Kölner Schauspielhaus

Kölner Schauspielhaus
Schauspiel Köln

Das Schauspiel Köln ist die traditionelle Schauspielstätte Kölns. Es bildet zusammen mit der Oper Köln und weiteren Häusern die Bühnen der Stadt Köln. Das Gebäude verfügt über 1010 Plätze, davon 830 im „Großen Haus“, 120 in der Schlosserei sowie 60 im Erfrischungsraum.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Hauses

Die Geschichte des Kölner Theaters hat ihre Wurzeln im Mittelalter. Ein erstes Haus wurde 1782 in der Schmierstraße erbaut, die später nach dem Haus Komödienstraße genannt wurde. Dieses Schauspielhaus war die erste städtische Bühne in Köln. 1872 wurde in der Glockengasse ein zweites Haus errichtet. 1859 und 1869 brannten an dieser Stelle Theaterbauten ab, dann gab man den alten Platz auf. Beide Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg 1942 bei Bombenangriffen zerstört.

1957 konnten die Bühnen aus einer provisorischen Spielstätte in der Aula der Universität in ein neu errichtetes sogenanntes Mehrspartenhaus umziehen, in dem sowohl Opern und Operetten wie auch Ballett- und Theaterinszenierungen aufgeführt wurden. Nach Fertigstellung des Schauspielhauses am Offenbachplatz im Jahr 1962 wurde es hauptsächlich als Opernhaus genutzt. Beide Häuser wurden von Wilhelm Riphahn geplant und erbaut.

Das Schauspielhaus wird abgerissen und im Rahmen der Opernsanierung zwischen 2010 und 2013 auf dem Nachbargrundstück neu errichtet.[1]

Geschichte der Bühne

Intendant Gustav Hartung engagierte in den 1920er Jahren bekannte Berliner Schauspieler wie Heinrich George an die Kölner Bühne, wodurch das Haus überregional bekannt wurde. 1929 sollte Bertolt Brechts Dreigroschenoper im Schauspielhaus aufgeführt werden, die konservative Zentrumspartei wollte dies verhindern. Auf Vermittlung des damaligen Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer wurde das Stück entschärft und durfte aufgeführt werden.

Zur Zeiten der Naziherrschaft wurde NS-Anhänger Alexander Spring Intendant am Kölner Schauspielhaus; 1943 brannte das Gebäude nach einem Bombeneinschlag völlig nieder. Im August 1945 konnte das Haus in Ersatzspielstätten wie der Aula der Universität als erstes Theater in der britischen Besatzungszone wieder Vorstellungen geben. 1962 konnte im neuen Schauspielhaus am Offenbachplatz ein regulärer Spielbetrieb aufgenommen werden. Das Premierenstück war Schillers Die Räuber mit Klausjürgen Wussow in der Hauptrolle. Bundespräsident Heinrich Lübke besuchte diese Vorstellung.

1968 wurde Hansgünther Heyme neuer Regisseur des Schauspielhauses, der mit seinen unkonventionellen Umsetzungen von Stücken für Kontroversen sorgte. Auch begann er eine enge Zusammenarbeit mit dem bekannten Übersetzer antiker griechischer Literatur, Wolfgang Schadewaldt, dessen Übersetzungen Heyme in Köln realisierte. Heyme wurde 1979 von Jürgen Flimm abgelöst, der das Kölner Schauspielhaus mit seinen Inszenierungen bis 1985 endgültig in der deutschen Theaterszene etablierte.

1985 übernahm Klaus Pierwoß die Nachfolge von Flimm. Pierwoß war 1989 der erste Intendant, der den ostdeutschen Regisseur Frank Castorf mit einer Inszenierung des Hamlet an ein westdeutsches Theater holte. Es folgten weitere Intendanten wie Günter Krämer und Marc Günther, und seit August 2007 ist Karin Beier Intendantin des Kölner Schauspielhauses, Rita Thiele ist Chefdramaturgin sowie Stellvertreterin der Intendantin, und Peter F. Raddatz ist Geschäftsführer.

Einzelnachweise

  1. http://www.ksta.de/html/artikel/1214566230661.shtml

Weblinks

50.9373611111116.95057Koordinaten: 50° 56′ 14″ N, 6° 57′ 2″ O


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