- Liftback
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Liftback bezeichnet bei Pkw eine Karosseriebauform, deren Heckklappe bis zum oberen Ende der C-Säule reicht, also auch die Heckscheibe umfasst. Liftbacks haben entweder ein sehr flaches Schrägheck ("Fastback") oder die Form eines Stufen- oder Stummelhecks. Beispielsweise ist der fünftürige Ford Mondeo ein Liftback in Schrägheckform, während der Daihatsu Applause einen Liftback in Stufenheckform darstellt.
Der Begriff "Liftback" wurde von Autoherstellern im Zuge der Entwicklung von Karosseriebauformen zu einer Zeit verbreitet (und vielleicht sogar geprägt), in der erstmals neue Modelle vorgestellt wurden, deren Kofferraumklappe zugleich die Heckscheibe umfasste. Diese Bauweise erwies sich nicht nur als praktischer als eine Limousine, sondern gestattete im Vergleich zum herkömmlichen Stufenheck auch eine bessere Aerodynamik (geringerer cW-Wert). Um dies hervorzuheben, verwendete man die Bezeichnung "Liftback".
Obgleich es sich bei den ersten Liftbacks wie dem Toyota Corolla E-55, größtenteils um Dreitürer handelte, sind heute die meisten Liftbacks Fünftürer. Selten stellen Autohersteller auch heute noch dreitürige Liftbacks vor, die sie dann jedoch eher als Coupé vermarkten. Ein Beispiel für ein solches Fahrzeug aus jüngerer Zeit bildet der von 1994 bis 1998 angebotene dreitürige Saab 900 (NG).
Der Begriff "Liftback" erfuhr im normalen Sprachgebrauch keine derart weite Verbreitung wie "Schrägheck" oder "Limousine". So wird er in Großbritannien fast niemals verwendet, obgleich Liftbacks als solche gerade dort ausgesprochen beliebt sind. Vielmehr bezeichnet man fünftürige Liftbacks dort in der Regel ebenfalls als "hatchbacks". Eine zweitürige Karosserie im Fastback-Design, bei der jedoch die Rückscheibe nicht in die Kofferraumklappe integriert ist, wird allerdings als "Fastback-Coupé" bezeichnet wie beispielsweise der Sunbeam Rapier Fastback Coupé.
In vielen Fällen lässt sich über die Einordnung eines bestimmten Modells als Liftback oder Schrägheck streiten. An Beispiel dafür, wie sehr sich Schrägheck-Pkw und Liftbacks ähneln können, bildet etwa der Toyota Corolla E100, bei dem die fünftürige Schrägheck-Ausführung und der Liftback sich sehr ähnlich sehen. Nur bei genauem Hinsehen erkennt man den etwas längeren und größeren Kofferraum des Liftback sowie sein flacheres Heck. Der Nachfolger E110 dagegen fiel in der dreitürigen Schrägheckvariante ("Compact") deutlich kürzer aus und erhielt ein deutlich steileres Heck, während der fünftürige Liftback in Radstand und Länge mit der größeren Limousine übereinstimmte. Ein fünftüriger hatchback entfiel bei dieser Baureihe. Man kann daraus schließen, dass eine Klassifizierung eines Liftback als Schrägheck nicht völlig abwegig ist, da man den Liftback letztlich als Variation der Schrägheck-Bauform auffassen kann.
Combi coupé
Zu den Pionieren der Liftback-Karosseriebauform zählt Saab, das seinen ersten Liftback 1974 präsentierte. Es handelte sich um eine Variante des Saab 99, für den Saab den Ausdruck "Combi Coupé" prägte, um sie von der bereits zuvor eingeführten Limousine und dem daraus abgeleiteten Coupé zu unterscheiden. Die Bezeichnung sollte den Anspruch des Fahrzeugs zum Ausdruck bringen, die praktischen Vorzüge eines Kombi mit der Attraktivität eines Coupés zu verknüpfen. Auf dem US-Markt bezeichnete man das "Combi Coupé" dagegen als "Wagonback". Die Karosseriebauform griff Saab bis ins 21. Jahrhundert hinein bei zahlreichen weiteren Modellen auf, ließ jedoch die Bezeichnung "Combi Coupé" nach einigen Jahren fallen und bezeichnete die Fünftürer fortan nur noch als "Schrägheck" und die Dreitürer als "Coupé" (die jedoch beide auf der gleichen Liftback-Plattform aufbauten).
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