Annahütte

Annahütte
Annahütte
Gemeinde Schipkau
Koordinaten: 51° 34′ N, 13° 54′ O51.55944444444413.896666666667Koordinaten: 51° 33′ 34″ N, 13° 53′ 48″ O
Einwohner: 1.161 (2000)
Eingemeindung: 31. Dez. 2001
Postleitzahl: 01994
Vorwahl: 035754

Annahütte (niedersorbisch Serchiń, bis 1936 Särchen, obersorbisch Ždźarki [1]) ist ein Teil der Gemeinde Schipkau in Brandenburg. Ortsbürgermeister ist Horst Pawlik (2007).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Glashüttenstraße - Teil der Glasarbeitersiedlung

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt von 1418 als Serchin, was Ort, der durch Brandrodung entstand bedeutet. Die Entwicklung des Bauerndorfes schritt nur langsam voran. Im Jahr 1856 wurde eine Glashütte eröffnet. Im Jahr 1870 wurde in der Gegend Braunkohle abgebaut. Ab 1872 wurde so im Dorf ein merklicher Aufschwung spürbar. Die Einwohnerzahl erhöhte sich von 250 auf etwa 3500 im Jahr 1912. In dieser Zeit erhielt der Ort auch seine Schule, eine Post, ein Freibad und einen Anschluss an das Schienennetz. Die Glashütte wurde zu einem kleinen Industriekomplex erweitert. Um 1885 wurde die niedersorbische Sprache von Deutsch verdrängt.

Im Jahr 1938 wurde der Name des Ortes von Särchen in Annahütte geändert. Dies war der Name des Glashütte, die wiederum nach der Frau des Besitzers benannt worden war.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Brikettfabriken als Kriegsentschädigung demontiert und die verbleibenden Industrieanlagen wurden verstaatlicht.

Die Gegend wurde zum Bergbauschutzgebiet erklärt und damit wurden alle Investitionen in Annahütte gestoppt. Die Pläne zur Devastierung des Dorfes wurden später aufgehoben, aber nach einem neuen Plan von 1984 sollte 2000 die Überbaggerung erfolgen. Durch die Wende 1989/1990 wurden diese Pläne aber erneut aufgegeben. Die in den folgenden Jahren versuchte Privatisierung der Glashütte scheiterte. In den letzten Jahren steigt die Einwohnerzahl wieder an.

Einwohnerentwicklung

Zu Annahütte gehören die beiden Wohnplätze Herrnmühle und Karl-Marx-Siedlung.

Am 31. Dezember 2001 schlossen sich die Gemeinden Schipkau, Annahütte, Klettwitz, Meuro, Drochow und Hörlitz zur amtsfreien Gemeinde Schipkau zusammen.[3]

Einwohnerentwicklung in Annahütte von 1875 bis 2000 [4]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 434 1890 832 1910 2757 1925 3242 1933 3400 1939 3178
1946 3401 1950 3301 1964 2740 1971 2556 1981 1986 1985 1812
1989 1563 1990 1513 1991 1438 1992 1381 1993 1318 1994 1230
1995 1211 1996 1168 1997 1149 1998 1147 1999 1159 2000 1161

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Henrietten-Kirche

Kultureller Mittelpunkt und eines der Wahrzeichen von Annahütte und ein auch über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannter Veranstaltungsort ist die Henrietten-Kirche. Die Henriettenkirche wird nicht nur für Gottesdienste genutzt. So organisiert der Förderverein Annahütte Lausitz e.V. in der Kirche Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen. Der Erlös kommt dem Erhalt und der weiteren Restaurierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes zugute. Die Kirche gehört wie die angrenzenden Glasarbeitersiedlung zu den Baudenkmalen der Gemeinde Schipkau.

Besonders aktiv ist der "Karnevalsclub Annahütte 1948 e.V." Der KCA 48 e.V. feierte 2007/2008 bereits seine 60. Saison.

Das ehemalige Freibad wurde zu einer Spiel- und Sportstätte umgestaltet.

Öffentliche Einrichtungen

Der Kindergarten Glassternchen befindet sich im historischen Menagerie-Gebäude der Glashüttensiedlung. Weiterhin gibt es eine Grundschule, eine Jugend- und eine Ortsfeuerwehr.

Persönlichkeiten

Am 25. Februar 1969 wurde die Schauspielerin Solveig August in Annahütte geboren.

Fußnoten

  1. Ernst Eichler: Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße (1993), Band 3 "N-S", 1. Auflage, ISBN 3-7420-0780-7
  2. Märkische Oderzeitung, 12. Okt. 2006, S. 9
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  4. Statistik Brandenburg (PDF; 331 kB)

Weblink


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