LWL-Museum für Naturkunde

LWL-Museum für Naturkunde
LWL-Museum für Naturkunde Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium
Eingang des LWL-Museums für Naturkunde.jpg
Eingangsbereich des Museums
Daten
Ort Münster
Eröffnung 1892
Betreiber Landschaftsverband Westfalen-Lippe
Leitung Dr. Alfred Hendricks
Website Offizielle Webseite des LWL-Museums für Naturkunde


Das LWL-Museum für Naturkunde (auch Westfälisches Museum für Naturkunde) in Münster ist ein Landesmuseum in der Trägerschaft des Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Zu ihm gehört das Landesmuseum, ein Planetarium, die Biologische Station in der Außenstelle Heiliges Meer, das in den Gemeinden Recke und Hopsten liegt, die Außenstelle Kahler Asten und die Paläontologische Bodendenkmalpflege für Westfalen-Lippe. Das Museum liegt in der Nachbarschaft des Allwetterzoos Münster und des Mühlenhof-Freilichtmuseum Münster am Aasee an der Sentruper Straße.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hermann Landois gründete auf dem Gelände des zoologischen Gartens an der Himmelreichallee in Münster das „Provinzialmuseum für Naturkunde“. 1892 öffnete es seine Pforten, Landois wurde ehrenamtlicher Leiter.[1] Das Museum sollte zunächst die naturkundlichen Zeugnisse Westfalens präsentieren.

Der Hauptbestand der Sammlungen kam im Anfang aus den Beständen der Zoologischen und Botanischen Sektion des Westfälischen Provinzialvereins. Darüber hinaus profitierte das Museum von den im Zoo verstorbenen Tieren, die für die Sammlung präpariert wurden. Im Oktober und November 1944 wurde das Gebäude durch Fliegerangriffe stark beschädigt, die Bestände waren allerdings vorsorglich größtenteils ausgelagert worden, so dass sich die Kriegsschäden nur auf das Gebäude beschränkten. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Mittel knapp, deshalb konnte die Ausstellung erst 1949 wieder aufgebaut werden.[2]

1967 fiel die Entscheidung, den zoologischen Garten vom Stadtkern an den Stadtrand zu verlagern, weil eine große Bank das hoch attraktive Gelände bebauen wollte.[3] Für das Museum, das stets von der Zusammenarbeit mit dem Zoo profitiert hatte, war das nicht von Vorteil. Daher bat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe - ehemals Provinzialverein - die Stadt Münster um eine Bezuschussung eines Museumsneubaus in unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen Allwetterzoo. Das vorgelegte Konzept mit dem Planetarium war überzeugend, sodass die Stadt eine Bezuschussung von 8,5 Mio. DM bewilligte.

Auch das Land Nordrhein-Westfalen beteiligte sich am Neubau und mit allen weiteren Zuschüssen verblieben nur noch 14,5 Mio. DM die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe von der geplanten Bausumme von 29 Mio. DM aufbringen musste.[4] 1981 wurde das Museum an seinem heutigen Standort neu eröffnet.

Gebäude

Das Gebäude beinhaltet rund 4.200 m2 an Ausstellungsfläche sowie einen Museumshof mit etwa 3.500 m2. Das Planetarium mit einem Kuppeldurchmesser von 20 m bietet 260 Zuschauern Platz.

Sammlungen

Dem Museum gehören einige wissenschaftliche Sammlungen, die zu Forschungszwecken oder als Ressource für die verschiedenen Ausstellungen benutzt werden. Es gibt eine zoologische Sammlung mit rund 30.000 präparierten Exemplaren und 1 Mio. Insekten, eine botanische Sammlung die 300.000 Pflanzenbelegen umfasst sowie eine geowissenschaftliche Sammlung mit 70.000 Exemplaren und eine ethnologische Sammlung mit 400 Objekten.

Ausstellungen

Parapuzosia seppenradensis Original im Foyer des Museums

Sonderausstellungen

Dauerausstellungen

  • Prärie- und Plainsindianer - Wandel und Tradition

Die Ausstellung zeigt Lebensweise und Kultur der Plainsindianer, sowie den Einfluss der europäischen Einwanderer.

  • Westfalen im Wandel - Von der Mammutsteppe zur Agrarlandschaft

Diese Ausstellung beschäftigt sich mit dem Zeitraum von der letzten Eiszeit bis heute.

Ausstellung in der Außenstelle des LWL-Museums für Naturkunde

  • Kahler Asten – Das Dach Westfalens

Die Entstehung des Gebietes rund um den Kahlen Asten sowie seine Pflanzen und Tiere werden vorgestellt.

Besonderheiten

Das Naturkundemuseum ist im Besitz des größten Ammoniten der Welt. Er steht mit seinen 174,2 Zentimetern im Durchmesser im Museumsfoyer. 2008 wurde er von der Paläontologischen Gesellschaft zum Fossil des Jahres ernannt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Westfälisches Museum für Naturkunde, Karl Ditt, Landschaftsverband Westfalen-Lippe: 1892-1992: Festschrift 100 Jahre-Westfälisches Museum für Naturkunde. In: Band 54 von Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde: Beiheft. 1992, S. 7.
  2. Westfälisches Museum für Naturkunde, Karl Ditt, Landschaftsverband Westfalen-Lippe: 1892-1992: Festschrift 100 Jahre-Westfälisches Museum für Naturkunde. In: Band 54 von Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde: Beiheft. 1992, S. 51.
  3. Westfälisches Museum für Naturkunde, Karl Ditt, Landschaftsverband Westfalen-Lippe: 1892-1992: Festschrift 100 Jahre-Westfälisches Museum für Naturkunde. In: Band 54 von Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde: Beiheft. 1992, S. 54.
  4. Westfälisches Museum für Naturkunde, Karl Ditt, Landschaftsverband Westfalen-Lippe: 1892-1992: Festschrift 100 Jahre-Westfälisches Museum für Naturkunde. In: Band 54 von Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde: Beiheft. 1992, S. 56.

Weblinks

 Commons: LWL-Museum für Naturkunde Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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