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Dorf Lawrentija
ЛаврентияFöderationskreis Ferner Osten Region Autonomer Kreis der Tschuktschen Rajon Tschukotski Gegründet 1933 Höhe des Zentrums 10 m Bevölkerung 1333 Einw. (Stand: 2002) Zeitzone UTC+11 Telefonvorwahl (+7) 42736 Postleitzahl 689300 Kfz-Kennzeichen 87 OKATO 77 233 820 Geographische Lage Koordinaten 65° 35′ N, 170° 59′ W65.584152777778-170.9889027777810Koordinaten: 65° 35′ 3″ N, 170° 59′ 20″ W Autonomer Kreis der TschuktschenLawrentija (russisch Лавре́нтия) ist ein Dorf mit 1333 Einwohnern (2002) im nordöstlichen Teil des Autonomen Kreises der Tschuktschen im äußersten Osten Russlands.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Dorf liegt auf den Tschuktschen-Halbinsel an der Südwestseite der gleichnamigen Bucht der Beringstraße, etwa 600 Kilometer nordöstlich des Kreisverwaltungszentrums Anadyr.
Lawrentija ist Verwaltungszentrum des östlichsten Rajons Russlands Tschukotski.
Der größte Teil der Einwohner von Lawrentija und Rajon sind Tschuktschen, daneben Angehörige des Eskimostammes Yupik, welche in dieser Gegend die naukanische Sprache[1] sprechen.
Geschichte
Das Dorf wurde 1933 an Stelle einer älteren tschuktschischen Ansiedlung als Zentrum des 1927 gegründeten Rajons und im Rahmen der Kollektivierung der Rentierzucht als „Kulturbasis“ (russisch Kultbasa) gegründet und nach der Bucht benannt. Deren Name (russisch Saliw Swjatowo Lawrentija, englisch Bay of Saint Lawrence) bezieht sich, wie auch der der zu den Vereinigten Staaten gehörenden, unweit in der Beringstraße gelegenen Sankt-Lorenz-Insel, auf den christlichen Märtyrer Laurentius von Rom (russisch Lawrenti). Die Bucht erhielt ihren Namen jedoch – im Unterschied zu der von Vitus Bering 1728 benannten Insel – genau 50 Jahre später von James Cook, der sie auf seiner dritten Pazifikreise am 10. August 1778 erreichte, dem 1500. Todestag des Heiligen Laurentius.[2]
Das Dorf entwickelte sich insbesondere im Zusammenhang mit einem hier angelegten Flughafen, der unter anderem im Zweiten Weltkrieg der Überführung amerikanischer Lend-Lease-Flugzeuge in die Sowjetunion diente[3], ab 1953 auch zivilen Zwecken.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1959 809 1970 1702 1979 2369 1989 3012 2002 1333 Anmerkung: Volkszählungsdaten
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Dorf besitzt ein kleines Heimatmuseum.
Wirtschaft und Infrastruktur
Praktisch einziger Wirtschaftszweig des Rajons ist die durch Angehörige der indigenen Völker betriebene Rentierzucht; eines der Zentren befindet sich neben kleinen Versorgungs- und Reparaturbetrieben in Lawrentija.
Lawrentija besitzt einen kleinen Seehafen und in unmittelbarer Nähe einen Flughafen (Saliw Lawrentija, Lawrentija-Bucht, ICAO-Code UHML), von dem eine Flugverbindung nach Anadyr besteht. Eine wegen mehrerer Furten nur mit geländegängigen Fahrzeugen befahrbare Straße führt in das 40 Kilometer westlich gelegene Dorf Lorino.
Einzelnachweise
- ↑ Naukanische Sprache bei Ethnologue (englisch)
- ↑ Andrew Kippis: Narrative of the Voyages Round The World, Performed by Captain James Cook. London 1788 (Kapitel 6, online).
- ↑ Lawrentija auf der Webseite des Geographischen Instituts der RAN (russisch)
Weblinks
- Rajon Tschukotski auf der Webseite der Verwaltung des Autonomen Kreises (russisch)
Städte (und andere Orte mit mindestens 1000 Einwohnern) im Autonomen Kreis der TschuktschenVerwaltungszentrum: Anadyr
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