- Kunsthalle Bonn
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Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, kurz Bundeskunsthalle, in Bonn ist eines der besucherstärksten Museen in Deutschland. Sie zeigt Wechselausstellungen mit bedeutenden Kunstschätzen und Kulturgütern aus der ganzen Welt. Alleinige Träger sind der Bund und die Länder.
Entstanden ist sie von 1989 bis 1992 gemeinsam mit dem benachbarten städtischen Kunstmuseum Bonn, das mit der Bundeskunsthalle kooperiert.
Inhaltsverzeichnis
Aufgabe
Die Bundeskunsthalle soll den geistigen und kulturellen Reichtum der Bundesrepublik Deutschland angemessen darstellen und Gelegenheiten zum kulturellen Austausch mit dem Ausland schaffen. Des Weiteren soll sie ein „Forum“ für den Dialog zwischen Kultur und Politik sein. Vorgesehen war sie von Anfang an als Plattform wechselnder Ausstellungen und Veranstaltungen sowohl nationalen als auch internationalen Ranges; zudem soll sie das kulturelle Leben Deutschlands bereichern. Eigene Sammlungen soll sie allerdings nicht besitzen.
Zur Aufgabe als „Ausstellungshalle“ gehört vor allem, sich allen Körperschaften der Bundesrepublik Deutschland (Bund, Länder, Städte und Gemeinden) für Ausstellungen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Geschichte, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik zu zeigen. Die heutige Nutzung als Platz von Vorträgen, Diskussionen und gesellschaftlichen Aufführungen war von Anfang an vorgesehen.
Zu den Aufgaben, die im Auslobungstext zum Architekturwettbewerb des Gebäudes gestellt wurden, gehörte auch, gemeinsam mit dem Kunstmuseum Bonn Freiflächen für Skulpturen, Aktionen und ähnliches zu schaffen.
Geschichte
Die Idee, eine "Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland" zu bauen, geht auf einen Teil des so genannten Hauptstadtkonzept von 1977 zurück, der ab 1981 durch eine Bürgerinitiative vorangetrieben wurde. Im Jahre 1984 beschloss das Bundeskabinett schließlich den Bau. Die Anregungen und Vorstellungen mehrerer Gruppen und Instanzen flossen in den Auslobungstext eines „Ideenwettbewerbs“ ein, aus dem der Entwurf des Wiener Architekten Gustav Peichl als Sieger hervorging. Anfang 1987 wurde vom damaligen Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau und Bundesinnenministerium ein Gesprächskreis eingerichtet, der die Funktion eines Beirates zur fachlichen Begleitung des Projektes hatte. Dieser sollte bei der praktischen Umsetzung des Auslobungstextes sachliche Hilfestellung leisten.
Nachdem im Oktober 1989 der Grundstein gelegt worden war und am 12. September 1990 das Richtfest gefeiert wurde, erfolgte am 19. Juni 1992 die Eröffnung des nach Plänen von Gustav Peichl erbauten Museums. Die Baukosten betrugen 127 Millionen Mark.
Wechselnde Ausstellungen
Auf der 5600 m² großen Ausstellungsfläche der Bundeskunsthalle werden ständig zwei bis vier Ausstellungen gezeigt. In den ersten zehn Jahren konnten über 100 Ausstellungen aus den Bereichen Kunst und Kulturgeschichte, Wissenschaft und Technik präsentiert werden. Da die Bundesrepublik Deutschland als Bürge auftritt, gelingt es immer wieder, Kunstschätze von internationaler Bedeutung nach Bonn zu holen. Beispielsweise lockte die Ausstellung der Fundstücke aus der Grabkammer des Tutanchamun von November 2004 bis Mai 2005 rund 850.000 Besucher in die Bundeskunsthalle.
Sonstige Veranstaltungen
In den Räumen der Bundeskunsthalle werden neben Ausstellungen auch andere Veranstaltungen abgehalten, so gibt es regelmäßige Konzerte.
Im Oktober 2008 war sie zudem Austragungsort der Schachweltmeisterschaft 2008.
Vorplatz
Der häufig als „Museumsplatz“ bezeichnete Vorplatz, den sich die Bundeskunsthalle mit dem Kunstmuseum der Stadt Bonn teilt, wird seit einigen Jahren von einem Zeltdach überspannt, unter dem in den Sommermonaten zahlreiche Konzerte internationaler Popmusiker stattfinden. Im Winter befindet sich dort eine Eisbahn.
Kaltes Quadrat
„Kaltes Quadrat“ hat der Künstler Tom Fecht im Eingangsbereich der Bundeskunsthalle eine Installation genannt. Sie gehört zu den festen Installationen des Projektes „Namen und Steine“, mit dem an Menschen erinnert werden soll, die an Aids gestorben sind. Zu den prominenten Verstorbenen, an die zu der Installation gehörende Pflastersteine vor der Bundeskunsthalle erinnern, zählen Freddie Mercury, Michel Foucault, Keith Haring, Miles Davis und Rock Hudson.
Kritik des Bundesrechnungshofes
Im Mai 2007 legte der Bundesrechnungshof dem Haushaltsausschuss des Bundestags einen Prüfungsbericht vor. Darin werden zahlreiche gravierende Verstöße in der Geschäftsführung der Bundeskunsthalle von 1999 bis 2006 festgestellt. Als erste Konsequenzen beschloss das Kuratorium und die Gesellschafterversammlung der Bundeskunsthalle, dass der Arbeitsvertrag mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Wilfried Gatzweiler aufgehoben wird und der Programmgeschäftsführer und Intendant Jürgen Wenzel Jacob seine Tätigkeit als Geschäftsführer bis zur Klärung aller Vorwürfe ruhen lassen muss und von seinen Aufgaben freigestellt ist. Am 25. Juni 2007 wurde Wenzel Jacob von der Gesellschafterversammlung abberufen. Bis zur Berufung des neuen künstlerischen Direktors hatte der Schweizer Christoph Vitali dieses Amt übernommen. Zum Januar 2009 übernahm Robert Fleck dieses Amt.
Literatur
- Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland. Bonn 1991. (Katalog)
Weblinks
- Website der Bundeskunsthalle
- Informationen über Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland bei euromuse.net
50.7141666666677.1220277777778Koordinaten: 50° 42′ 51″ N, 7° 7′ 19,3″ O
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