Laclo

Laclo
Subdistrikt Laclo
Laclo (Osttimor)
Red pog.svg
Hauptstadt Laclo
Fläche 368,74 km²[1]
Einwohnerzahl 7.618 (2010)[1]
Sucos Einwohner (2010)[2]
Hohorai 909
Lacumesac 2.857
Uma Caduac 2.967
Uma Naruc 885
Übersichtskarte
Verwaltungsgliederung von Manatuto
Lage des Distrikts Manatuto

Laclo (Lacló, Laculo, Lakló, Lucló, Luclo) ist der Hauptort des gleichnamigen osttimoresischen Subdistrikts im Distrikt Manatuto.

Inhaltsverzeichnis

Der Ort

Ortsteile von Laclubar
Orte Position[3] Höhe Orte Position Höhe
Hahi Hoho 8° 33′ S, 125° 55′ O-8.5522222222222125.92222222222187 187 m Hohorai 8° 33′ S, 125° 55′ O-8.5572222222222125.91194444444177 177 m
Laclo 8° 33′ S, 125° 55′ O-8.555125.90944444444177 177 m Nacaleo 8° 33′ S, 125° 55′ O-8.5541666666667125.91916666667159 159 m
Readodoc 8° 33′ S, 125° 54′ O-8.5533333333333125.90583333333236 236 m Umanaruk 8° 33′ S, 125° 55′ O-8.5561111111111125.91583333333159 159 m
Umasurat 8° 33′ S, 125° 55′ O-8.555125.91388888889159 159 m

Der Ort Laclo liegt im Landesinneren Timors, etwa 31 km in Luftlinie östlich von der Landeshauptstadt Dili und knapp 13 km südwestlich der Distriktshauptstadt Manatuto. Eine verhältnismäßig gut ausgebaute Straße führt von Laclo zur nördlichen Küstenstraße nahe Manatuto, die die Regionen des Landes verbindet. Laclo liegt auf einer Meereshöhe von 177 m, am Nordufer des Nördlichen Laclós. Sein Nebenfluss, der Liloco teilt den Ort Laclo. Der Osten mit den Ortsteilen Hahi Hoho (Hahihoho) und Nacaleo (Nacaleun, Nacleu) gehört zum Suco Uma Caduac, der Westen mit den Ortsteilen Laclo, Hohorai, Readodoc (Reododok, Leododok) Umanaruk und Umasurat gehört zum Suco Lacumesac.

In Laclo befinden sich zwei Grundschulen, die Escola Presecundaria Mantane[4] und ein kommunales Gesundheitszentrum.[5]

Der Subdistrikt

Geographie

Laclo liegt im Nordwesten des Distrikts Manatuto

Der Subdistrikt liegt an der Nordküste Timors. Östlich liegt der Subdistrikt Manatuto und südlich der Subdistrikt Laclubar. Im Osten grenzt Laclo an die Subdistrikte Metinaro (Distrikt Dili) und Remexio (Distrikt Aileu). Das Flusssystem des Nördlichen Laclós durchzieht den gesamten Subdistrikt. Er ist einer der wenigen Flüsse, die im Nordteil Timors ganzjährig Wasser führen, da er aus dem Süden gespeist wird.

Laclo teilt sich in vier Sucos: Hohorai, Lacumesac (Laku Mesak), Uma Caduac (Umacaduac, Umakaduak) und Uma Naruc (Umanaruk).

Die Important Bird Area um den Berg Curi nimmt den Großteil des Nordens Laclos an der Küste ein.[6]

Einwohner

Im Subdistrikt Laclo leben 7.618 Menschen (2010,[1] 2004: 7.558[7]). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Galoli. Auffällig ist im Subdistrikt der hohe Anteil von Müttern im Teenageralter. Pro Jahr kommt es zu 101,5 Lebendgeburten pro 1.000 Mädchen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren. Dies ist landesweit der vierthöchste Wert (Landesdurchschnitt: 59,2), liegt aber noch unter dem weltweiten Höchstwert von El Salvador von 108 Geburten. Durchschnittlich bekommt eine Frau im Subdistrikt in ihrem Leben 7,25 Kinder. Entsprechend liegt der Altersdurchschnitt bei 17,5 Jahre (2010,[1] 2004: 17,0 Jahre[8]).

Geschichte

Laclo war eines der traditionellen Reiche Timors, die von einem Liurai regiert wurden. Es erscheint auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte.[9][10] Der Liurai von Laclo gehörte zur Ethnie der Mambai.

1752 existierte bereits eine katholische Kirche in Laclo.

Im Frühjahr 1861 brachen hier Revolten gegen die Zwangsarbeiten an öffentlichen Projekten aus. Afonso de Castro entsandte daraufhin Cabeira, einen Veteranen und Kenner des Landes, um eine Basis in Manatuto zu errichten. Doch er konnte nur auf einige Truppen aus Vemasse zurückgreifen. Bereits im April kam es zu Gefechten. Am 26. August wurde die Rebellion in Laclo niedergeschlagen. Das Lager der Rebellen wurde niedergebrannt und den einheimischen Verbündeten Plünderungen und die Kopfjagd auf die Rebellen erlaubt. Im Juni 1863 wurde ein Aufstand in Laga niedergeschlagen. Dabei wurde auch der Rebellenchef von Laclo gefangen genommen.

Während der Rebellion von Manufahi kam es in der Region erneut zu Kämpfen. Jaime do Inso, zweiter Leutnant des portugiesischen Kanonenboots Patria berichtete von drei Köpfen, die in Laclo aufgehängt worden waren.[11]

Am 4. September griffen FRETILIN-Einheiten in Folge des Bürgerkriegs Hatu Conan (Lacumesac) an und nahmen zwölf UDT-Mitglieder gefangen. Neun von ihnen wurden ermordet.[12]

Laclo war 1976 ein Rückzugsgebiet der FALINTIL, die gegen die indonesischen Invasoren kämpfte. Hier gründete sie eine base de apoio, eine Widerstandsbasis, die Zuflucht für Flüchtlinge aus dem Distrikt Manatuto, Dili und Aileu bot.[13]

1977 wurden hungrige Flüchtlinge, die sich aus den Bergen herab getraut hatten, um ihre Felder abzuernten, von indonesischen Soldaten wieder vertrieben. Die Soldaten brannten die Gärten nieder und erschossen das Vieh.[13]

Im Mai 1978 begannen die Indonesier die Widerstandsbasis Idada in den Hügeln von Hatu Conan zu attackieren. Ab Juli wurden die osttimoresischen Widerstandskämpfer eingekreist und vernichtet. Dabei kamen auch Flugzeuge vom Typ Rockwell OV-10 zum Einsatz, die von den Vereinigten Staaten an Indonesien verkauft worden waren. Gefangene wurden erst zum Bataillonsposten nach Ili-Mano (Uma Caduac), dann nach Metinaro gebracht, wo später das Gefangenenlager in ein Umsiedlungslager umgewandelt wurde, wo die Osttimoresen festgehalten wurden. Im August 1979 wurden die männlichen Gefangenen aus Laclo in die Heimat zurückgebracht, wo sie Baracken errichteten. Im Oktober folgten die Frauen. Auch im Ort Laclo und in Behau gab es Ende 1979 indonesische Lager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den indonesischen Besatzern umgesiedelt werden sollten. Die Einwohner des Ortes Laclo durften nur in nächster Umgebung auf dem steinigen Untergrund Ackerbau betreiben. Fast täglich starben Menschen an Hunger und Krankheit, bis ihnen 1980 von der indonesischen Armee wieder erlaubt wurde, ihre Felder außerhalb wieder zu bewirtschaften. Die entlegenen Gebiete des Subdistrikts wurden entvölkert. Von 1970 bis 1980 sank die Bevölkerung Laclos von 6.512 um 45,1 % auf 3.578 Personen.[13]

Am 6. September 1999 rechneten die Einwohner von Laclo mit einem Angriff durch die pro-indonesische Mahodomi-Miliz und die indonesische Armee. Die Menschen flohen in die Wälder, kehrten dann aber später am Tag wieder in ihre Häuser zurück. Am nächsten Tag flohen sie erneut, als Polizei und Militär öffentliche Gebäude niederbrannte und die Miliz durch die Straßen patrouillierte. Mindestens vier Menschen wurden ermordet, zahlreiche andere durch Schüsse verwundet.[13]

Wirtschaft

46 % der Haushalte in Laclo bauen Mais an, 41 % Kokosnüsse, 39 % Maniok, 34 % Gemüse, 26 % Reis und 12 % Kaffee.[8] Der Reisanbau findet vor allem am Flusssystem des Nördlichen Laclos statt.

Im Norden und Westen von Laclo finden sich kleine Vorkommen an Marmor. So bei Ilimano (Suco Uma Caduac), wo die Vorkommen bereits in der portugiesischen Kolonialzeit und der indonesischen Besatzungszeit genutzt wurden. Bei Behau kann man noch große Blöcke an der Straße zwischen Dili und Manatuto sehen, die vom kommerziellen Abbau stammen.

Einzelnachweise

  1. a b c d Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)
  2. Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  4. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  5. UNMIT-Karte des Distrikts Manatuto, August 2008
  6. Birdlife International IBAs in Timor-Leste
  7. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  8. a b Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004
  9. TIMOR LORO SAE, Um pouco de história
  10. East Timor - PORTUGUESE DEPENDENCY OF EAST TIMOR
  11. History of Timor – Technische Universität Lissabon
  12. „Chapter 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  13. a b c d „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)

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