Lamgarben

Lamgarben
Garbno
Garbno führt kein Wappen
Garbno (Polen)
DEC
Garbno
Garbno
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Landkreis: Kętrzyn
Gmina: Korsze
Geographische Lage: 54° 8′ N, 21° 17′ O54.13194444444421.2836111111117Koordinaten: 54° 7′ 55″ N, 21° 17′ 1″ O
Einwohner: 741 (8. Okt. 2004[1])
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NKE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KętrzynKorsze
Nächster int. Flughafen: Danzig
Kaliningrad

Garbno (deutsch Lamgarben) ist ein Dorf in Polen in der Wojewodschaft Ermland-Masuren in der Gemeinde Korsze.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt Korsze liegt etwa zehn Kilometer nordwestlich und die Stadt Kętrzyn acht Kilometer südöstlich des Dorfes. Etwa 22 Kilometer nördlich verläuft die polnische Staatsgrenze zur russischen Oblast Kaliningrad.

Geschichte

Die erste feste Siedlung an der Stelle des heutigen Garbno wurde 1328 errichtet. Damals befand sich hier ein Wildhaus des Deutschen Ordens. Neben dieser Wehranlage befand sich eine Siedlung, die 1339 als Laumygarbis und 1419 als Lamegarben erwähnt wurde. 1422 gab es bereits eine Kirche in der Ortschaft. Zu dieser Zeit gab es in der Ortschaft vier Krüge, eine Mühle und zehn Bauerngehöfte. 1528 bis 1550 gehörten zur Pfarrei Garbno die Ortschaften Kraskowie und Tołkinach. Im 16. Jahrhundert gehörte die Siedlung dem Herzog Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach, der sie an Michael von Eglofstein verlieh. Danach wurden die von der Groeben Besitzer des Orts.

Die Kirche

Eine neue Kirche wurde zwischen 1728 und 1732 errichtet. Diese wurde bei einem Sturm am 17. Januar 1818 schwer beschädigt. Dabei stürzte der Kirchturm ein und das Dach wurde beschädigt. 1824 wurde das Gebäude erneuert. 1880 ging Garbno in das Eigentum der Familie Boehm über, als Otto Boehm es als Hochzeitsgeschenk bei der Hochzeit mit Elisabet erhielt. Ab 1911 war die Familie Schulze Eigentümer, die Familie Boehm hatte den Ort verlassen. Schulzes betrieben hier vor allem Pferdezucht und Schweinemast. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Dorf Teil Polens. 1954 wurde das Dorf kurzzeitig Sitz einer Gromada. Am 1. Oktober 1961 wurde in Grabno das erste landwirtschaftliche Kombinat der Woiwodschaft Olsztyn gegründet. Es war eines der ersten des sozialistischen Landes.

Name

Der ursprüngliche prussische Name, 1339 als Laumygarbis, setzt sich zwei Wörtern zusammen. Das Wort garbis bedeutet Hügel. Der erste Teil des Wortes lauma Wahrsagerin, Hexe Der Ort heißt daher Hexenhügel.

Einwohnerentwicklung

1817 gab es in Garbno 17 Wohngebäude, in denen 196 Menschen wohnten[2]. Am 8. Oktober 2004 lebten 380 Frauen und 361 Männer hier[3].


Jahr 1817 1939 1970 1996 2000
Einwohnerzahl [4] 196 652 459 813 765

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist das Gutshaus aus dem 19. Jahrhundert. Am Haus befindet sich seit 1998 eine Gedenktafel mit einer zweisprachigen Inschrift. Deutsch steht dort Hier lebte und wirkte in den Jahren 1880–1911 die Begründerin der Landfrauenbewegung Elisabet Boehm, geb. Steppuhn. Vor 100 Jahren reifte hier eine Idee, die heute Landfrauen auf der ganzen Welt verbindet. Garbno (Lamgarben) – 1998.[5]

Weiterhin gibt es eine Kirche im Dorf. Diese wurde ursprünglich im 14. Jahrhundert errichtet. Die Kirche wurde 1728 und 1732 neu errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer zerstört und danach wieder aufgebaut. Der Kirchturm stammt noch aus dem 15. Jahrhundert. Aus derselben Zeit stammt das Weihwasserbecken aus dem 15. Jahrhundert.[6]


Wirtschaft und Infrastruktur

Durch Garbno führt die Wojewodschaftsstraße 592. Diese beginnt im etwa 35 Kilometer entfernten Giżycko und endet im etwa ebensoweit von Garbno entfernten Bartoszyce. Die Straße kreuzt die Wojewodschaftsstraße 590, die unter anderem Reszel und Korsze miteinander verbindet.

Der nächste internationale Flughafen auf polnischem Staatsgebiet ist der Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig in etwa 200 Kilometern Entfernung. Der geographisch näher gelegene Flughafen ist der Flughafen Kaliningrad etwa 80 Kilometer nördlich. Dieser befindet sich aber in der russischen Oblast Kaliningrad.

Das Dorf verfügt über keinen eigenen Bahnanschluss. Die nächste Bahnstation befindet sich im zirka vier Kilometer entfernten Dorf Tołkiny.

Verweise

Literatur

  • Tadeusz Swat: Dzieje Wsi in Kętrzyn: z dziejów miasta i okolic, Olsztyn 1978, S. 172-174

Weblinks

Fußnoten

  1. http://www.korsze.pl/statystyka/statystyka_miejscowosci_08102004.htm
  2. Tadeusz Swat, 1978, S. 173
  3. http://www.korsze.pl/statystyka.htm
  4. Für 1817, 1939 und 1990: Tadeusz Swat, 1978, S. 173-174, für 31. Dez. 1996 und 31. Dez. 2000; http://www.korsze.pl/statystyka.htm
  5. http://www.ostpreussen.net/index.php?seite_id=12&kreis=13&stadt=18&bericht=02
  6. http://www.ostpreussen.net/index.php?seite_id=12&kreis=13&stadt=18&bericht=03

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