- Leuchtgeschoss
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Eine Leuchtgranate ist ein Artilleriegeschoss, das keinen Sprengsatz enthält, sondern einen pyrotechnischen Brennsatz, meistens mit Phosphor oder Magnesium, der Licht erzeugen soll. Leuchtgranaten werden zur Gefechtsfeldbeleuchtung bei Dunkelheit eingesetzt.
Nach einer voreingestellten Zeit zerlegt sich die Granate und gibt den Leuchtkörper frei. Die Laufzeit ist dabei bei kleinkalibrigen Waffen meist werksseitig fest eingestellt, bei größeren Granaten kann der Zünder vor dem Abschuss individuell eingestellt werden. Der Brennsatz ist an einem Fallschirm befestigt, der dafür sorgt, dass die Leuchtwirkung sich möglichst lange aus der Höhe über das zu beleuchtende Ziel verteilen kann.
Die Höhe in der der Brennsatz gezündet wird liegt, dabei in der Regel bei 100 bis 300 m über dem Boden. Niedrigere Höhen würden den Radius und die Dauer der Beleuchtung zu stark begrenzen. Größere Höhen ließen zu wenig Licht den Boden erreichen. Brenndauer, Sinkgeschwindigkeit und Höhe bei Zündung werden möglichst so aufeinander abgestimmt, dass der Leuchtsatz so lange brennt wie der gebremste Fall dauert. Da das Leuchtmittel mit sehr hohen Temperaturen brennt können noch nicht ausgebrannte Leuchtsätze am Boden Brände verursachen. Der Einsatz von Leuchtgranaten kann von starkem Wind oder Regen beeinträchtigt werden, weil die Fallschirme aus dem Zielgebiet abgetrieben werden oder vom Regen schnell zu Boden gedrückt werden. Der Brennsatz selbst bleibt von Wind oder Nässe unberührt.
Leuchtgranaten können prinzipiell aus jedem Geschütz verfeuert werden. Flach feuernde Geschütze, wie Panzerkanonen oder Panzerabwehrkanonen, eignen sich für diesen Zweck jedoch eher schlecht, da der Leuchtsatz ja meist in Sichtweite seine Einsatzhöhe erreichen soll. Auch schwere Artillerie wird selten zur Gefechtsfeldbeleuchtung verwendet, weil so große Leuchtsätze kaum lange genug in der Luft bleiben würden oder in zu großer Höhe gezündet werden müssten. Außerdem ist zur Gefechtsfeldbeleuchtung meistens die große Reichweite schwerer Geschütze nicht notwendig. Es sind darum eher kleinere, steil feuernde Geschütze wie Feldhaubitzen oder auch Mörser, die Leuchtgranaten verschießen. Im Landkampf werden auch vielfach Signalpistolen zur Beleuchtung im unmittelbaren Umfeld verwendet, hier spricht man meist von Leuchtpatronen.
Bis zur Einführung von Radar-Zielerfassung waren Nachtgefechte zur See fast ausschließlich unter Einsatz von Leuchtgranaten möglich.
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