Kuba-Imperial

Kuba-Imperial
Kuba-Logo (1950)

Das Unternehmen Kuba-Imperial (auch Kuba) war ein Hersteller von „Tonmöbeln“ und Unterhaltungselektronik. Das in Wolfenbüttel beheimatete Unternehmen bestand von 1948 bis 1972 und firmierte im Laufe der Unternehmensgeschichte unter unterschiedlichen Namen. Tonmöbel sind stilvolle Fernseher, Musiktruhen und Radios, die als schicke Einrichtungsgegenstände betrachtet werden können. Kuba-Imperial war sowohl in der Entwicklung von Rundfunk- und Fernsehtechnik als auch in der Produktion der Tonmöbel tätig.

Geschichte

Kuba-Musiktruhe „Dominante“
Ehemaliges Bürogebäude der Produktionsstätte; heute Kulturzentrum KuBa-Halle

Im Jahre 1948 wurde die Tonmöbelfirma Kuba von Gerhard Kubetschek gegründet. In den Zeiten des Wirtschaftswunders wuchs das Unternehmen schnell und hatte bald über 100 Mitarbeiter und konnte in seinem Produktkatalog über 12 unterschiedliche Tonmöbel anbieten. Erster Verkaufsschlager war die Musiktruhe „Traviata“.

Mit einem Exportanteil von 15 % der in Wolfenbüttel produzierten Waren hatte Kuba einen Anteil von über 80 % am deutschen Tonmöbel-Exportmarkt des Jahres 1953.[1]

Anfangs fertigte Kuba nur die Tonmöbel und verbaute die Unterhaltungselektronik von namhaften Herstellern wie Graetz, Loewe-Opta, Nordmende, SABA und Telefunken.

Nach mehreren erfolgreichen Jahren verfügte Kuba über drei Produktionsstandorte in Wolfenbüttel und Braunschweig. Ein weiteres Werk folgte 1958 in Osterode am Harz mit der Übernahme der dort ansässigen und bekannten Continental Rundfunk GmbH, die Rundfunkgeräte unter der Marke „Imperial“ herstellte. Fortan firmierte die Unternehmensgruppe unter Imperial Rundfunk und Fernsehwerk GmbH. Mit der Übernahme von Continental erwarb Kuba das nötige Know-how für die eigene Entwicklung und Produktion von Rundfunk- und Fernsehgeräten. Ein weiterer Schritt in die Unabhängigkeit von Zulieferern war der Kauf eines Holzverarbeitungswerks.

Das zu dieser Zeit bekannteste Kuba-Tonmöbel war die Kombinationstruhe „Komet“, die ein Radio, Fernseher, Plattenspieler und Lautsprecher beinhaltete. Das ausladende Oberteil der Kuba-Komet konnte gedreht werden. Als Extra-Ausstattung konnte ein Tonbandgerät eingebaut werden.

Nachdem Radios, Kofferradios, Fernseher, Plattenspieler, Steuergeräte und Lautsprecher zunächst für den Einbau in die eigenen Tonmöbel hergestellt worden waren, produzierte Kuba zunehmend auch für andere Unternehmen.

Über zwei Jahrzehnte nach der Gründung beschäftigte das Unternehmen in den einzelnen Standorten über 4000 Mitarbeiter. Kuba war zu dieser Zeit der drittgrößte Hersteller von Radios und Fernsehern in Deutschland und hatte einen Jahresumsatz von ca. 220 Millionen DM.

Im Juli 1966 verkaufte Kubetscheck das Unternehmen für 80 Millionen DM an den amerikanischen Elektronik-Konzern General Electric. Er war noch acht Monate Geschäftsführer und danach Vorstandsmitglied. Zur Einführung des Farbfernsehens 1967 hieß das Unternehmen Kuba-Imperial und konnte sich mit dem Farbfernseher „Porta Colour“ auf dem schwieriger gewordenen Fernsehgeräte-Markt behaupten.

1968 wurde der Betrieb im Werk in Osterode eingestellt und das verbliebene Unternehmen Ende der 1960er an AEG-Telefunken verkauft. Von 1970 bis zu seiner Schließung im Jahre 1972 firmierte das Unternehmen unter dem Namen Imperial Radio Fernsehen Phono.

Die ehemaligen Produktionsgebäude in der Lindener Straße in Wolfenbüttel existieren noch immer und werden von kleineren Betrieben und für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Ein Museum erinnert an das Wirken von Kubetschek und die Geschichte seines Unternehmens.

Einzelnachweise

  1. http://www.kuba-museum.de/firmengeschichte.html

Weblinks

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