Signalpistole

Signalpistole
Walther Signalpistole von 1943.

Bei einer Signalpistole (auch Leuchtpistole, in der Schweiz Raketenpistole) handelt sich um eine meist einschüssige Schusswaffe, mit der Signalpatronen in Form von unterschiedlich wirkenden Leuchtpatronen oder akustisch wirkenden Signalpatronen verschossen werden können. Es gibt ein- und zweiläufige Varianten dieser Pistolen, verbreitet ist unter anderem das Kaliber 4.

Inhaltsverzeichnis

Verwendungsbereiche

Die Signalpistole findet sowohl im militärischen und auch im zivilen Sektor Verwendung.

  • In Seenot- oder zur Luftrettung wird ein rotes Leuchtsignal verwendet. Dabei sollen Signalpistolen möglichst senkrecht nach oben abgefeuert werden, um möglichst weit sichtbare Signale zu erzielen.
  • Die Verwendung von Signalpistolen als Startpistole ist im Rahmen von Regatten erlaubt, wenn eine Schießerlaubnis vorliegt (s. Merkblatt Polizei Hamburg).
  • Beim Militär werden Signalpistolen außer zum Signalisieren von Standorten meist zur Gefechtsfeldbeleuchtung benutzt. Früher dienten sie auch zum Geben von Erkennungssignalen zur Freund-Feind-Erkennung.

Signalpistolen zählen zwar in Deutschland waffenrechtlich zu den Schusswaffen, dienen bestimmungsgemäß jedoch nicht dem Angriff oder der Verteidigung. Signalpistolen können aber bei Körpertreffern schwere Verletzungen verursachen.

Munitionsverwendung

Abfeuern einer Signalpistole.

Die Patrone wird über ein Zündhütchen gezündet. Bei einer Höhe von ca. 100 m brennt der Leuchtsatz ab und erhellt entweder das Vorfeld (mil. Gefechtsfeld) oder gibt das beabsichtigte Leucht- oder Akustiksignal.

Es gibt unterschiedliche militärische Leuchtsignale um den eigenen Truppen bestimmte Begebenheiten zu signalisieren - Grün für eigene Truppen, rot für Feinderkennung, Stern weiß-rot-weiß mit schrillen Pfeifton für ABC-Alarm, weiß mit Fallschirm zur Gefechtsfeldbeleuchtung.

In Österreich: Signalpatrone weiß, für eigene Truppe; Signalpatrone rot für Feindangriff, Feindberührung; Signalpatrone grün für Feueranforderung, z. B. Sperrfeuer; ABC-Signalpatrone 77 für ABC-Alarm; Rauchstrichpatrone violett für Panzerwarnung; Rauchkörper orange für Hubschrauberlandeplatz oder Abwurfplatz; Leuchtpatrone gelb mit Fallschirm zur Gefechtsfeldbeleuchtung.

Bei den sogenannten Fallschirmleuchtpatronen wird ein Leuchtsatz in den Himmel geschossen, welcher langsam an einem Fallschirm zu Boden gleitet. Diese deutlich längeren und auch teureren Patronen erzielen durch die langanhaltende Signalwirkung am besten Aufmerksamkeit. Es gibt unterschiedliche Patronentypen mit unterschiedlichen Farb- und unterschiedlichen Fackelsätzen (1 bis 4 Leuchtsätzen). Des Weiteren sind auch Patronen mit Blitzknallsätzen verfügbar, welche einen sehr lauten Knall als Effekt beinhalten. Mit ihrer Hilfe kann eine Entfernungsmessung durchgeführt werden, indem die Laufzeit des Knalls nach dem Blitz gestoppt wird.

Raketenpistolen in der Schweizer Armee

Im Sprachgebrauch der Schweizer Armee werden Signalpistolen als Raketenpistolen bezeichnet. Insbesondere sind folgende Modelle unter dieser Bezeichnung bekannt:[1]

  • Raketenpistole RP 17 (Modell 1917)
  • Raketenpistole RP 17/38, erstes Modell
  • Raketenpistole RP 17/38, zweites Modell
  • Raketenpistole RP 17/38 mit Anschlagschaft
  • Raketenpistole Rakp 78 (HK P2A1)

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Commons: Flare guns – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schweizerische Armee, Technisches Reglement Nr. T 9 d, Die Raketenpistole (Rp. 17/38), Schweiz 1943
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