auf dem Wiekowice mit Wiekowo und Dobiesław liegt, hieß früher „auf der Wieck“. Der Name dürfte sich vom lateinischen „Vicus“ herleiten, was „Dorf“ heißt. Der Volksmund erklärt den Namen von „affwäke“ = „abweichen“ und beschreibt die Blickrichtung des Ortes vom Kloster Buckow her, zu dem der Ort einst gehörte.

Geschichte

Das Dorf Wieck entstand im 14. Jahrhundert als Hagenhufendorf. Bereits 1258 kommt das Gelände, auf dem später das Dorf entstand, an das Kloster Buckow. Nach der Reformation 1535 in Pommern fällt Wieck an das herzogliche Amt Rügenwalde.

Um 1780 gibt es in Wieck: 1 Schulzen, 20 Bauern, 2 Landkossäten, 3 Straßenkossäten, 1 Büdner, 1 Hirtenkaten und insgesamt 35 Feuerstellen. Das Dorf zählte zu einem der größten in der Region.

Bis 1945 gehörte die Gemeinde Wieck mit den Orten Abtshagen (heute polnisch: Dobiesław), Beelkow (Bielkowo), Eventin (Iwięcino) und Wandhagen (Wierciszewo) zum Amtsbezirk Eventin im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin. Letzter deutscher Gemeindebürgermeister war Reinhold Rubow. Standesamtlich war Wieck mit Abtshagen zum Standesamt Abtshagen verbunden. Noch vorhandene Standesamtsregister aus der Zeit vor 1945 liegen heute im Standesamt Darłowo (Rügenwalde).

Am 5.März 1945 wurde die Ortschaft Alt Wieck (Wiekowo) von sowjetischen Truppen besetzt. Die Bevölkerung dann auch in Wieck selbst hatte schwere Schicksale zu erleiden: Erschießungen, Verschleppungen, Misshandlungen (Besonders von Frauen und Mädchen) machten die Menschen recht- und machtlos. In der Folgezeit des Krieges kamen polnische Familien nach Wieck, und am 9. August 1946 wurden die deutschen Bewohner zwangsweise mit Handgepäck ausgewiesen. Wieck kam als Wiekowice unter polnische Verwaltung und ist heute ein Teil der Gmina Darłowo im Powiat Sławieński der Woiwodschaft Westpommern (bis 1998: Woiwodschaft Köslin).

Kirche

Das Dorf (Neu-)Wieck gehörte bis 1945 mit Alt Wieck (Wiekowo) zum Kirchspiel Abtshagen (Dobiesław). Die allermeisten Einwohner gehörten zur evangelischen Kirche, deren Gotteshaus die Dorfkirche Abtshagen war. Das Kirchspiel lag im Kirchenkreis Rügenwalde in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Friedrich Jahn.

Heute gehört die Einwohnerschaft von Wiekowice überwiegend zur polnischen katholischen Kirche. Die evangelischen Kirchenglieder werden vom Pfarramt Koszalin (Köslin)in der Diözese Pommern-Großpolen der polnischen Evangelisch-Augsburgischen (d.h. lutherischen) Kirche betreut.

Schule

Es gab bis 1945 in Wieck zwei Schulen. Beide Gebäude (um 1895 erbaut) waren zweiklassig und mit Lehrerwohnungen versehen. Die Schule I nahm die Kinder aus Alt Wieck (Wiekowo) auf. Der letzte deutsche Schulhalter war Lehrer Gramzow. In der Schule II wurden die Kinder aus Wieck unterrichtet, zuletzt von Lehrer Dorow.

Literatur

  • Der Kreis Schlawe. Ein pommersches Heimatbuch, hrsg. v. Manfred Vollack, 2 Bände, Husum, 1989

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