- Trzebieszowice
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Trzebieszowice
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Niederschlesien Landkreis: Kłodzko Gmina: Lądek-Zdrój Geographische Lage: 50° 21′ N, 16° 46′ O50.3516.766666666667Koordinaten: 50° 21′ 0″ N, 16° 46′ 0″ O Höhe: 380 m n.p.m Einwohner: 1155
Postleitzahl: 57-541 Telefonvorwahl: (+48) 74 Kfz-Kennzeichen: DKL Wirtschaft und Verkehr Straße: Żelazno – Lądek Zdrój Schienenweg: Kłodzko – Stronie Śląskie Nächster int. Flughafen: Breslau Trzebieszowice (deutsch Kunzendorf an der Biele) ist ein Dorf im Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es gehört zur Stadt- und Landgemeinde Lądek-Zdrój (Bad Landeck) und liegt 13 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Kłodzko. Durch den Ort führt die Woiwodschaftsstraße 392 von Żelazno nach Lądek Zdrój.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Trzebieszowice liegt im Osten des Glatzer Kessels an der Biele. Nachbarorte sind Skrzynka im Norden, Radochów im Osten, Skowronki (Lerchenfeld) und Kąty Bystrzyckie im Südosten, Konradów im Süden, Nowy Waliszów und Piotrówka im Südwesten, Romanowo im Westen und Ołdrzychowice Kłodzkie im Nordwesten.
Geschichte
Kunzendorf wurde erstmals 1269 unter der lateinischen Bezeichnung Chunchonis villa erwähnt und 1320 als Conzendorf bezeichnet[1]. Es gehört somit zu den ältesten Dörfern des Glatzer Landes. Es wurde nach deutschem Recht angelegt und nach seinem Lokator benannt. Für das Jahr 1292 ist es als Pfarrdorf nachgewiesen. Zur Unterscheidung von anderen gleich lautenden Ortsbezeichnungen wurde es später auch als Großkunzendorf bezeichnet. Es bestand in älterer Zeit aus vier Rittersitzen, deren Anteile im Besitz der Adelsfamilien von Montani, Maltitz, von Frobel, von Reichenbach und von Schenkendorf waren.
Bedeutendster Rittersitz war der Steinhof, der seit ältesten Zeiten der Familie von Reichenbach gehörte, die sich Reichenbach von der Biele nannte und der ab 1578 auch der Rothenhof gehörte. Unter den Reichenbach wurde ab 1550 an der Stelle einer Feste ein Renaissance-Wohnturm errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg plünderten kaiserliche und sächsische Truppen Kunzendorf und die umliegenden Dörfer Reyersdorf, Ullersdorf und Heinzendorf. Der Rittersitz Rothenhof wurde angezündet und die darin befindlichen Soldaten der Glatzer Besatzung gefangen genommen.
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts verkaufte Johann Kaspar Freiherr von Montani seinen Kunzendorfer Besitz dem kaiserlichen Feldzeugmeister Ernst Georg von Wallis, der auch die anderen Anteile an sich brachte. Nach dessen Tod 1689 erbte seine Besitzungen die hinterlassene Witwe Magdalena, geb. von Attems. Sie erwarb Heinzendorf, das sie mit der Herrschaft Kunzendorf verband, sowie Altwaltersdorf und Plomnitz hinzu. Nach ihrem Tod 1712 erbte die Herrschaft Kunzendorf der ältere Sohn Georg Olivier von Wallis, der seine Besitzungen 1744 dem einzigen Sohn Stephan Olivier († 1832) vererbte.
Nach den Schlesischen Kriegen fiel Kunzendorf zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. 1783 verkaufte Stephan Olivier von Wallis Kunzendorf zusammen mit seinen anderen Besitzungen in der Grafschaft Glatz dem Friedrich Wilhelm Graf von Schlabrendorf auf Hassitz und Stolz. Dieser inkorporierte 1789 die Dörfer Wolmsdorf, Winkeldorf, Weißwasser und Martinsberg, die bis dahin zur Herrschaft Seitenberg gehörten, in die Herrschaft Kunzendorf.
Später gelangte Kunzendorf durch Heirat an die Grafen von Harbuval und Chamaré. Für das Jahr 1800 sind nachgewiesen: eine Pfarrkirche, ein Schloss, vier herrschaftliche Vorwerke, drei Mehlmühlen, 37 Bauern und etwa 150 andere Häuser (Feuerstellen).
Nach der Neugliederung Preußens gehörte Kunzendorf seit 1815 zur Provinz Schlesien und war zunächst dem Landkreis Glatz eingegliedert. 1818 erfolgte die Umgliederung in den Landkreis Habelschwerdt, zu dem es bis 1945 gehörte. 1939 wurden 1.446 Einwohner gezählt.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Kunzendorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Trzebieszowice umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Trzebieszowice zur Woiwodschaft Wałbrzych.
Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche St. Andreas besitzt eine Innenausstattung im Stil des Neubarock. An einer Wand ist eine Christuskopf-Darstellung erhalten, die vermutlich aus dem früheren gotischen Kirchenbau stammt.
- Das Schloss war ursprünglich ein Renaissance-Wohnturm. Dieser wurde im 18. Jahrhundert zu einem vierflügeligen Gutshof mit Arkadenhof umgebaut. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Gutshof um einen langgezogenen Flügel mit einem bekrönten Turm erweitert. Gleichzeitig erhielt der Innenhof ein Glasdach, wodurch eine repräsentative Halle entstand. An den Außenwänden befinden sich Spolien von Steinmetzarbeiten der Renaissance und des Barock, die teilweise aus der Kirche stammen. Das Schloss ist von einem Landschaftspark mit altem Baumbestand umgeben.
Literatur
- Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet von Dieter Pohl. Bd. 4, ISBN 3-927830-18-6, S. 25–26
- Peter Güttler: Das Glatzer Land. Reiseführer herausgegeben von der Aktion West-Ost im BDKJ, Düsseldorf 1995, ISBN 3-928508-03-2, S. 64
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien, München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 957
- Felix Klesse: Auf den Spuren der Grafen von Wallis. In: Die Grafschaft Glatz, Bd. 1, 1937, S. 91–92
Weblinks
- Historische und aktuelle Ansichten sowie geographische Lage
- Historische Ansichten
- Beschreibung Schloss Kunzendorf (polnisch) und aktuelle Fotos
Einzelnachweise
- ↑ Marek Šebela, Jiři Fišer: České Názvy hraničních Vrchů, Sídel a vodních toků v Kladsku. In: Kladský Sborník 5, 2003, S. 384
Kategorie:- Ort der Woiwodschaft Niederschlesien
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