- Gustav Peichl
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Gustav Peichl (* 18. März 1928 in Wien, Österreich) ist ein österreichischer Architekt und Autor. Unter dem Pseudonym Ironimus zeichnet er Karikaturen für Die Presse, die Süddeutsche Zeitung und den ORF.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Peichl besuchte ab 1938 die Oberschule für Jungen in Mährisch-Trübau und kehrte nach dem Besuch der Staatsgewerbeschule in Wien-Mödling, Abt. Hochbau (1943–1944) zurück und war bis 1947 technischer Zeichner am Stadtbauamt in Mährisch-Trübau. Dann war er in der Staatlichen Gewerbeschule Linz, die er 1949 mit Matura abschloss.
Peichl studierte bis 1953 Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien; er war Schüler von Clemens Holzmeister. Von 1952 bis 1954 war Peichl Mitarbeiter im Atelier von Roland Rainer. 1955 eröffnete er ein eigenes Architekturbüro; 1991 erfolgte die Gründung des Ateliers Peichl & Partner und 2002 die Neugründung Peichl & Partner ZT mit Rudolf Weber.
1964 gründete Peichl die Zeitschrift Bau – Schrift für Architektur und Städtebau mit Hans Hollein, Walter Pichler und Oswald Oberhuber.
Von 1973 bis 1996 war er Professor an der Akademie der bildenden Künste Wien und Leiter der Meisterschule sowie mit 1987 einige Jahre lang als Rektor tätig war.
Als Architekt wurde er durch den Bau von sechs Studios für den ORF bekannt, die alle nach dem gleichen architektonischen Prinzip gebaut sind. In Deutschland sind die Bundeskunsthalle in Bonn und die Kindertagesstätte in Berlin nahe dem Reichstagsgebäude seine prominentesten Werke. Charakteristisch für Peichls Bauten ist die Verwendung von Sichtbeton.
Als politischer Karikaturist trat Peichl unter dem Pseudonym Ironimus 1954 erstmalig in der Tageszeitung Die Presse mit „Julius Raab träumt vom Staatsvertrag“ auf. Seit 1964 zeichnet Peichl unter diesem Pseudonym auch für die Süddeutsche Zeitung. Zwischen 1971 und 1996 gestaltete er zu Silvester im ORF einen Jahresrückblick. Er hat eine permanente Ausstellung gemeinsam mit Manfred Deix im Karikaturmuseum in Krems an der Donau.
Peichl wohnt in einem von ihm selbst entworfenen Haus im 19. Bezirk (Himmelstraße) in Wien. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne – Markus (früher und heute (2010) Journalist, 2003-2007 Redaktionsleiter der Talkshow von Reinhold Beckmann), Sebastian (Diplomkommunikationswirt, ehemaliger Vorstand der Designagentur ART+COM, Berlin)- sowie eine Tochter Ina, die als Bühnenbildnerin und Kostümbildnerin tätig ist.
Werke (als Architekt)
- Atriumschule Krim, 1962–1963, in Wien.
- Internatsgebäude, 1964–1966, Dominikanerinnenkonvent [1]
- Rehabilitationszentrum Meidling für Hirnverletzte, 1965–1967, in Meidling, Österreich
- ORF-Landesstudios, 1969–1982, in Dornbirn, Eisenstadt, Graz, Innsbruck, Linz, Salzburg.
- Phosphateliminierungsanlage, 1980–1985, in Berlin im Rahmen der Internationalen Bauausstellung am Tegeler See errichtet.
- Bühne für den Papstbesuch am Wiener Heldenplatz, 1983
- Bundeskunsthalle (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland), 1985–1992 in Bonn
- Anbau des Städelmuseums, 1987–1991, in Frankfurt am Main
- ORF-Landesstudio Niederösterreich, 1997, in St. Pölten
- Probengebäude der Münchner Kammerspiele, 1997–2001 in München
- mit Boris Podrecca und Rudolf F. Weber: Millennium Tower, 1997–1999, in Wien, mit 202 Metern höchstes Gebäude in Österreich
- Büro-und Geschäftshaus Wilhelm Eck – Wilhelmstraße 72, 1999–2003 in Berlin
- Kindertagesstätte des Deutschen Bundestags, 1998–1999, im neu geschaffenen Regierungsviertel von Berlin
- Karikaturmuseum Krems 2001
- Messe Wien Neu, 2002–2003, in Wien
- Haus der Barmherzigkeit Tokiostraße, 2003–2006, in Wien-Donaustadt[2]
Ehrungen und Auszeichnungen
- Preis der Stadt Wien für Architektur (1969)
- Großer Österreichischer Staatspreis für Architektur (1971)
- Reynolds Memorial-Award des AIA (1975)
- Steirischer Architekturpreis (1984)
- Mies van der Rohe Award for European Architecture (1986)
- Berliner Architekturpreis (1989)
- Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (1993)
- Großer Sudetendeutscher Kulturpreis (1993)
- Auszeichnung zum deutschen Architekturpreis (1993)
- Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1996)
- Ehrenmitglied des American Institute of Architects (1996)
- Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1997)
- Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (1998)
- Politischer Karikaturist (Pseudonym „IRONIMUS“) (1998)
- Mitglied des österreichischen Kunstsenats (1998)
- Ehrenmitglied der Akademie der Künste (Berlin) (1998)
- Ehrenmitglied des Royal Institute of British Architects (1998)
- Nestroy-Ring (1999)
- 2004 wurde er in die Liste der 50 wichtigsten Österreicher der letzten 50 Jahre bei einer Leserumfrage der Tageszeitung Kurier gewählt.
- Goldener Rathausmann der Stadt Wien (2008)
Einzelnachweise
- ↑ Konvent der Dominikanerinnen Realisierung 1964–1966 eines Internatsgebäudes für die Schulen
- ↑ Peichl&Partner Realisierung Haus der Barmherzigkeit Tokiostrasse 2003–2006
Weblinks
Commons: Gustav Peichl – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Österreichischer Architekt
- Karikaturist
- Hochschullehrer (Akademie der bildenden Künste Wien)
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien
- Träger des Goldenen Komturkreuzes des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich
- Träger des Großen Österreichischen Staatspreises für Architektur
- Träger der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold
- Geboren 1928
- Mann
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