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Leh Staat: Indien Bundesstaat: Jammu und Kashmir Distrikt: Leh Lage: 34° 10′ N, 77° 35′ O34.16666666666777.583333333333Koordinaten: 34° 10′ N, 77° 35′ O Einwohner: 27.513 (2001[1]) Blick über Leh Leh (Tibetische Schrift: གླེ་; Wylie: Gle) ist eine Stadt im indischen Bundesstaat Jammu und Kashmir. Sie ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Distrikts und Hauptort der Region Ladakh. Leh gehört zu den höchstgelegenen ständig bewohnten Städten der Erde. Bei der Flutkatastrophe im Sommer 2010 wurden weite Teile der Stadt verwüstet.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Leh liegt auf der nördlichen Seite des Indus an einem Berghang. Der Ort selbst wurde auf dem unfruchtbaren Hang abseits der fruchtbaren Hochebene angelegt, um nicht wertvolle Ackerfläche zu verbauen. Die Kaltwüste auf 3501 Metern Höhe bezieht nahezu ihre gesamte Wasserversorgung aus dem Indus, der den ganzen Sommer über Schmelzwasser aus den Bergen mit sich führt.
Klima
Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt nur etwa 87 mm, die Temperatur liegt zwischen bis zu -30°C im Winter und +40°C im Sommer.
Geschichte
Leh war in vergangenen Zeiten Teil von Groß-Ladakh, das sich vom Kailash und dem Manasarovar bis Swaat (Dardistan) erstreckte. Ladakh war jedoch nicht unter Herrschaft Tibets oder unter dessen Einfluss. Die Geschichtsschreibung der Perser und Chinesen zeigt, dass im 7. Jahrhundert ein erbitterter Krieg um diese Bergregion geführt wurde. Die Gegend wurde ein Schlachtfeld für die Armeen.
Im 8. Jahrhundert begann sich Persien an den Kriegen zu beteiligen und wechselte mehrmals die Seiten zwischen China und Tibet. Bekannt ist, dass der Herrscher Kaschmirs, Laltadita, Ladakh eroberte.
Die ursprünglichen Bewohner waren Dards und Indo-Arier, die vom Unterlauf des Indus kamen, aber Einwanderung aus Tibet über mehr als tausend Jahre hat diese Kulturen verschwinden lassen. Der Buddhismus erreichte Tibet über Ladakh.
Seit dem 10. Jahrhundert bis zur Gründung Indiens und Pakistans war Ladakh ein unabhängiges Königreich an der Seidenstraße und eine Bastion des Buddhismus.
Der Status des Gebietes und somit der Region ist immer noch nicht ganz zwischen Indien, China und Pakistan geklärt; sowohl China als auch Indien haben Teile Ladakhs besetzt.
Siehe auch: Geschichte Ladakhs
Religionen
Nach dem Zensus von 1981 sind die Religionszugehörigkeiten in Leh folgendermaßen verteilt:
- Buddhismus: 81 %
- Islam: 15 %
- Hinduismus: 3 %
- andere: 1 %
Missionare der Ev. Brüdergemeine aus Herrnhut in Sachsen haben im 19ten Jahrhundert in Leh den christlichen Glauben eingeführt.
Verkehr
Straßenanbindung besteht über den Manali-Leh-Highway und dem Srinagar-Leh-Highway. Beide werden von den Road Construction Companies der indischen Armee gepflegt. Der Manali-Leh-Highway führt über den Taglang La, mit 5300 Metern der zweithöchste befahrbare Pass der Welt. Eine dritte Straße führt über den Kardung La (5600 m) in das Nubra-Tal. All diese Straßen sind nur von Juni bis September befahrbar.
Der Flughafen Leh (IATA-Code: IXL) befindet sich ca. 5 Kilometer südwestlich von Leh entfernt und trägt den Namen des verstorbenen Kushok Bakula.
Es existieren tägliche Verbindungen nach Delhi sowie mehrmals wöchentlich nach Srinagar, Chandigarh und Jammu. Diese Flüge können jedoch aufgrund der geringen atmosphärischen Dichte auf 3500 Metern nur mit reduziertem Gewicht starten, so dass nur etwa halb so viele Passagiere pro Maschine transportiert werden können wie bei einem Start auf einem regulären Flughafen unter 1000 Metern. Besonders im Winter fallen die Flüge oft ganz aus.
Wirtschaft
In vergangenen Zeiten brachte die Seidenstraße Wohlstand nach Leh. Heute sind die beiden Haupterwerbszweige die Herstellung von Schmuck, vornehmlich aus Silber, sowie der Tourismus.
Die Region kann die meisten benötigten landwirtschaftlichen Güter selbst produzieren, jedoch müssen viele Güter importiert werden. Während der Sommermonate werden die Vorräte an allem, was man benötigt, aufgestockt, da eine Lieferung im Winter nur auf dem teuren Luftweg möglich ist.
Aufgrund der starken Militärpräsenz ist besonders die Stromversorgung überfordert und Strom nur für wenige Stunden pro Tag verfügbar.
Sonstiges
Wie man aus der Geschichte ersehen kann, war die Gegend über Jahrhunderte umkämpft. Auch heute noch herrscht kein Friede zwischen Indien, Pakistan und China. Alle drei Staaten haben Truppen auf dem Gebiet des Distrikts.
Eine Reihe von Reiseführern warnt vor Reisen nach Jammu und Kashmir. Die Gegend um Leh ist jedoch als relativ friedlich einzuschätzen, so dass Leh der sicherste Ort Kaschmirs ist, den man bereisen kann.
In Leh gibt es den höchstgelegenen Golfplatz der Welt, eine 9-Loch Anlage, die von der indischen Armee betreut wird.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Leh – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
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