Le Mépris

Le Mépris
Filmdaten
Deutscher Titel: Die Verachtung
Originaltitel: Le Mépris
Produktionsland: Frankreich, Italien
Erscheinungsjahr: 1963
Länge: 102 Minuten
Originalsprache: Französisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Jean-Luc Godard
Drehbuch: Jean-Luc Godard
Produktion: Georges de Beauregard, Carlo Ponti
Musik: Georges Delerue
Kamera: Raoul Coutard
Schnitt: Agnès Guillemot, Lila Lakshmanan
Besetzung

Brigitte Bardot: Camille Javal,
Michel Piccoli: Paul Javal,
Fritz Lang: Fritz Lang,
Jack Palance: Jeremy Prokosch

Die Verachtung ist ein Film von Jean-Luc Godard aus dem Jahr 1963, Hauptdarsteller sind Brigitte Bardot und Michel Piccoli in seiner ersten Hauptrolle. Nebenrollen spielen u.a. Fritz Lang als Fritz Lang in der Rolle des Regisseurs und Godard selbst in einem kurzen Auftritt als dessen Assistent. Der Film ist unter anderem ein Ausdruck von Godards Verachtung für die Filmindustrie Hollywoods (im Film symbolisiert durch einen US-Produzenten, gespielt von Jack Palance) und der Kommerzialisierung des Films. Die Verachtung zeigt aber auch seine Liebe für die Kunst, Filme zu machen und Filme zu sehen.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman des italienischen Schriftstellers Alberto Moravia.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Ehe eines Drehbuchautors (Michel Piccoli) zerbricht bei den Arbeiten zu einem Film über die Irrfahrten des Odysseus, weil seine Frau (Brigitte Bardot) glaubt, er wolle sie an den Produzenten abtreten, um die eigene Position zu sichern.

Alles beginnt mit einem Treffen des bisher nur als Krimi-Autor tätigen Schriftstellers Paul Javal mit dem Produzenten eines stockenden Filmprojektes in Cinecittà. Der Produzent zeigt sich unzufrieden mit der Umsetzung des Odysseus-Stoffes durch Fritz Lang, der sich selbst spielt, und bittet Paul Javal einige Szenen umzuarbeiten. Dieser willigt schließlich ein und soll für die Erarbeitung eines neuen Drehbuches die beträchtliche Summe von zehntausend Dollar erhalten.

Seine Ehefrau Camille erscheint schließlich ebenfalls in der Filmstadt. Der Produzent lädt zu einem Drink in sein Haus ein und bittet Camille ihn zu begleiten. Hier treten erste Irritationen zwischen dem Ehepaar auf. Denn nur eine Person kann in dem Cabrio mitfahren, so dass es zu der unbehaglichen Situation kommt, dass Camille mit dem Produzenten alleine mitfährt und Paul alleine mit der Assistentin zurückbleibt und mit einem Taxi nachkommen soll.

Sein verspätetes Eintreffen bei dem Haus des Produzenten verschärft die Spannung zwischen dem Paar. Zudem flirtet Paul auch noch mit der Assistentin in Gegenwart Camilles. Das Treffen endet mit einer Einladung der beiden nach Capri, wo sie den Dreharbeiten zu der Odysseus-Verfilmung beiwohnen sollen.

Es schließt sich eine langanhaltende Sequenz in der halbfertigen Eigentumswohnung der Javals an, in der die beiden ihre Beziehung zueinander diskutieren, sich ihre Liebe gegenseitig schwören, nur um sie kurz darauf wieder aufzukündigen, sich an- und ausziehen, baden, sich schlagen und wieder versöhnen. Es sind Szenen einer ambivalenten Ehe, die einer gewissen Tragikomik nicht entbehren. Insbesondere die wiederkehrende Frage, ob die Reise nach Capri angetreten werden soll und wenn ja, allein oder nur zu zweit, sorgt für Zündstoff.

Diese Frage wird nicht ganz ausdiskutiert und doch beantwortet, denn an diese Sequenz schließt sich bereits der Aufenthalt auf Capri an. Beide sind bei den Dreharbeiten anwesend. Wieder kommt es zu einer ähnlichen Situation wie zuvor in Cinecittà: Der Produzent fragt Camille mit ihm den Filmset zu verlassen und vorzugehen. Wieder ziert Camille sich, wieder drängt Paul sie ihrem eigenen Wunsch, welcher das ist, ist unklar, zu folgen.

Nach einem Eklat zwischen dem Produzenten und Paul, der sich in den Fängen der kommerziellen Filmwirtschaft wähnt und nun ablehnt, das Drehbuch zu schreiben, verlässt Camille Paul und teilt ihm in einem Abschiedsbrief mit, dass sie mit dem Produzenten nach Rom abgereist ist. Durch einem Autounfall kommen beide zu Tode, als der Produzent nach einem Kavalierstart aus einer Tankstelle seinen Alfa-Romeo genau zwischen einen Tankwagen und dessen Anhänger gefahren hat, befluegelt durch Camilles Worte "Steig in deinen Alfa Romeo und ich werde zeigen, was ich von dir denke." (Uebers. aus dem franz. Original). Die letzte Einstellung zeigt Fritz Lang bei den Dreharbeiten zu Odysseus auf der Dachterrasse des Malaparte-Hauses auf Capri.

Kritik

„Ein auf der Handlungsebene schlichter, beinahe belangloser Film, der seinen inszenatorischen Reichtum aber in einer Vielzahl von Zitaten und Anspielungen, Dopplungen und Brechungen offenbart und damit zu einem faszinierenden Dokument unermüdlicher (Selbst-)Reflexion wird.“

Lexikon des Internationalen Films

Hintergrund

Auf Geheiß des Produzenten, der sich nicht ohne Grund Sorgen um die Einspielergebnisse machte, musste Godard ein paar Nacktaufnahmen von Brigitte Bardot nachdrehen. Eigentümlicherweise fungieren diese nachgedrehten Szenen, die eine ganz eigene Ästhetik aufweisen, als Rückblenden, untermalt von einem banalen, neckischen Dialog. Camille: "Liebst du meine Brueste ganz oder nur deren Spitzen?" Paul: "Ich weiß nicht..." (Übers. aus dem franz. Original).

Während der Dreharbeiten verhielten sich die echten Produzenten immer mehr wie die Figur, die Jack Palance im Film verkörperte: ihr Hauptinteresse galt schließlich den Nacktszenen. Godard verbannte sie schließlich vom Set und kommunizierte mit ihnen nur noch per Telegramm. Der Erfolg an den Kinokassen blieb dennoch mäßig.

Teile des Filmes wurden auf und in der berühmten Villa des deutsch-italienischen Schriftstellers Curzio Malaparte in Capri gedreht. Der Film gilt auch als Hommage an Fritz Lang und die Avantgarde-Architektur der Casa Malaparte.

Literatur

  • Alberto Moravia: Die Verachtung. Roman (Originaltitel: Il disprezzo). Deutsch von Piero Rismondo. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, 185 S., ISBN 3-499-15627-X

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