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Flughafen Madrid-Barajas Kenndaten IATA-Code MAD ICAO-Code LEMD Koordinaten 40° 29′ 37″ N, 3° 34′ 0″ W40.493555555556-3.5667638888889609.9Koordinaten: 40° 29′ 37″ N, 3° 34′ 0″ W 609,9 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 12 km von Madrid Straße Bahn U-Bahn Linie 8 Basisdaten Eröffnung 1931 Betreiber AENA Fläche 2.400 ha Terminals 4 Passagiere 50.846.104 [1]2008 Luftfracht 328.985 t [1] (2008)
Flug-
bewegungen469.740 [1] (2008)
Kapazität
(PAX pro Jahr)70 Mio Beschäftigte > 30000 Start- und Landebahnen 15R/33L 4.100 m × 60 m Asphalt 15L/33R 3.500 m × 60 m Asphalt 18R/36L 4.350 m × 60 m Asphalt 18L/36R 3.500 m × 60 m Asphalt Der Flughafen Madrid-Barajas (span. Aeropuerto de Madrid Barajas) der spanischen Hauptstadt Madrid ist der größte internationale Verkehrsflughafen von Spanien, europaweit nach London-Heathrow, Paris-Charles de Gaulle und Frankfurt Rhein-Main der viertgrößte und liegt im Weltvergleich aller Verkehrsflughäfen an 10. Stelle (Stand: 29. Juli 2008)[2]. Als bedeutendstes Luftfahrt-Drehkreuz der spanischen Luftfahrt ist er zugleich Europas wichtigster Knotenpunkt nach Südamerika. Barajas ist der Heimatflughafen der Fluggesellschaften Iberia, Air Europa, Air Comet und Spanair.
Neben dem Flughafen Barajas gibt es bei Madrid die beiden Flughäfen Cuatro Vientos und Torrejón, die noch heute (2009) in Betrieb sind. Zusätzlich befindet sich im Vorort Getafe ein Militärflugplatz.
Im Februar 2009 gab es Überlegungen, den Flughafen zu Ehren des ersten demokratisch gewählten Ministerpräsidenten Spaniens, Adolfo Suárez, in 'Aeropuerto Suárez' umzubenennen. [3]
Inhaltsverzeichnis
Lage und Verkehrsanbindung
Der Flughafen befindet sich zwölf Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Madrid auf einer Höhe von 610 Metern über Normalnull.
Die Terminals T1 bis T3 sind von der A-2 (Autovía del Nordeste, Madrid-Zaragoza-Barcelona) über die Ausfahrt 12 auf die M-14 zu erreichen. Terminal T4 und T4S von der M-40 Sur (Süd) über die Ausfahrt 8 auf die M-12/T4 weiter durch den mautpflichtigen Tunnel und der M-12 folgend bis zu den Hinweisschildern T4/T4S.
Seit Juni 1998 besteht mit der Linie 8 eine Anbindung an das Netz der Metro Madrid. Um ins Zentrum der Innenstadt (Puerta del Sol/Gran Via) zu gelangen, muss jedoch bis zu zweimal umgestiegen werden. Die U-Bahn verbindet den Flughafen in 15 Minuten direkt mit der nördlich der Innenstadt gelegenen Station Nuevos Ministerios. Ab 2002 bestand dort die Möglichkeit, direkt das Gepäck einzuchecken; dieser Service wurde 2005 wieder eingestellt. Inzwischen wurde die U-Bahn bis zum Terminal 4 verlängert. Diese Verbindung ist gegenüber der sonstigen U-Bahn zuschlagspflichtig (ca. 1 Euro einfach).
Von allen Terminals T1 bis T4S verkehren im Zehnminutentakt Autobusse und Microbusse zu zentralen Stellen der Stadt Madrid mit Anschlussverbindungen der Bahn oder nationalen Buslinien.
Geschichte
Anfang 1920 entschied die Stadtverwaltung von Madrid zusätzlich zu den bereits vorhandenen Flugplätzen Getafe, Cuatro Vientos und Torrejón de Ardoz zentral in Madrid einen weiteren Flugplatz zu errichten, der für die Zukunft genügend Erweiterungsflächen zu Verfügung hat. Der Aeropuerto Bajaras wurde vom Architekten Luis Gutiérrez Soto und dem Ingenieur Marqués de los Álamos entworfen. Der Baubeginn war 1928.
Aeropuerto Barajas ging am 22. April 1931 offiziell in Betrieb. Im Jahre 1933 nahm die damalige Postlinie LAPE (Líneas Aéreas Postales Españolas) die erste kommerzielle Strecke nach Barcelona auf. Im selben Jahr folgten auch die ersten internationalen Verbindungen. Das Flugfeld bestand 1931 aus einer großen rechteckigen Grünfläche. In der Mitte befand sich ein kreisrunder weißer Markierungspunkt, der den Namenszug von Madrid trug. Am Rande des Flugfeldes befanden sich Bauwerke wie Hangars, Lagerhallen und Büros.
1944 wurde die erste befestigte Bahn mit einer Länge von 1400 Meter und einer Breite von 48 Meter gebaut. In den 1950er Jahren bekamen die Bahnen von Barajas ihre heute üblichen Richtungsbezeichnungen. Der Flughafen galt als der modernste in Europa. 1954 startete die erste Lockheed Super Constellation der IBERIA ihren ersten Flug nach New York. Die International Civil Aviation Organization klassifizierte 1957 den Flughafen Madrid-Barajas in die Kategorie 1.
1970 erfolgte der erste größere Um- und Neubau der Abfertigungsanlagen und Terminals auf Grund des hohen Aufkommens von Großraumflugzeugen.
Das Passagieraufkommen von Barajas ist seit dem Umbau im Jahre 1970 kontinuierlich angestiegen. 1960 waren es noch 900.000 Passagiere, während 2005 bereits die 40-Millionen-Grenze überschritten wurde.
Zwischenfälle
Am 30. Dezember 2006 fand ein Bombenanschlag der baskischen Separatistenorganisation ETA auf ein Parkdeck des neueröffneten Terminal 4 des größten spanischen Flughafens statt. Bei der Explosion, die das fünfstöckige Parkhaus weitgehend zerstörte, wurden zwei Ecuadorianer getötet; es handelt sich um die ersten Todesopfer bei einem ETA-Anschlag seit 2003. Weitere 26 Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt.
Am 20. August 2008 verunglückte um 14:45 Uhr eine 15 Jahre alte McDonnell Douglas MD-82 der Fluggesellschaft Spanair (Flugnummer JK5022 / LH2554) mit 173 Menschen an Bord beim Start. Die Maschine sackte kurz nach dem Start wieder ab und ging am Boden in Flammen auf. Spanische Medien berichteten zunächst, das linke Triebwerk der Spanair-Maschine habe beim Start Feuer gefangen. Videoaufnahmen der Flughafenbetreibergesellschaft AENA zeigten jedoch, dass das Flugzeug erst nach dem Absturz in Flammen aufging. Die Maschine sollte nach Las Palmas de Gran Canaria fliegen, es gab nur 18 Überlebende.
Ausstattung
Abfertigungsgebäude
Die insgesamt 24 Informationspunkte sind in den Terminals T1 bis T4S untergebracht und 24 Stunden besetzt. Insgesamt stehen fünf variable Räumlichkeiten für Tagungen, Konferenzen, Ausstellungen etc. zur Verfügung. Diese befinden sich in den Terminals T1 und T2.
Architekt des Terminal 4 war der britische Stararchitekt und Pritzker-Preisträger Richard Rogers. Das neue Terminal T4 mit dem Satellitengebäude T4S wurde am 5. Februar 2006 eröffnet. Mit dieser Vergrößerung wurde Madrid-Barajas zum flächenmäßig zweitgrößten zivilen Flughafen der Welt. Die Terminalfläche verdreifachte sich. Es kamen 65 Flugsteige mit Brücken hinzu. Damit kann der Flughafen rund 70 Millionen Passagiere abfertigen. Am 30. Dezember 2006 gab es einen Bombenanschlag auf eines der Parkhäuser des Terminal 4, das dabei erheblichen Schaden nahm. An diesem Tag wurde der Flugbetrieb an diesem Terminal eingestellt.
Start- und Landebahnen
Bis 1998 verfügte Barajas über zwei sich kreuzende Pisten (18/36 und 15/33). Im November 1998 wurde eine neue Piste (die heutige 18R/36L) in Betrieb genommen. Die alte Start- und Landebahn 18/36 wurde stillgelegt. Im Zuge der Erweiterung des Flughafens um das Terminal T4 wurden zwei weitere Pisten parallel zu den bestehenden gebaut und 2006 in Betrieb genommen. Somit weist der Flughafen heute vier Start- und Landebahnen auf: 18R/36L (neu 1998), 18L/36R, 15L/33R (beide neu 2006) sowie 15R/33L (die frühere 15/33). Alle Bahnen sind mit Anflugsystemen und Befeuerung, wie zum Beispiel Instrumentenlandesystem und VASI, nach dem neuesten Stand ausgerüstet.
Am 28. September 2006 wurde ein neues Überwachungssystem für den Flugverkehr eingeführt, mit dem eine schrittweise Erhöhung der Flugbewegungen von aktuell 78 Flugbewegungen pro Stunde auf 90 und künftig 120 Starts und Landungen pro Stunde erreicht werden soll. Zu diesem Zweck sind seit jenem Datum erstmals alle vier Bahnen gleichzeitig für simultane Starts und Landungen in Gebrauch, anstatt wie bisher insgesamt nur zwei (jeweils eine der beiden Parallel-Pisten).
Verkehrszahlen und Vergleich
Jahr 1960 1970 1980 1990 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Pax (in Mio) 0,961 4,158 10,166 16,038 32,829 34,002 33,916 35,856 38,719 42,148 45,530 52,143 50,846 Die Zahlen aus der Passagierluftfahrt verdeutlichen die Bedeutung von Madrid-Barajas (MAD) als großer Passagier-Flughafen. In den Top-50 der größten Luftfracht-Umschlagplätze europaweit (2006) liegt MAD hinter den Flughäfen Brüssel-Zaventem (7.), Lüttich-Bierset (8.) und Mailand-Malpensa (9.) auf Position 10.[4]
Siehe auch
Filme
- Moderne Luftschlösser (4): Flughafen Madrid-Barajas, Spanien. Dokumentation, Frankreich, 2007, 26 Min., Regie: Ingmar Trost, Sebastian Lemke, Produktion: ZDF, Erstsendung: 2. März 2008, Inhaltsangabe von arte
- Madrid Airport and the Welsh Assembly building, BBC, 2007, RealPlayer-Video, 3 Min.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Jahresstatistik der spanischen Flughafen-Betreibergesellschaft AENA
- ↑ www.airports.org
- ↑ ABC.es: Bericht über Umbenennungs-Diskussion in Aeropuerto Suárez, Nachricht vom 10. Februar 2009
- ↑ Corporate Info von SAB (englisch)
Weblinks
- Flughafendaten von World Aero Data (englisch)
- Madrid Barajas - Offizielle Website in Englisch
- Architekturfotografie des Terminal 4 von Robert Mehl
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