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Lędyczek Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Großpolen Landkreis: Złotów Gmina: Okonek Geographische Lage: 53° 32′ N, 16° 57′ O53.53472222222216.956111111111Koordinaten: 53° 32′ 5″ N, 16° 57′ 22″ O Einwohner: 540 Postleitzahl: 64-916 Telefonvorwahl: (+48) 67 Kfz-Kennzeichen: PZL Wirtschaft und Verkehr Straße: DK22 Człuchów-Wałcz Nächster int. Flughafen: Bydgoszcz Lędyczek (deutsch Landeck) ist ein Dorf in Polen. Es gehört zur Gmina Okonek (Ratzebuhr) im Powiat Złotowski (Flatow) der Woiwodschaft Großpolen.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Die einstige Kleinstadt (1775–1973) liegt im äußersten Norden der Wojewodschaft Großpolen an der Mündung der Debrzynka (Dobrinka) in die Gwda (Küddow) auf einer 15 bis 20 Meter hohen Platte. Hier überquerte früher der Markgrafenweg (Via Marchionis), später die Reichsstraße 1 (Aachen – Berlin – Königsberg) und heute die polnische Landesstraße DK 22 (Kostrzyn nad Odrą (Küstrin) – Elbląg (Elbing) die Küddow, an deren Brücke noch 1830 Zoll erhoben wurde. Bis nach Okonek (Ratzebuhr), der Bahnstation an der Strecke Piła (Schneidemühl) – Ustka (Stolpmünde), sind es sechs Kilometer, und die Kreisstadt Złotów (Flatow) liegt 20 Kilometer entfernt.
Geschichte
Ursprünglich war Lędyczek ein slawischer Burgwall. Der Deutsche Ritterorden legte hier ein Wildhaus (Grenzburg) an. 1447 übergab Hochmeister Conrad von Erlichhausen das Pflegeamt der Burg und die Herrschaft über das Burgdorf dem Edlen Seifried von Melen.
Bis 1466 blieb Landeck im Besitz des Ordens und erhielt seinen Namen nach der hiesigen Grenze zwischen dem Ordensstaat und Pommern sowie Polen. Der Burgpfleger hatte den Flussübergang zu verteidigen.
Von 1466 bis 1772 gehörte der Ort zu Polen. In dieser Zeit brannte die Ordensburg ab. Zwischen 1775 und 1973 hatte Landeck bzw. Lędyczek eine städtische Verwaltung. 1809 fand die erste Magistratswahl statt.
Bis 1922 gehörte Landeck zur preußischen Provinz Westpreußen (Regierungsbezirk Marienwerder), zwischen 1922 und 1939 zur Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen, und zwischen 1939 und 1945 zur Provinz Pommern. Seit 1945 ist Lędyczek polnisch, gehörte von 1975 bis 1998 zur Wojewodschaft Piła (Schneidemühl) und seither zur Wojewodschaft Großpolen. 1972 wurden der damals kleinsten Stadt Polens die Stadtrechte entzogen.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1857 970 1905 807 1925 982 Jahr Einwohner 1933 962 1939 1.010 2008 526 Kirche
Die frühere katholische Holzkirche stand seit 1617 verlassen da, da die Bevölkerung evangelisch geworden war und nach polnischem Sejmbeschluss die Kirchen den Katholiken zu belassen bzw. zurückzugeben waren. Im Jahre 1805 wurde sie für 23 Taler auf Abbruch verkauft. Auf ihrem Platz errichtete man ein Spritzenhaus.
Die heutige katholische St.-Peter-und-Paul-Kirche und vor 1945 evangelische Stadtkirche wurde 1882 bis 1884 mit Frontturm aus rotem Backstein im neuromanischen Rundbogenstil errichtet.
Literatur
- Johannes Hinz: Pommern. Lexikon., Würzburg 2001 ISBN 3-88189-394-6
- Manfred Vollack und Heinrich Lemke: Der Kreis Schlochau, HKA Schlochau Kiel 1976, ISBN 3-9800051-1-9
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