- Krähbergtunnel
-
Krähbergtunnel Westportal des Krähbergtunnels Nutzung Eisenbahntunnel Verkehrsverbindung Odenwaldbahn (Hessen) Ort Beerfelden, Hessen Länge 3.100 m Anzahl der Röhren 1 Bau Baukosten 2,07 Mio Mk Baubeginn 16. Oktober 1879 Fertigstellung 22. Februar 1882 Betrieb Betreiber DB Netz Freigabe 27. Mai 1882 Lage Koordinaten Ostportal 49° 34′ 43,7″ N, 9° 2′ 26,6″ O49.57880359.04071808 Westportal 49° 35′ 2,3″ N, 9° 0′ 6,6″ O49.58397899.00183678 Der Krähbergtunnel ist mit 3100 Metern der längste eingleisige Eisenbahntunnel Deutschlands und ist – nach dem Kaiser-Wilhelm-Tunnel – der zweitlängste im Altbestandnetz der Deutschen Bahn.
Bau
Dieser Tunnel der Odenwaldbahn, unterquert den 555 m hohen Krähberg, die Wasserscheide zwischen Main und Neckar. Er verbindet im südlichen Odenwald die hessischen Orte Hetzbach im Mümlingtal und Schöllenbach (OT von Hesseneck) im Ittertal. Das Bauwerk liegt in einer Geraden und steigt vom westlichen Portal aus zunächst auf einer Länge von 1944 m mit 1:150, dann folgt mit 230 m Länge die horizontale Scheitelstrecke, welche 337 m ü. NN liegt, und schließlich mit einer Länge von 926 m ein Gefälle von 1:500.
Die Tunnelbauarbeiten wurden an den Bauunternehmer L. Arnoldi aus Köln vergeben, der sich zum 1. Mai 1882 als Fertigstellungstermin vertraglich verpflichtete. Mit dem Abteufen von vier Schächten wurde die Arbeit im Sommer 1878 begonnen. Der Tunnelanschlag erfolgte am 16. Oktober 1879. Für den Tunnelbau war eine modifizierte Belgische Bauweise gewählt worden. Hierbei wurde zunächst der Sohlstollen als Richtstollen angelegt, nachfolgend der Firststollen. Anschließend wurde nach einer Ausweitung das Scheitelgewölbe gemauert und nach dessen Unterfangung schrittweise das gesamte Gewölbe bei gleichzeitigem weiteren Ausbruch fertiggestellt. Im Buntsandstein erfolgte ein Sprengvortrieb, wobei die Bohrlöcher maschinell hergestellt wurden. Die Ausbruchsfläche betrug 36–40 m2.
Der Schlussstein des Krähbergtunnels wurde am 22. Februar 1882 gesetzt. Offiziell wurde die Strecke zwischen den Bahnhöfen Hetzbach und Eberbach – und damit auch der Krähbergtunnel – am 27. Mai 1882 für den Personenverkehr eröffnet: Um 10 Uhr lief der erste Zug aus Richtung Eberbach im Bahnhof in Eberbach ein. Fünf Tage später wurde auch der Güterverkehr freigegeben.
Gegenwart
Im November und Dezember 2006 fand eine zweiwöchige Sanierung von Gleis und Gleisbett statt. Dabei wurden im Tunnel Holz- durch Stahlschwellen ersetzt und neue Schienen eingebaut. Das Investitionsvolumen der Maßnahmen lag bei drei Millionen Euro.
Der Krähbergtunnel ist nicht mit modernen Tunnelrettungssystemen wie Notausgängen ausgerüstet. Für die Technische Hilfeleistung im Falle eines Unfalls wurde durch die Deutsche Bahn AG ein Hilfeleistungslöschfahrzeug angeschafft, das von der Feuerwehr Beerfelden betrieben wird.
Weblinks
- Krähbergtunnel bei Zeno.org. Artikel aus: Viktor von Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 2. Aufl. 1912–1923, Bd. 6, S. 415
- Krähbergtunnel. In: Structurae.
- Bilder der Tunnelportale
49.5813919.022007Koordinaten: 49° 34′ 53″ N, 9° 1′ 19″ OKategorien:- Eisenbahntunnel in Hessen
- Verkehr (Odenwaldkreis)
- Beerfelden
- Erbaut in den 1870er Jahren
- Erbaut in den 1880er Jahren
Wikimedia Foundation.